(Wien) Trotz schwierigem Umfeld ist das Jahr 2010 für die Wiener Börse gut gelaufen. Erfreulich ist vor allem, dass sich die Wiener Börse verglichen mit dem europäischen Umfeld gegen Multilateral Trading Facilities (MTFs) und den Over-the-Counter Handel sehr gut durchsetzen konnte. Der durchschnittliche monatliche Aktienumsatz lag 2010 bei 6 Mrd. Euro. „Im vergangenen Jahr ist es uns auch gelungen, die Zusammenarbeit mit unseren Partnern weiter zu verstärken und auszubauen“, ist Dr. Michael Buhl, Vorstand der Wiener Börse, zufrieden. Mit der Umstellung der Börse Laibach auf XETRA®, das von der Wiener Börse verwendete Handelssystem, nützen nun zwei der vier Börsen der CEE Stock Exchange das XETRA®-System. Prag und Budapest werden mit der Umstellung folgen. Weiters konnten 2010 sieben Handelsteilnehmer und 21 Daten-Vendoren gewonnen werden. Gleichzeitig wurden acht neue Indizes gelauncht.
Sehr erfreulich waren die durchgeführten Kapitalerhöhungen von KTM Power Sports AG, Warimpex Finanz- und Beteiligungs AG, HEAD N.V., EVN AG, VERBUND AG und DO & CO Restaurants & Catering AG. Große Unsicherheit herrscht nach wie vor bei IPO-fähigen Unternehmen hinsichtlich eines Börsegangs. „Dies betrifft allerdings nicht nur den Finanzplatz Österreich, sondern Börsen in ganz Europa“, merkt Dr. Heinrich Schaller, Vorstand der Wiener Börse, an. Beide Vorstände sind jedoch überzeugt, dass auch in Zukunft kein (Expansions-)Weg an Börsegängen vorbeiführen wird. Und erste positive Anzeichen sind bereits zu erkennen, denn zahlreiche Unternehmen suchen das Gespräch mit der Wiener Börse und auch das Interesse an den Workshops ist sehr groß.
Gute Chancen für ein positives Börsenjahr 2011
„Für das kommende Jahr haben wir uns zum Ziel gesetzt, die Aufmerksamkeit der Unternehmen auf Eigenkapitalfinanzierung zu lenken“, so Schaller, „hier besteht gerade in Österreich nach wie vor großer Nachholbedarf, denn derzeit liegen die heimischen Unternehmen mit ihrer Eigenkapitalausstattung im europäischen Vergleich nur im letzten Drittel.“ Nach dem Erfolg der letzten Jahre rechnet die Wiener Börse auch 2011 mit großem Interesse an Corporate Bonds (Unternehmensanleihen).
Der ATX wird 20!
Die Vorstände sind von einem langfristig positiven Trend an der Wiener Börse überzeugt, denn österreichische Unternehmen ziehen wieder das Interesse der Investoren auf sich und auch alle wirtschaftlichen Indikatoren weisen in eine positive Zukunft. Grund zur Freude gibt es 2011 bestimmt, denn der ATX feiert sein 20-jähriges Bestehen. Am 2. Jänner 1991 startete die Wiener Börse ihren Index der 20 liquidesten österreichischen Aktien bei 1000 Punkten. Zum Jahresende 2010 beläuft er sich auf etwa 2830 Punkte. In den vergangenen 20 Jahren hat der ATX durchschnittlich eine jährliche Performance von 9,5 % erzielt.