Die Semperit-Gruppe spürt den Abschwung im Bausektor, wo sie mit einer schwächeren Nachfrage nach, angefangen von Industrieschläuchen bei Baumaschinen, bis hin Kompenten für Fensterprofile und sogar Duschköpfe, konfrontiert ist. Aber auch hohe Lagerbestände bei Kunden dämpfen. Dies schlägt sich in den 2023er-Zahlen im Umsatz mit einem Minus von 7,5 Prozent auf einen Wert von 721,1 Mio. Euro nieder. Das bereinigte EBITDA wird mit 81,7 Mio. Euro (-14,7 Prozent) bzw. unbereinigt mit 71,8 Mio. Euro (-28,5 Prozent) ausgewiesen. Das Ergebnis nach Steuern aus den fortgeführten Geschäftsbereichen war mit 24,9 Mio. Euro positiv (Vorjahr 38,4 Mio. Euro). Belastend wirkt der Verlust aus dem mittlerweile verkauften Medizingeschäft. Das Ergebnis nach Steuern lag somit bei -17,1 Mio. Euro (Vorjahr –5,6 Mio. Euro). Für das laufende Jahr wird ein EBITDA von 80 Mio. Euro in Aussicht gestellt. CEO Karl Haider zeigt sich bei der Bilanzpressekonferenz optimistisch: " Wir haben in vielen Bereichen eine führende Marktposition. Unser Fundament ist gesünder denn je." Von der schwächelnden Bauindustrie ist vor allem das Segment Semperit Industrial Applications betroffen, das vor allem den Bereich der standardisierten Hochleistungsprodukte abdeckt. Hier wird erwartet, dass die Schwäche noch im 1. Halbjahr 2024 anhalten wird. Während im Segment Engineered Applications, bei dem man sich auf Nischen, wie beispielsweise Förderbänder im Bergbau, Produkte im Gesundheitswesen und Lebensmittel- sowie Bahnbereich fokussiert, ein Wachstum verzeichnet. Zu diesem Bereich gehört auch die im Vorjahr erworbene Rico, die von August bis Dezember einen Umsatz-Beitrag von 37,2 Mio. Euro und einen EBITDA-Beitrag von 7,6 Mio. Euro beisteuerte. Im Bereich Engineered Applications kann auch die eine oder andere weitere Akquisition erfolgen. "Innovationen kommen nicht immer nur von innen", so das Management bei der Pressekonferenz. Aber auch organisch werden derzeit einige Wachstumsprojekte verfolgt, so wird bei Rico in Thalheim ein Ausbau-Projekt vervollständigt, in den USA gibt es Erweiterungspläne von Werken, auch in der Schweiz kann es zu einem Ausbau kommen. Und vor allem im tschechischen Odry wird die Kapazität erweitert, um künftig jährlich bis zu 135 Mio. Meter Schläuche dort zu erzeugen. Das Investitionsvolumen soll im laufenden Jahr bei insgesamt 70 Mio. Euro liegen. Hinsichtlich Finanzierung ist man mit einer erweiterten Linie auf 360 Mio. Euro und einem Bestand an liquiden Mitteln von 112,7 Mio. Euro gut aufgestellt. Weiter fortgesetzt werden soll auch das Kosteneinsparprogramm, das sich 2023 mit 5,8 Mio. Euro niederschlug. CEO Karl Haider betont: „Die Semperit-Gruppe ist schlagkräftig aufgestellt, um ihre Position als führender Anbieter von fortschrittlichen und nachhaltigen Elastomer-Produkten und -Lösungen weiter auszubauen.“ Wie bereits mitgeteilt, wird der Vorstand der Ordentlichen Hauptversammlung am 23. April 2024 die Ausschuttung einer Dividende von 0,5 Euro je Aktie vorschlagen.
Seitens der Analysten von Raiffeisen Research heißt es in einer Kurzmitteilung zu den Semperit-Zahlen: "Semperit hat zwar das kommunizierte Ergebnisziel für 2023 erreicht, allerdings bleibt die Prognose für 2024 etwas hinter der Marktschätzung zurück. Wir weisen darauf hin, dass das Ziel etwas hinter dem aktuellen Konsens von 87 Mio. Euro zurückbleibt."
