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News zu Verbund, OMV, Amag, Strabag, Research zu Erste, AT&S, A1 Telekom Austria

Verbund hat Halbjahres-Zahlen veröffentlicht: Das EBITDA stieg im 1. Halbjahr um 110,5 Prozent auf 1,38 Mrd. Euro, das Konzernergebnis um 151,8 Prozent auf 817,1 Mio. Euro. Die Umsatzerlöse erhöhten sich um 174 Prozent auf 4,7 Mrd. Euro. Deutlich positiv auf die Ergebnisentwicklung wirkten bekanntlich die stark gestiegenen Termin- und Spotmarktpreise auf dem Großhandelsmarkt für Strom. Positive Effekte resultierten laut Verbund aber auch aus der Vollkonsolidierung der Gas Connect Austria GmbH und aus dem deutlich höheren Beitrag der Flexibilitätsprodukte, wie es heißt. Für das Geschäftsjahr 2022 wird ein Konzernergebnis zwischen rund 1.680 Mio. Euro und 2.030 Mio. Euro erwartet. "Das wichtigste Ziel ist der Ausbau der Erneuerbaren", so CEO Michael Strugl bei der virtuellen Pressekonferenz. In den nächsten Jahren sollen mehr als 3 Mrd. Euro in Netze und den Ausbau der Erneuerbaren bzw. auch Wasserstoff investiert werden. "Damit soll das Land für die Zukunft abgesichert werden". Denn: Günstige Stromerzeugung, die mit Wind, Sonne und Wasser erfolgt, führt dazu, dass der Strompreis insgesamt sinkt, da damit die teure Erzeugung aus dem Markt gedrängt werde und die Stunden, in denen man Gaskraftwerke einsetzen muss, geringer werden. "Das ist die Möglichkeit, die Preise zu senken", erklärt Strugl. Der Umstieg des Kraftwerks Mellach auf Kohle wird seitens Verbund ausschließlich als Unterstützung in einer Notsituation angesehen. "Es ändert nichts an der Positionierung von Verbund als CO2-freien Stromerzeuger", so CFO Peter Kollmann. Auf den Green and Sustainability linked Bond hätte das naturgemäß "keine positive Auswirkung". Zu den Strompreisen für die Kunden meint CEO Strugl, dass aus heutiger Sicht in diesem Jahr keine Notwendigkeit gesehen werde, die Preise erneut anzupassen.

In der Baukartell-Causa hat die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) nun eine Überprüfung der kartellrechtlichen Entscheidung bei Strabag (geminderte Geldbuße) beantragt, da man im Wege der Amtshilfe Kenntnis über neue Tatsachen erlangt habe, die eine gerichtliche Überprüfung erforderlich machen, insbesondere hinsichtlich der vollständigen Einhaltung der die Strabag als Kronzeuge treffenden Kooperationsverpflichtung wahrheitsgemäß, uneingeschränkt und zügig zusammenzuarbeiten, wie es seitens der BWB heißt. Unter anderem sei zu prüfen, ob mangelnde Offenlegung von Beweismitteln und Tatsachen durch Strabag trotz Kenntnis vorliegt, wie es heißt. Der Strabag-Vorstand hält den Antrag für unbegründet, denn Strabag kooperiere "umfänglich und intensiv mit der BWB im Rahmen des Kronzeugenprogramms", wie Strabag betont.

Research: HSBC bekräftigt die Kauf-Empfehlung für die Erste Group und reduziert das Kursziel von 51,0 auf 45,0 Euro. Die Berenberg Bank liess sowohl die Sell-Empfehlung als auch das Kursziel von 38,0 Euro für AT&S unverändert. Raiffeisen Research bestätigte die Kaufempfehlung für A1 Telekom Austria und bleibt beim Kursziel von 9,0 Euro.

Die OMV hat die Umsatzerlöse im Halbjahr um 124 Prozent auf 30,621 Mrd. Euro steigern können, was insbesondere auf die signifikant höheren Marktpreise zurückzuführen ist, wie das Unternehmen betont. Das CCS Operative Ergebnis vor Sondereffekten erhöhte sich um 156 Prozent auf 5,6 Mrd. Euro, was laut OMV hauptsächlich mit besseren Ergebnissen in Exploration & Production und Refining & Marketing erklärbar ist.

Der Aluminium-Konzern Amag hat die Umsatzerlöse im 1. Halbjahr 2022 vor allem aufgrund des höheren Aluminiumpreises  (+36,9 Prozent auf 3.088 USD/t) und der Produktmixoptimierung um 52,0 Prozent auf 904,3 Mio. Euro steigern können. Mit einem EBITDA von 156,5 Mio. Euro (+67,3 Prozent) konnte die Amag-Gruppe in den ersten sechs Monaten des Berichtsjahres das bislang höchste Halbjahresergebnis erzielen. Der Amag-Vorstand erwartet ein Gesamtjahres-EBITDA zwischen 220 Mio. Euro und 250 Mio. Euro.
Seitens der Baader Bank-Analysten heißt es: "Das EBITDA liegt leicht über dem Konsens. Die Prognose für das Gesamtjahr deutet auf eine Verlangsamung im 2. Halbjahr hin". Für die Analysten von Raiffeisen Research lagen die Zahlen innerhalb er Markterwartung. "Gegenüber unserer aktuellen Jahresschätzung von 223 Mio. Euro bzw. dem Konsensus von 234 Mio. Euro impliziert der Ausblick ein gewisses Upside-Potential. Hauptrisiko und Belastungsfaktor für das Sentiment gegenüber der Aktie bleiben mögliche Versorgungsengpässe des Standorts Ranshofen mit Gas.", kommentieren die Raiffeisen-Analysten.

Dieser Artikel wurde zur Verfügung gestellt von boerse-social.com.

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