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Zahlen von Erste Group, News von Marinomed, Research zu AMAG, Porr, wienerberger, Aktienkäufe bei AUSTRIACARD HOLDINGS

Die Erste Group verzeichnete im Jahr 2024 ein Betriebsergebnis von 5,9 Mrd. Euro (+6,6 Prozent). Der Anstieg war laut Bank zu gleichen Teilen dem Zins- und Provisionsüberschuss zuzurechnen. Der Zinsüberschuss stieg in allen Kernmärkten ausgenommen Österreich aufgrund des höheren Kreditvolumens sowie der geringeren Zinsaufwendungen auf 7.528 Mio. Euro (+4,2 Prozent; 7.228 Mio. Euro). Der Provisionsüberschuss erhöhte sich auf 2.938 Mio. Euro (+11,3 Prozent; 2.640 Mio. Euro). Der Nettogewinn liegt bei 3,1 Mrd. Euro (+4,3 Prozent). CEO Peter Bosek bei der Bilanzpressekonferenz: "Wir sind in einem guten Zustand und als Bank sehr gesund aufgestellt. CEE ist der Wachstumsmotor für die Erste Group und wir sehen weiterhin eine gute Entwicklung und gute Risikosituation." In CEE habe sich das BIP pro Kopf die vergangenen 20 Jahren um 86 Prozent erhöht, während es in der Eurozone 17 Prozent und in den USA 29 Prozent waren, macht Bosek deutlich. "Wir sind zutiefst davon überzeugt, dass die positive Entwicklung in CEE die nächsten 50 Jahre anhält." Als große Herausforderung in Österreich sieht der CEO  die bereits mehrere Jahre anhaltende Rezession, hier wolle man als Bank notwendige Maßnahmen, etwa für leistbares Wohnen oder die Finanzierung der Energie-Infrastrukturtransformation, setzen. "Wir wollen die Wirtschaft unterstützen und zu Wirtschaftswachstum führen." Die von der neuen Regierung angekündigte Erhöhung der Bankensteuer sei hier allerdings kontraproduktiv. Bosek: "Da hat die Regierung eine Entscheidung zwischen Bankensteuern und Wirtschaftsaufschwung getroffen." Die aktuell eher schwierige Situation in Österreich würde sich auch in den Risikokosten zeigen. Laut Risikovorständin Alexandra Habeler-Drabek seien 2024 in CEE kaum Risikokosten entstanden, der größte Teil komme aus Österreich. Eine Branche die stark betroffen ist, sei etwa der gewerbliche Wohnbau. Im laufenden Jahr wird eine ähnliche NPL-Quote wie 2024 erwartet (ca. 2,5 Prozent). Zudem hat sich die Erste Group das Ziel gesetzt, eine Eigenkapitalverzinsung (ROTE) von circa 15 Prozent zu erwirtschaften und ein  Kreditwachstum von rund 5 Prozent. Die CET1-Quote sollte 2025 ansteigen und damit weitere Ausschüttungsoptionen beziehungsweise Flexibilität im Hinblick auf M&A Transaktionen ermöglichen. Aus dem Nettogewinn 2024 strebt die Erste Group die Ausschüttung einer regulären Dividende in Höhe von 41,2 Prozent des bereinigten Gewinns und die Durchführung eines dritten Aktienrückkaufprogramms in Höhe von 23,7 Prozent des bereinigten Gewinns an. Nach Meinung von CEO Bosek habe der Markt hier mehr erwartet, denn er führt den Kursverlust der Aktie  am Vormittag auf höhere Share Buyback-Erwartungen des Marktes zurück

Marinomed hat nun den Verkauf des Carragelose-Geschäfts an die französische Unither Pharmaceuticals abgeschlossen. Der Vertrag sieht Voraus- und Meilensteinzahlungen in Höhe von insgesamt bis zu 20 Mio. Euro vor, einschließlich einer Vorabzahlung von bis zu 5 Mio. Euro im Zusammenhang mit dem Abschluss der Transaktion. "Der Verkauf des Carragelose-Geschäfts an Unither Pharmaceuticals ist ein wichtiger Meilenstein. Die Einnahmen aus dieser Transaktion, einschließlich der ersten Zahlung von 5 Mio. Euro, finanzieren die Entwicklung unserer Marinosolv-Plattform sowie die Umsetzung des Sanierungsplans in den nächsten zwei Jahren", so Andreas Grassauer, CEO von Marinomed. Darüber hinaus liege der Fokus weiterhin auf der Vermarktung der Marinosolv-Assets Budesolv und Tacrosolv sowie auf dem Ausbau des Geschäftsbereichs Solv4U, so Grassauer.

Research: Die Analysten von Morgan Stanley stufen wienerberger von "Overweight" auf "Equal Weight" zurück, das Kursziel liegt bei 35,0 Euro.

Die Analysten von Montega stufen die Porr-Aktie weiter mit Kaufen und Kursziel 26,0 Euro ein. Porr habe der allgemeinen Baukrise mit Bravour getrotzt, die Konjunkturbelebung sollte aber zusätzlichen Rückenwind verleihen und vor allem das Sentiment für den Sektor stärken, so die Analysten.

Die Analysten von Raiffeisen Research stufen die AMAG-Aktie von Halten auf Kaufen hoch, kürzen aber das Kursziel von 27,5 Euro auf 26,0 Euro. Sie begründen: "Den volatilen, aber zuletzt stetig steigenden Absatzpreisen dürften auch in Zukunft steigende Energie- und Inputpreise (vor allem für Tonerde) gegenüberstehen. Auch wenn sich das Management von AMAG zuletzt nicht zu einer EBITDA-Prognose für das Gesamtjahr hinreißen ließ, rechnen wir (wie auch der Konsens) mit weiterem Gegenwind für die EBITDA-Margen. Die aktuelle Bewertung spiegelt die "neue Realität", mit der sich AMAG konfrontiert sieht, gut wider, der Abwärtstrend der letzten Jahre dürfte aber vorerst gestoppt sein. Im Nachgang des Zahlenwerks verringern wir jedoch unser Kursziel auf 26,00 Euro. Die Qualität des Geschäftsmodells und die erwartete Gewinnentwicklung sind unseres Erachtens im Kursniveau angemessen diskontiert. Allein die Dividendenrendite von über 5 Prozent ist neben den höheren Aluminiumpreisen aber ausschlaggebend für ein marginales Upside und eine Kauf-Empfehlung. Das Kursziel ergibt sich neben einem Discounted-Cashflow-Modell aus einem relativen Bewertungsansatz, der auf Basis von Multiples auch einen im historischen Kontext angemessenen Aufschlag gegenüber dem breiten Aktienmarkt und einer engeren Peergroup berücksichtigt."

Aktienkäufe: AUSTRIACARD-Vorstand Nikolaos Lykos hat weitere Aktien erworben, diesmal 100.000 Stück zu je 6,08 Euro, wie aus einer Meldung hervorgeht.

Dieser Artikel wurde zur Verfügung gestellt von boerse-social.com.

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