Frequentis erhöht die Audioqualität in der Flugsicherung durch KI. Gemeinsam mit dem dänischen Kooperationspartner Augmented Hearing wird an der Entwicklung einer für die Flugsicherung geeigneten Audioverbesserung basierend auf künstlicher Intelligenz (KI) gearbeitet. "Auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen sicherheitskritischen Kommunikation wird Frequentis mit seinem X10 Sprachkommunikationssystem durch die Nutzung KI-basierter Audioverbesserungen eine neue Etappe müheloser Interaktion zwischen Lots:innen und Pilot:innen einleiten", sagt Gerald Mohnl, Director ATM Communication. Das KI-Modul ist so trainiert, dass es Geräusche unterdrückt, und kann sowohl offline als auch live eingesetzt werden. Dabei sind volle Ausfallssicherheit und die Einhaltung der DSGVO garantiert.
Karriere: Mit 1. April übernimmt der bisherige Leiter Group Risk Management, Paul Buchner, die Leitung des neu geschaffenen Bereichs Group Claims bei der Uniqa. Zu seinen Hauptaufgaben in der neuen Funktion zählt es, ein konzernweit einheitliches Schadenmanagement mit den Möglichkeiten von Automatisierung und Künstlicher Intelligenz voranzutreiben. Paul Buchners Nachfolger als Leiter Group Risk Management wird Pawel Dygas.
Kapsch TrafficCom startet ein Pilotprogramm in Irland, um die Straßen sicherer zu machen. Im Rahmen des Pilotprojekts wird 1.500 Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit geboten, die C-ITS-Technologie von Kapsch TrafficCom aus erster Hand zu erleben. C-ITS steht für Cooperative Intelligent Transport Systems, der Einsatz erstreckt sich über die Autobahnen M50 und M1 in Dublin und zielt darauf ab, wichtige Informationen über Kollisionen, Staus, Baustellen und schlechte Wetterbedingungen direkt über Bildschirme in den Fahrzeugen zu übermitteln. Das irische Verkehrsmanagement-Projekt NIMS, an dem Kapsch TrafficCom seit Mitte 2020 mitarbeitet, hat einen finanziellen Umfang im niedrigen zweistelligen Millionenbereich, wie Kapsch TrafficCom mitteilt.
Wie die S Immo mitteilt, sei entschieden worden, das seit Herbst 2022 laufende Verkaufsprogramm in Deutschland, welches ursprünglich auf Wohnimmobilien ausgerichtet war und dann um Gewerbeobjekte außerhalb von Berlin ergänzt wurde, auf das gesamte deutsche Portfolio auszuweiten. In diesem Zusammenhang würden Einzel- und Portfolio-Verkäufe ebenso wie ein möglicher kompletter Rückzug aus dem deutschen Immobilienmarkt geprüft, wie es heißt. Laut S Immo-Website bestand das Immobilienportfolio per 30.9.2023 aus insgesamt 237 Objekten mit einem Buchwert von 2.983,2 Mio. Euro. Objekte in Deutschland bilden nach Buchwert betrachtet per September 2023 einen Portfolioanteil von 20,0 Prozent. Vor einigen Jahren hat sich die Gesellschaft auch große Grundstücksreserven (über eine Million Quadratmeter) im Umland von Berlin gesichert.
Neuer Aktionär: Wie die Wiener Privatbank bekanntgibt, ist die in Sofia ansässige Investmentgesellschaft Alpha Bulgaria mit einem Anteil in Höhe von 9,55 Prozent neuer Kernaktionär. Die Gesellschaft hält 478.000 Aktien. Genau diese Anzahl wurde von Wiener Privatbank-Aufsichtsratmitglied Günther Kerbler bzw. ihm zurechenbare Gesellschaften zu je 8,0 Euro verkauft, wie aus entsprechenden Meldungen hervorgeht.
Research: Die Analysten von SRC Research bestätigen die Kauf-Empfehlung für UBM, kürzen aber das Kursziel von 30,0 auf nunmehr 26,0 Euro. Sie meinen: "Entscheidend für die Zukunft des Unternehmens ist neben der gesunden Bilanz und des nicht allzu herausfordernden Fristigkeitenprofils auf der Debt Seite die Güte der Asset Pipeline an umweltfreundlichen und modernen Timber Produkten in Wien, München, Frankfurt, Mainz und Düsseldorf. Die Baugenehmigungen liegen schon vor oder sollten in den nächsten Monaten kommen."
Warburg Research bleibt bei der Kaufempfehlung für UBM und bestätigt auch das Kursziel in Höhe von 29,20 Euro.
Kepler Cheuvreux bestätigt die Reduce-Empfehlung für Verbund und nimmt das Kursziel von 80,0 auf 65,0 Euro zurück.
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