Wiener Börse News

„Strafzölle“ zum Börsenunwort 2018 gewählt

  • „Kryptomanie“ und „Brexit“ als weitere Top-Nennungen
  • Abstimmung durch Vertreter der Finanzbranche

(Wien) Die österreichische Finanzcommunity ist der Einladung der Wiener Börse gefolgt und hat klar entschieden: Das Börsenunwort des Jahres sind die von US-Präsident Trump verhängten „Strafzölle“. Rund 1.000 Branchenvertreter wurden von der Wiener Börse über Vereinigungen wie ÖVFA, VÖIG oder C.I.R.A. zur Abstimmung eingeladen, jenes Unwort zu nennen, das 2018 innerhalb der Branche besonders prägend war.

Die angedrohten oder bereits eingeführten Strafzölle, beispielsweise in den Konflikten der USA mit dem Iran und China, brachten das weltweite Handelsgefüge 2018 durcheinander. Sie gaben auch an den Börsen den Takt vor: Unter den Aktien gab es Gewinner und Verlierer – bei den Anlegern führten sie zu Verunsicherung. „Strafzölle sind ein massiver Eingriff in das System. Sie bringen ganze Wertschöpfungsketten durcheinander. Firmen haben keine Planungssicherheit mehr und schieben Investitionen auf die lange Bank. Diese Unsicherheit ist für die Wirtschaft Gift“, sagt Christoph Boschan, Vorstandsvorsitzender der Wiener Börse und ihrer Holding. „Am unmittelbarsten reagieren traditionell die Finanzmärkte auf diese Stimmungsschwankungen.“

Stockerlplätze für Kryptomanie und Brexit

Auf Platz 2 der diesjährigen Umfrage wurde „Kryptomanie“ gewählt; ein Begriff, der aufregend und ausreichend kryptisch klingt. Derzeit buhlen über 2.000 Kryptowährungen um die Gunst der Anleger. Gleichzeitig bemängeln viele Akteure der Kryptobranche die nach wie vor fehlende Regulierung. Auf Platz 3 ist 2018 der Begriff „Brexit“ gelandet. In rund 100 Tagen schließt sich Großbritannien aus der Europäischen Union aus. Was dann passiert, beunruhigt viele – nicht nur, aber auch, Aktionäre.

Durchhaltevermögen gefragt

Aktieninvestments sollten bei Privatanlegern als langfristiges Veranlagungsinstrument eingesetzt werden. Durch eine langfristige Strategie können Marktschwankungen ausgeglichen werden. „Aktien sollten ein wichtiger Bestandteil der Geldanlage sein. Als Kleinanleger kann man mit einer Beimischung von Aktien langfristig sein Geld vermehren“, so Börsen-Vorstand Boschan. „Mit dem Anlagegrundsatz der Langfristigkeit im Gepäck ist man auch für eine turbulente Reise, geprägt von Inflation, Handelsstreitigkeiten und Unsicherheiten, gut gerüstet.“

Das Börsenunwort des Jahres wird von der Wiener Börse in Anlehnung an das Österreichische Wort des Jahres ermittelt. Dieses wird seit 1999 von der Forschungsstelle Österreichisches Deutsch der Universität Graz in Zusammenarbeit mit der Austria Presseagentur erstellt. 2017 waren es die „Negativzinsen“, die von der Community als Börsenunwort des Jahres gewählt wurden.

Über die Wiener Börse

Die Wiener Börse ist die einzige Wertpapierbörse Österreichs und stellt modernste Infrastruktur, Marktdaten und relevante Informationen zur Verfügung. Sie bietet österreichischen börsenotierten Unternehmen maximale Sichtbarkeit, die größte Liquidität und die höchste Transparenz. Anlegern gewährleistet sie eine reibungslose und effiziente Durchführung der Börsengeschäfte. Die Wiener Börse betreibt den zentralen Marktdatenfeed für Zentral- und Osteuropa (CEE) und hat sich in der Berechnung von Indizes auf die Region etabliert. Sie kooperiert im Verbund mit ihrer Holding-Mutter CEESEG mit über zehn Börsen in CEE und wird für dieses einzigartige Know-how weltweit geschätzt.

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Julia Resch
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