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News zu Kapsch TrafficCom, Marinomed, Addiko, Research zu Wienerberger und Flughafen Wien

Kapsch TrafficCom hat im 1. Geschäftsquartal 2024/2025 den Umsatz um 5 Prozent auf 139 Mio. Euro steigern können. Das Segment Maut trug 74 Prozent zum Gesamtumsatz bei, das Segment Verkehrsmanagement 26 Prozent. Das EBIT war mit -3,4 Mio. Euro weiterhin negativ und auf Vorjahresniveau (-3,3 Mio. Euro), wobei im Berichtszeitraum keine operativen Einmaleffekte wirksam waren. Im Wesentlichen steht das negative EBIT im Zeichen von Entkonsolidierungen in Afrika, die das sonstige betriebliche Ergebnis mit -7 Mio. Euro belasteten, wie das Unternehmen erklärt. Die operative Performance  wäre ohne die nicht operativen Effekte deutlich positiv ausgefallen, was laut Kapsch TrafficCom die Erfolge der Restrukturierung und die Kosteneinsparungen verdeutlichen würde. Das Periodenergebnis lag bei -9,9 Mio. Euro nach -6 Mio. Euro im Vergleichsquartal des Vorjahres. Dieser Rückgang stehe ebenso im Zusammenhang mit den Entkonsolidierungen in Afrika. Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit betrug 4 Mio. Euro nach -15 Mio. Euro im 1. Quartal des Vorjahres. Seitens der Analysten von Raiffeisen Research heißt es zu den Zahlen: "Zum 1. Quartal blieb Kapsch TrafficCom aufgrund langsamen Umsatzwachstums hinter den Erwartungen zurück. Bereinigt um Einmaleffekte ist die Rentabilität jedoch zufriedenstellend. Das Management bestätigte die Gesamtjahresprognose."

Keine Übernahme: Das Angebot der Nova Ljubljanska banka d.d. (NLB) für Addiko ist bekanntlich am 16. August abgelaufen. Die festgelegte Mindestannahmeschwelle von 75 Prozent wurde nicht erreicht. Laut Mitteilung haben Addiko-Aktionäre, die 36,4 Prozent der Aktien repräsentieren, das Angebot angenommen. Laut NLB findet nun kein Vollzug des Angebots statt und das Angebot wird auch nicht verlängert. Auch das Teilangebot der Agri Europe Cyprus endete am 16. August. Basierend auf der Mitteilung der Zahlstelle, wurden 12.853 Aktien von Aktionären angedient. Agri Europe wird nach der Abwicklung des Angebots, Eigentum an diesen 12.853 Inhaberaktien erwerben und einen Anteil von 10,06 Prozent an Addiko halten (davor: 9,99 Prozent). Laut Addiko haben beide Ankündigungen keine Auswirkungen auf die Aktivitäten mit Kunden. "Die Addiko Bank bleibt ihrem strategischen Plan voll und ganz treu und wird mit Innovationen das digitale Banking und den exzellenten Kundenservice weiter ausbauen. Der kürzlich beobachtete Anstieg des Investoreninteresses ist eine klare Bestätigung unseres Geschäftsmodells und unserer strategischen Ausrichtung und unterstreicht daher das Vertrauen des Marktes in die Addiko Bank, nachhaltiges und profitables Wachstum zu erzielen. Wir haben Vertrauen in unser Team und unsere Fähigkeiten und freuen uns darauf, unsere Position als führende Spezialbank für Consumer und SME zu stärken," heißt es seitens der Bank.

Die börsennotierte Marinomed Biotech AG, die vergangene Woche ein Sanierungsverfahren beantragt hat, hat im 1. Halbjahr 2024 Umsätze in Höhe von 2,5 Mio. Euro  erwirtschaftet, ein Rückgang von 53 Prozent zum Vorjahreszeitraum (5,2 Mio. Euro). Ursachen dafür sind laut dem Unternehmen hauptsächlich hohe Lagerstände bei den Vermarktungspartnern von Marinomed und damit weniger Bestellungen. Wie das Unternehmen betont, konnten allerdings im Vergleich zum 1. Quartal 2024 deutlich mehr Carragelose-Produkte ausgeliefert werden und der Umsatz hat sich im 2. Quartal mehr als verdoppelt (von 0,7 Mio. auf 1,7 Mio. Euro). Das Betriebsergebnis belief sich im Halbjahr auf -3,2 Mio. Euro (H1 2023: -2,9 Mio. Euro). Die liquiden Mittel gingen gegenüber Ende 2023 (2,6 Mio. Euro) auf 0,9 Mio. Euro zurück. Andreas Grassauer, CEO von Marinomed: "Trotz intensiver Bemühungen ist es uns leider nicht gelungen, die kurzfristig benötigten Mittel zur Liquiditätssicherung des Unternehmens aufzubringen. Daher war die Beantragung eines Sanierungsverfahrens unumgänglich. Unsere oberste Priorität ist nun die nachhaltige Stabilisierung der Marinomed im Zuge des Sanierungsverfahrens, das am 14. August 2024 eröffnet wurde. Der zweite Schwerpunkt ist die Generierung von Finanzmitteln aus Umsätzen, Partnerschaften sowie der Umsetzung strategischer Optionen für das Carragelose-Geschäft. Hier streben wir eine Entscheidung bis zum Ende des Jahres an. Zusätzlich befinden wir uns in Gesprächen mit Investoren, um die Liquidität der Gesellschaft sicherzustellen." Pascal Schmidt, CFO von Marinomed, ergänzt: "Das Sanierungsverfahren bietet uns die Chance, die finanzielle Lage des Unternehmens zu verbessern, gleichzeitig unsere Aktivitäten fortzuführen und die Werte des Unternehmens zu erhalten. Weitere Einsparungsmaßnahmen sind jedoch notwendig; dies betrifft auch unsere Finanzberichterstattung. Nach dem Halbjahresfinanzbericht 2024 werden wir Finanzberichte nur noch auf Basis des österreichischem Unternehmensgesetzbuches (UGB) veröffentlichen. Auf die Veröffentlichung von Quartalsberichten wird ebenfalls verzichtet."

Research: Raiffeisen Research bestätigt die Kauf-Empfehlung für Wienerberger, reduziert aber das Kursziel von 37,0  auf 35,0 Euro.
Die Analysten von NuWays bestätigen nach Zahlen-Vorlage das Hold-Rating mit Kursziel 59,0 Euro für die Flughafen Wien-Aktie. Sie meinen nach den Halbjahreszahlen: "Alles in allem eine solide Veröffentlichung. Flughafen Wien bleibt ein stark cashflowgenerierendes, monopolistisches Unternehmen mit einer gesunden Bilanz, das mittel- und langfristigen Investoren stabile und leicht steigende Dividenden bietet. Dennoch sehen wir kurzfristig keine Kurstreiber."

Dieser Artikel wurde zur Verfügung gestellt von boerse-social.com.

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