(Wien) Die Wiener Börse zieht nach den Rekordjahren 2004 und 2005 einmal mehr eine überaus positive Bilanz. 2006 brachten Börsegänge (IPOs) und Kapitalerhöhungen im Ausmaß von 11,87 Mrd. EUR einen neuen Rekord beim Zufluss an frischem Kapital (2005: 6,6 Mrd. EUR). Die Marktkapitalisierung kletterte 2006 um ca. 36 % auf einen historischen Höchststand von 145,8 Mrd. EUR. Am weitaus dynamischsten entwickelt haben sich die durchschnittlichen monatlichen Handelsumsätze: Diese bescherten der Wiener Börse bis Ende November einen Zuwachs von 73,8 % und liegen aktuell bei 10,6 Mrd. EUR.
„Der ATX konnte mit einem Plus von 21,7 % die dynamische Performance der beiden Vorjahre nicht ganz fortsetzen“, kommentiert Dr. Michael Buhl, Mitglied des Vorstands der Wiener Börse AG, die Entwicklung des Leitindex der Wiener Börse. „Dennoch liegt hat sich der ATX im internationalen Vergleich überdurchschnittlich positiv entwickelt“, relativiert Buhl.
„Hinter der tollen Performance stehen natürlich in erster Linie unsere zu einem überwiegenden Teil in Osteuropa engagierten Emittenten und deren hervorragenden Leistungen“, erläutert Vorstandskollege Dr. Heinrich Schaller die Gründe der Entwicklung. „Den Unternehmen ist es häufig gelungen, sich die Führerschaft in Nischenmärkten zu erobern. Mit unserer Internationalisierungs-Strategie zur Gewinnung ausländischer Investoren und Handelsmitglieder haben wir allerdings einen nicht unwesentlichen Beitrag geleistet“, so Schaller weiter.
Allein im heurigen Jahr konnte die Wiener Börse sechs neue internationale Handelsmitglieder zum direkten Handel an der Wiener Börse gewinnen. Darunter befinden sich renommierte Namen wie etwa das global agierende Investmenthaus Goldman Sachs, das erst vergangene Woche als Mitglied angebunden wurde. Auf die ausländischen Handelsteilnehmer entfallen mit rund 56 % bereits mehr als die Hälfte der Handelsumsätze der Wiener Börse. Bei den insgesamt sieben Roadshows, die die Wiener Börse gemeinsam mit Bankpartnern und gelisteten Unternehmen an internationalen Finanzplätzen wie London, New York und Zürich durchführt, konnten die Rekorde des Vorjahres ebenfalls übertroffen werden: In Summe führte das Top-Management der börsenotierten Unternehmen mehr als 600 Meetings mit rund 330 institutionellen Anlegern.
Hohes Niveau auch 2007 halten
Beide Vorstände sind sich bewusst, dass es nicht in jedem Jahr so steil bergauf gehen wird wie heuer. Konkret nimmt sich der Vorstand der Wiener Börse vor, den durchschnittlichen Monatsumsatz und das neu gewonnene Kapital soll mit je 11 – 12 Mrd. EUR auf heurigem Niveau zu halten. „Diese Dynamik lässt sich nicht ins Unendliche fortsetzen. Unser Ziel für 2007 ist es nun, das Erreichte auf hohem Niveau zu halten und unsere Rolle als Motor des österreichischen Kapitalmarkts und wichtiger volkswirtschaftlicher Impulsgeber zu festigen“, sind sich Buhl und Schaller einig. Erst im Sommer hatte eine Studie des IHS einen positiven Zusammenhang zwischen der hervorragenden Performance der Wiener Börse und Wachstum und Beschäftigung in Österreich bestätigt.