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Weltfrauentag: Studie offenbart große Lücke bei privater Vorsorge

(Wien) Anlässlich des Internationalen Frauentags heißt es an der Wiener Börse wieder: „Ring the Bell for Gender Equality”. Die Veranstaltung am 8. März – Teil einer Initiative, an der sich weltweit rund 120 Börsen beteiligen – soll das Bewusstsein für die wirtschaftliche Teilhabe und Gleichstellung von Frauen stärken. Ein zentrales Thema ist dabei die Finanzbildung, wie auch das „Aktienbarometer 2024“ – eine Studie von Aktienforum, Industriellenvereinigung (IV) und Wiener Börse – zeigt. Die Notwendigkeit finanzieller Bildung ist zwar gesamtgesellschaftlich groß, laut der Befragung verspüren Frauen jedoch beim Finanzwissen besonders hohen Aufholbedarf.

Wertpapierbesitz: Bildung als wesentlicher Faktor

So schätzen Frauen laut Aktienbarometer ihr vorhandenes Finanzwissen deutlich unausgeprägter ein als Männer. 77 % der befragten Frauen gaben an, dass sie aufgrund von mangelndem Finanzwissen von einer Wertpapier-Veranlagung absehen. Zum Vergleich: Auch bei Männern gibt es Aus- und Fortbildungsbedarf, allerdings fällt der Anteil jener, die ihre Finanzkompetenz als unzureichend einschätzen, mit 61 % klar geringer aus. Das schlägt sich auch im Wertpapierbesitz nieder, denn während 19 % der Frauen Wertpapiere für den langfristigen Vermögensaufbau nutzen, tun dies mit 36 % fast doppelt so viele Männer.

Großer Aufholbedarf bei privater Vorsorge für Frauen.

Andrea Herrmann, CFO der Wiener Börse, betont: „Um die geschlechterspezifische Pensionslücke zu schließen, müssen wir Frauen dabei unterstützen, den Fokus auf ihre private Vorsorge zu legen. Indem wir Frauen mit dem notwendigen finanziellen Wissen und den Fähigkeiten ausstatten, können wir sie darin bestärken, fundierte Entscheidungen über ihre Finanzen zu treffen und ihre wirtschaftliche Zukunft selbst in die Hand zu nehmen."

Die Studie verdeutlicht jedenfalls: Der Wertpapierbesitz korreliert sehr mit dem Bildungsgrad. Zwar stieg der Anteil der Investorinnen und Investoren mit Pflicht- (14 %, 2023: 11 %) oder Fachschulabschluss (24 %, 2023: 22 %) gegenüber der letzten Erhebung. Dennoch hat der überwiegende Teil der Wertpapierbesitzenden einen Hochschlussabschluss (45 %) oder zumindest die Matura (39 %). Neben dem Finanzwissen haben auch die verfügbaren finanziellen Mittel Einfluss auf die Bereitschaft, in Wertpapiere zu investieren. Viele sind der Meinung, zu wenig Geld zu haben, damit sich eine Wertpapierveranlagung lohnt – bei Frauen ist es der zweithäufigste Grund für einen Investmentverzicht (73 %).

„Dabei können auch kleine, regelmäßig investierte Beträge langfristig einen großen Unterschied ausmachen. Viele Menschen unterschätzen die enorme Auswirkung des Zinseszins-Effekts oder sind sich dessen gar nicht bewusst“, erklärt Angelika Sommer-Hemetsberger, stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der Wiener Börse. 

Der Zinseszinseffekt entfaltet seine Wirkung vor allem durch Berücksichtigung eines wichtigen Veranlagungs-Grundsatzes: der Langfristigkeit. Anlegerinnen und Anleger eines Sparplans, die beispielweise seit dem Berechnungsstart 1991 monatlich 30 Euro in ein ATX Total Return-Portfolio investiert haben, hielten per 29. Februar 2024 bei 41.608 Euro (vor Abzug von Gebühren und Steuern) – bei einer Einzahlungssumme von 11.970 Euro. 

Wiener Börse setzt aktiv Maßnahmen zur Verbesserung der Finanzbildung

Die Wiener Börse setzt seit vielen Jahren Maßnahmen, um die Finanzbildung zu stärken und unterstützt aktiv die „Nationale Finanzbildungsstrategie“. So werden etwa Unterrichtsmaterialien für Lehrkräfte zur Verfügung gestellt und Schulvorträge gehalten. Umfassend ist auch das Angebot der Wiener Börse Akademie in Kooperation mit dem WIFI Management Forum. Die Akademie bietet Seminare und Workshops für jedes Kompetenzniveau an – vom Börsenneuling hin zum diplomierten Wertpapierhändler. Das Schulungsangebot wird laufend erweitert und an die Nachfrage und aktuelle Trends angepasst. So wird auch ein speziell an Frauen gerichtetes Einstiegseminar angeboten.

Aktienbarometer 2024 – Wertpapierbesitz steigt weiter an

Das Aktienbarometer ist eine jährliche Umfrage im Auftrag des Aktienforums, der Industriellenvereinigung, und der Wiener Börse und gewährt einen detaillierten Einblick in den Wertpapierbesitz in Österreich. Neben dem ungebrochenen Bedarf an Finanzbildung streicht das aktuelle Aktienbarometer auch eine positive Entwicklung hervor: Der Wertpapierbesitz der österreichischen Bevölkerung ist verglichen zum Vorjahr gestiegen. Gaben 2023 25 % der befragten Personen an, über Wertpapiere zu verfügen, waren es laut jüngster Studie bereits 27 %. In absoluten Zahlen entspricht dies einem Zuwachs an 200.000 Menschen innerhalb eines Jahres.

Alle Details zum Aktienbarometer 2024
Infografiken
Fotos zur Veranstaltung „Ring the Bell for Gender Equality“

Über die Wiener Börse

Als zentrale Infrastrukturanbieterin der Region öffnet die Wiener Börse AG Tore zu globalen Märkten. Sie vereint die Börsenplätze Wien und Prag. Notierte Unternehmen profitieren dort von maximaler Liquidität, Anlegern bietet sie als Marktführerin schnellen und günstigen Handel. Die Wiener Börse sammelt und verteilt Kursdaten und berechnet die wichtigsten Indizes für ein Dutzend Märkte der Region. Dank ihres einzigartigen Know Hows vertrauen auch die Nationalbörsen in Budapest, Laibach und Zagreb auf die IT-Dienstleistungen der Wiener Börse. Darüber hinaus ist sie an weiteren Energiebörsen und Clearinghäusern der Region beteiligt.

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