- Aktienumsatz im 1. Quartal 2022 mit 24,5 Mrd. EUR auf 10-Jahres-Hoch
- Pierer Mobility AG im prime market; ein neues Listing im direct market
- Mit 2.102 neuen Anleihen ist Wien einer der aktivsten Bond-Listingplätze in Europa
- Handel russischer Aktien und Berechnung russischer Indizes gestoppt
- Private Anleger mit langfristiger Ausrichtung blicken gelassen auf Aktienrenditen
(Wien) Das Ende des ersten Quartals an den Börsen weltweit war geprägt von Turbulenzen durch den militärischen Konflikt Russlands mit der Ukraine. Im Lichte dessen schwankten auch die Preise österreichischer Aktien bei hohen Handelsvolumina. Im ersten Quartal verzeichnet die Wiener Börse einen Aktienumsatz in der Höhe von 24,52 Mrd. EUR, ein Fünftel mehr als im ebenfalls starken Vorjahr (Q1 2021: 20,49 Mrd. EUR). Pierer Mobility AG ist seit 1. März im prime market gelistet. Im direct market ist das Unternehmen Lekta Therapy Ltd. seit Jänner handelbar. Bei neuen Anleihen konnte die Wiener Börse mit 2.102 Neulistings eine Rekordzahl für den Wiener Listingplatz verbuchen. Mehr als 120 Emittenten, darunter internationale Namen wie BBVA, Castor SpA, Marex oder mBank, krönen den Vienna MTF zur schnellstwachsenden Anleihenlisting-Plattform Europas.
„Russlands Angriff auf die Ukraine bewegt Europa und die ganze Welt. Neben den dramatischen humanitären Auswirkungen reflektiert sich der Krieg natürlich auch auf den Finanzmärkten. In Österreich rückt das Thema der Energiewende jetzt noch stärker in den Fokus. Dringender als je zuvor werden große Mengen an Kapital für Investitionen benötigt, um die Umsetzung zu beschleunigen. Ein starker Kapitalmarkt trägt entscheidend zu einer schnelleren und besseren Transformation bei. Um diesen Hebel in Österreich bestmöglich zu nützen, sollten die Maßnahmen im Regierungsprogramm rasch umgesetzt werden. Die Wiedereinführung der einjährigen Behaltefrist auf Aktieninvestments ist ein Anreiz für private Anleger, langfristig vorzusorgen und heimischen Unternehmen Kapital für Innovation zur Verfügung zu stellen,“ so Christoph Boschan, CEO der Wiener Börse AG.
Unter den rund 800 Wertpapieren im global market sind 17 russische Depository Receipts (ADRs, GDRs) am Wiener Kurszettel. Diese Titel sind im Einklang mit anderen europäischen Märkten bis auf weiteres vom Handel ausgesetzt. Die Index-Palette umfasst etwa 150 Benchmarks, darunter bilden einige auch den russischen Aktienmarkt ab. Die Berechnung dieser Indizes pausiert voraussichtlich solange bis internationale Handelsteilnehmer wieder Zugang zur russischen Börse haben und die Sanktionen auf die in den Indizes enthaltenen Aktien aufgehoben werden.
Aktienumsätze im ersten Quartal 2022 auf 10-Jahres-Hoch
Das Jahr 2022 startet mit Handelsvolumen auf anhaltend hohem Niveau. Die Marktteilnehmer setzten an 64 Handelstagen mit Beteiligungswerten insgesamt 24,52 Mrd. EUR um (Jänner: 6,31 Mrd. EUR; Februar: 7,89 Mrd. EUR; März: 10,32 Mrd. EUR). 80 % davon stammen von internationalen Handelsmitgliedern. Mit Montag, 28. Februar 2022, fiel der stärkste Handelstag im Quartal (911,41 Mio. EUR) nicht auf einen Verfallstag. Der durchschnittliche Tagesumsatz betrug im Vergleich 383,15 Mio. EUR. Die umsatzstärksten österreichischen Aktien waren im ersten Quartal Erste Group Bank AG (4,60 Mrd. EUR), OMV AG (3,49 Mrd. EUR), Raiffeisen Bank International AG (2,64 Mrd. EUR), Verbund AG (1,82 Mrd. EUR) und voestalpine AG (1,54 Mrd. EUR).
Mehr denn je gilt für Private: Ein langfristiger Anlage-Horizont macht sich bezahlt
Die Aktienkurse erlitten im ersten Quartal an allen entwickelten Märkten einen Dämpfer. Der heimische Nationalindex ATX TR (inklusive Dividenden) fiel nach Erreichen eines Allzeithochs am 8. Februar (8.251,98 Punkte) auf 6.733,73 Punkte. Im Jahresverlauf ergibt das ein Minus von 14,21 % (ATX ohne Dividende -14,24 %, 3.311,05 Punkte). Während einige Aktien kurzfristig herbe Verluste verzeichneten, sahen andere starke Zuwächse. Zu den größten Gewinnern im Top Segment prime market zählen Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG (+57,84 %), AT&S Austria Technologie & Systemtechnik AG (+16,40 %) und FACC AG (+13,48 %). Die Marktkapitalisierung an der Wiener Börse notierter Unternehmen geht per 31. März 2022 mit 125,06 Mrd. EUR auf ein Level wie zuletzt im Frühjahr 2021 zurück. Seit Berechnungsstart im Jahr 1991 zeigt der österreichische Leitindex ATX eine durchschnittliche jährliche Rendite von über 6 % trotz aller Krisen und Verwerfungen.
„Anleger können das Risiko von Aktieninvestments dauerhaft minimieren, indem sie langfristig, regelmäßig und breit gestreut investieren. Kleinere Märkte reagieren stärker auf externe Einflüsse, das gilt in Krisenzeiten genauso wie in Boomzeiten. Im langfristigen Durchschnitt bewegen sich die Renditen des österreichischen Aktienmarktes im Gleichklang mit anderen enwickelten Kapitalmärkten,“ erklärt Christoph Boschan und ist überzeugt, dass „die Vorzüge österreichischer Unternehmen, wie deren stabile Planung, vorbildliches Krisenmanagement und attraktive Dividendenpolitik, in den nächsten Jahren gefragt bleiben.“
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Handel im 1. Quartal 2022 (PNG-File 100 KB)
Bond-Listings auf Rekordniveau (PNG-File 60 KB)
Über die Wiener Börse
Als zentrale Infrastrukturanbieterin der Region öffnet die Wiener Börse AG Tore zu globalen Märkten. Sie betreibt die Börsenplätze Wien und Prag. Notierte Unternehmen profitieren dort von maximaler Liquidität, Anlegern bietet sie als Marktführerin schnellen und günstigen Handel. Die Wiener Börse sammelt und verteilt Kursdaten und berechnet die wichtigsten Indizes für ein Dutzend Märkte der Region. Dank ihres einzigartigen Know Hows vertrauen auch die Nationalbörsen in Budapest, Laibach und Zagreb auf die IT-Dienstleistungen der Wiener Börse. Darüber hinaus ist sie an weiteren Energiebörsen und Clearinghäusern der Region beteiligt.
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