Wiener Börse News

Große Unterschiede bei den Halbjahresergebnissen

Christian Sec | Börsen-Kurier

Börse Wien: Immo-Branche und Industrie präsentieren sich durchwachsen, Finanzsektor sehr stabil.

Die schwächelnde Konjunktur schlug sich auch in den Zahlen der vergangene Woche präsentierten Halbjahresergebnisse, vor allem in der Industrie, nieder. Die PIERER Mobility AG vermeldete für das erste Halbjahr 2024 einen Umsatzrückgang von 27 %, sowie einen Periodenverlust von 172 Millionen Euro. Der Absatz ging im ersten Halbjahr im Vergleich zu 2023 in den Kernsegmenten Motorrädern und Fahrräder um jeweils mehr als 20 % zurück, nun sollen 200 weitere Jobs gestrichen werden. 

Beim Mischkonzern Frauenthal-Holding AG mit seinen Divisionen Großhandel und Automobilzulieferung hat sich das Ebitda fast halbiert, was zu einem negativen Periodenergebnis von -4,3 Millionen Euro führte. Die negativen Umsatzentwicklungen (-10 %) resultieren im Handel aus der angespannten Marktsituation und im Automotive aus geringeren Kundenabrufen. 

Anders der Technologiekonzern AUSTRIACARD HOLDINGS AG, der durch eine Vervierfachung des Umsatzes im Bereich Digital Transformation Technologies sein Ebitda im ersten Halbjahr um 11,2 % auf 28,8 Millionen Euro steigerte. Der Nettogewinn des austro-griechischen Unternehmens erreichte 11,2 Millionen Euro. 

Beim Mikronährstoffhersteller Biogena Group Invest AG sank der Umsatz um 28 % auf rund 90 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Steuern minimierte sich im ersten Halbjahr auf 13,8 Millionen Euro (ggü. 1. Hj. 2023: 42,1 Millionen Euro). 

Die STRABAG SE meldet im ersten Halbjahr im Jahresvergleich eine stabile Leistung von 8,3 Milliarden Euro. Das Unternehmen vermeldete einen Rekord des Auftragsbestandes - vor allem im Infrastrukturbereich - mit mehr als 25 Milliarden Euro, was die Strabag optimistisch in die Zukunft blicken lässt. 

Hoffnung in der Immobilienbranche

In der Immobilienbranche legten gleich fünf Unternehmen in der vergangenen Woche ihre Zwischenberichte vor. Die Immofinanz AG verzeichnete im ersten Halbjahr ein Periodenergebnis von 43,0 Millionen Euro und drehte damit wieder ins Plus (1. Hj. 2023: -144,5 Millionen Euro). Noch immer drücken die Bewertungsrückgänge aufs Ergebnis, jedoch nicht mehr so massiv wie noch 2023, und die Mieterlöse entwickelten sich mit einem Plus von 13 % positiv. Mit Jahresende soll auch der geplante Squeeze-out der S Immo abgeschlossen sein. 

Auch die S IMMO AG konnte ihre Mieterlöse steigern sowie ihre Bewertungsrückgänge eindämmen, was ein positives Periodenergebnis von 13,6 Millionen Euro bewirkte (1. Hj. 2023: -40,2). Die CA Immo hinge-gen wies trotz eines Anstiegs der Mieteinnahmen um 2,7 % ein Periodenergebnis im ersten Halbjahr 2024 von -49,1 Millionen Euro auf (1. Hj. 2023: 13,5 Millionen Euro). Verantwortlich waren vorrangig die geringeren Verkaufsergebnisse sowie das negative Bewertungsergebnis von -119,1 Millionen Euro. 

Auch die UBM Development AG erzielte ein negatives Periodenergebnis von -12,5 Millionen Euro (1. Hj. 2023: -29,3 Millionen Euro). Im Geschäftsjahr 2025 wird mit einer Rückkehr in die Gewinnzone gerechnet. Hauptaugenmerk des Unternehmens liegt auf der Sicherung bzw. Steigerung der Liquidität, die gegenüber der Vorjahresperiode um 50 Millionen Euro gesteigert werden konnte. Negative Bewertungsergebnisse sowie niedrigere Umsatzerlöse sind auch beim Hotel- und Büroentwickler Warimpex Finanz- und Bet. AG die Hauptgründe für ein negatives Periodenergebnis von -8,8 Millionen Euro.

Finanz und Energie

Die VIENNA INSUREANCE GROUP AG konnte ihr Konzernergebnis vor Steuern in den ersten sechs Monaten auf 481 Millionen Euro (1. Hj. 2023: 462,9 Millionen Euro) erhöhen. Die verrechneten Prämien stiegen um ca. 8 % auf 7,9 Milliarden Euro, vor allem durch Wachstum im Schaden-Unfall-Segment. Auch für das Gesamtjahr ist die VIG optimistisch und erwartet ein Ergebnis am oberen Ende der geplanten Bandbreite. 

Die BKS Bank AG erzielte im ersten Halbjahr einen Periodenüberschuss von 85,9 Millionen Euro. Das leichte Kreditwachstum (+0,2 %) ist dem Wachstum im Firmenkundenbereich geschuldet, während Neukredite an Private weiter rückläufig sind. 
Bei der EVN AG sind die Umsatzerlöse durch rückläufige Terminmarkt- und Spotpreise zurückgegangen (-13,9 %). Korrespondierend sank auch der Aufwand für z.B. Fremdstrombezug, was zu einem Anstieg des Ebitda um 9,3 % führte. Das Konzernergebnis legte um 14,5 % zu. 
 

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