Ein Investmentfonds stellt das gemeinsame Vermögen von vielen, zumeist mehreren tausend Anlegern dar. Jeder Anleger erwirbt dabei nach der Einzahlung des zu investierenden Betrages entsprechende Anteile am Gesamtvermögen. Die Verwaltung erfolgt im Rahmen einer Kapitalanlagegesellschaft (KAG) – meist ein Tochterunternehmen von Banken oder Versicherungen – durch ein professionelles Fondsmanagement, das die Veranlagung nach bestimmten Richtlinien vornimmt.
Die Laufzeit von Investmentfonds ist grundsätzlich zeitlich unbegrenzt. Die Kapitalanlagegesellschaft ist verpflichtet, die ausgegebenen Zertifikate zu jedem Zeitpunkt zum Rücknahmepreis zurückzukaufen. Bei offenen Fonds können jederzeit neue Anteile ausgegeben werden, bei geschlossenen Fonds gibt es eine festgelegte, unveränderbare Zahl an Anteilen.
Vorteile von Investmentfonds für Privatanleger
Je risikoreicher die jeweilige Anlagekategorie ist, desto notwendiger wird es, das Risiko zu streuen. Aktienfonds beispielsweise verwalten oft über hundert verschiedene Einzelwerte – einem Privatanleger ist eine so weit reichende Streuung aus finanziellen Gründen meist unmöglich. Weitere Vorteile stellen der langfristige Vermögensaufbau mittels Sparpläne sowie das professionelle Management dar. Die Tatsache, dass sich qualifizierte Manager permanent mit Markt- und Börsenentwicklungen auseinander setzen und regelmäßig Umschichtungen vornehmen, erspart dem Anleger nicht nur sehr viel Zeit und Nerven, sondern erhöht auch die Wahrscheinlichkeit, die angestrebten Renditen zu erzielen. Für Anleger gibt es allein in Österreich mehrere hundert Fonds, zwischen denen ausgewählt werden kann. Der getroffenen Wahl sollte man längerfristig auch treu bleiben, denn beim Kauf von Fonds werden relativ hohe Ausgabezuschläge verrechnet, die durch die Fondsentwicklung erst einmal zu verdienen sind.
Arten von Investmentfonds
Investmentfonds werden vorrangig nach der Art der darin enthaltenen Wertpapiere unterschieden:
- Aktienfonds: Bei Aktienfonds investiert die Kapitalanlagegesellschaft ausschließlich in Aktien. Der Wert des Aktienfonds ist von den Kursen der zugrunde liegenden Aktien abhängig. Um von der – möglicherweise ungünstigen – Entwicklung einzelner Aktien unabhängig zu sein, wird von Aktienfonds in eine große Zahl verschiedener Aktien veranlagt.
- Rentenfonds: Hier legt die Gesellschaft nur in Anleihen an. Rentenfonds erfreuen sich, wie auch die ihnen zu Grunde liegenden Anleihen, großer Beliebtheit bei den Investoren. Daher entstehen auch mehr und mehr neue Rentenfonds.
- Mischfonds: Bei Mischfonds wird sowohl in Aktien als auch in Anleihen investiert. Sie liegen hinsichtlich Risiko und Ertragserwartung zwischen Aktienfonds und Rentenfonds. Bei gemischten Fonds besteht für die Fondsmanager die Möglichkeit, je nach Marktlage zwischen Aktien- und Anleihemarkt zu wechseln: Steigen die Preise auf dem Aktienmarkt, kann mehr in diesen Markt investiert werden und weniger in Anleihen bzw. umgekehrt.
- Länder- und Branchenfonds: Fonds dieser Anlagekategorie konzentrieren sich auf ausgewählte Länder (z.B. Österreich-Fonds) bzw. Branchen. Dieser Fokus ermöglicht es dem Investor, seine Anlageschwerpunkte auch in dieser Hinsicht zu steuern.
Daneben gibt es noch andere Arten von Fonds, etwa Dachfonds (hier stellen Dachfonds-Manager aus einzelnen Fonds verschiedener Fondsgesellschaften ein Fonds-Portfolio zusammen) oder Hedgefonds (sie investieren unter anderem in Termingeschäfte, um von den Konjunktur-Entwicklungen möglichst unabhängig zu sein).