Die Fundamentalanalyse versucht, den fairen Wert von Wertpapieren („fair value“) zu ermitteln. Im Gegensatz zur Chartanalyse basiert sie nicht auf einer Betrachtung von Börsenkursen, sondern auf betriebswirtschaftlichen Daten (Mikrofaktoren) und dem ökonomischen Umfeld eines Unternehmens (Makrofaktoren), den sogenannten Fundamentaldaten.
Man unterscheidet:
- Mikrofaktoren
Unternehmensspezifische Zusammenhänge, welche auch als Unternehmensanalyse bezeichnet werden und vor allem in Verbindung mit dem Bottom-Up-Ansatz wichtig sind. - Makrofaktoren
Gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge, welche auch als Globalanalyse bezeichnet werden und insbesondere in Verbindung mit dem Top-Down-Ansatz von Bedeutung sind.
Zentrale Ansätze
Im Mittelpunkt steht die Frage, ob man bei der Investmentauswahl in erster Linie auf Regionen und Länder fokussiert ist (Makro Analyse) oder den Fokus eher auf die Eigenschaft und Leistung der Unternehmen richten sollte (Mikro Analyse).
Top-Down-Ansatz (Makro Analyse)
- Investoren betrachten zuerst die Weltkonjunktur (Globalanalyse), suchen dann weiter nach den besten Branchen (Branchenanalyse), um schließlich in diesem Segment die erfolgversprechendsten Einzeltiteln (Einzelwertanalyse) zu selektieren.
Bottom-Up-Ansatz (Mikro Analyse)
- Dieser Ansatz geht davon aus, dass der Erfolg eines Aktieninvestments hauptsächlich vom Erfolg und der Leistung eines Unternehmens beeinflusst wird.
- Investoren analysieren zunächst einzelne Unternehmen (Einzelwertanalyse), anschließend werden die Chancen im Sektor (Branchenanalyse) sowie Gesamtmarkt (Globalanalyse) bewertet.
Autor
Mag. (FH) Günther Kornfellner, CFA, CAIA
Börsenhändler
Raiffeisen Centrobank AG
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