Die Erste Group hat 9M-Zahlen vorgelegt, die vom Markt sehr gut aufgenommen werden. Die Aktie legt bis Mittag ca 4 Prozent zu. Die Bank erzielte in den ersten neun Monaten des Jahres 2024 ein Betriebsergebnis von 4,51 Mrd. Euro. Dieser Anstieg um 7,9 Prozent im Jahresvergleich ist laut Bank auf eine gute operative Performance und ein anhaltend günstiges Zinsumfeld zurückzuführen, wobei die vorteilhafte Lage im CEE-Raum besonders zu dieser Entwicklung beigetragen habe. Der Nettogewinn nach neun Monaten wird mit 2,52 Mrd. Euro ausgewiesen (+8,9 Prozent, Vorjahr: 2,31 Mrd. Euro). Der Zinsüberschuss stieg in allen Kernmärkten ausgenommen Österreich aufgrund des höheren Kreditvolumens sowie geringeren Zinsaufwendungen aus Kundeneinlagen auf 5.591 Mio. Euro (+3,1 Prozent; 5.422 Mio. Euro). Der Provisionsüberschuss erhöhte sich auf 2.158 Mio. Euro (+11,4 Prozent; 1.938 Mio. Euro). Das Kreditvolumen erhöhte sich seit Jahresanfang um 2,7 Prozent auf 213,5 Mrd. Euro, die Kundeneinlagen um 3,0 Prozent auf 239,7 Mrd. Euro. „Unser Kreditvolumen ist in den ersten neun Monaten gestiegen, obwohl das wirtschaftliche Umfeld weiterhin eingetrübt bleibt. Besonders bei Wohnbaukrediten zeigt sich endlich eine Erholung, nicht zuletzt wegen der sinkenden Leitzinsen. Die Risikokosten sind zwar leicht gestiegen, aber weiterhin auf niedrigem Niveau und unsere Kapitalisierung ist sehr solide. Daher sind wir gut aufgestellt, um Investitionen und Wachstum in der Region weiterhin zu finanzieren und auch selbst weiter zu wachsen“, sagt Peter Bosek, CEO der Erste Group. Auf Basis der guten Geschäftsentwicklung in den ersten neun Monaten 2024 hebt die Erste Group den Ausblick für 2024 erneut an und strebt nunmehr eine Eigenkapitalverzinsung (ROTE) von über 16 Prozent (statt über 15 Prozent) an. Das voraussichtlich besser als bisher erwartete Nettoergebnis sollte in erster Linie aus einem höheren Zinsüberschuss resultieren, für den nunmehr ein Anstieg von mehr als 2 Prozent für das Gesamtjahr gegenüber 2023 prognostiziert wird (anstatt in etwa gleichbleibend).
Seitens der Raiffeisen Analysten heißt es zu den Zahlen: "Wir betrachten die Ergebnisqualität als sehr robust, wobei die Nettozinserträge (NII) am meisten zum Übertreffen beigetragen haben. Operative Ausgaben und Risikokosten waren im Rahmen der Erwartungen."
Bei AT&S gibt man sich trotz schwachem Marktumfeld, vor allem im Automotive- und Industrie-Sektor sowie auch bei Servern, zuversichtlich. Gegenüber dem Vorquartal (Q1) sei der Umsatz im Q2 wieder höher. Allerdings beeinflusst ein hoher Preisdruck die Zahlen. Eine Verbesserung des Marktumfelds wird bei Smartphones und- Watches gesehen, wie der Sprecher des Vorstands, Peter Schneider, bei einem virtuellen Update betonte. Im neuen Werk in Kulim sei man in der Anlauf-Endphase und wird laut Schneider, genau so wie in Leoben, Anfang 2025 mit der Hoch-Volumen Produktion starten. Für das 1. Halbjahr 2024/2025 weist der Leiterplatten- und IC Substrate-Hersteller einen Konzernumsatz von 800 Mio. Euro aus, gegenüber 814 Mio. Euro in der Vorjahresperiode. Das EBITDA reduzierte sich im Halbjahr um 27 Prozent von 217 Mio. Euro auf 157 Mio. Euro. Zuruckzufuhren sei die Ergebnisreduktion vorrangig auf den gestiegenen Preisdruck, hohere Start-up Kosten sowie Restrukturierungskos- ten.Das EBIT fiel von 82 Mio. Euro auf 7 Mio. Euro, das Konzernergebnis von 49 Mio. Euro auf -63 Mio. Euro. AT&S erwartet, dass sich die Marktbedingungen des ersten Halbjahres des Geschäftsjahres 2024/25 fortsetzen und rechnet, wie kürzlich angepasst, nun mit Umsätzen auf Vorjahresniveau. „In einem nach wie vor hoch volatilen Marktumfeld konnten wir die Volumina, auch dank unserer erfolgreich voranschreitenden Kundendiversifikation, deutlich steigern“, so Schneider. CFO Petra Preining erläutert: „Die konsequent verfolgten Effizienzprogramme zeigen deutlich Wirkung, und das stimmt uns grundsätzlich positiv.“ Das Kostenoptimierungs- und Effizienzprogramm fuhrte zu einem Abbau von circa 500 Mitarbeiter:innen an den Standorten im gesamten Konzern. Daraus resultiert ein zusatzlicher nicht wiederkehrender Aufwand in Hohe von 8,3 Mio. Euro.
Warimpex verkauft die Assets in Russland. Zwischen Warimpex und einem nicht namentlich genannten russischen Erwerber seien Verträge über den Verkauf aller Anteile und Gesellschafterdarlehen an allen russischen Warimpex-Gesellschaften unterzeichnet worden, wie Warimpex mitteilt. Diese Transaktion wird das Warimpex-Konzernergebnis des Geschäftsjahres 2024 voraussichtlich mit rund 76 Mio. Euro negativ beeinflussen, teilt das Unternehmen mit. Dieses Ergebnis beinhaltet bereits im Eigenkapital erfasste historische Rücklagen aus der Währungsumrechnung, sodass ein Rückgang des Konzerneigenkapitals um rund 35 Mio. Euro auf rund 77 Mio. Euro erwartet wird. Mit dem Vollzug der Transaktion ist Warimpex nicht mehr im russischen Markt tätig. Warimpex hielt über verschiedene russische Gesellschaften 100 Prozent an der Airportcity St. Petersburg. Dazu gehören drei Büroimmobilien, ein Multifunktionsgebäude, ein Hotel sowie Grundstücksreserven. "Aufgrund der komplexen Marktbedingungen sowie der sehr spezifischen Transaktionsbedingungen war der Rückzug aus Russland außerordentlich schwierig. Vor diesem Hintergrund sind wir froh, eine Lösung gefunden zu haben, die nicht nur allen Anforderungen entspricht, sondern es uns nun erlaubt, unsere Projekte in Polen mit voller Kraft voranzutreiben und auch Neues ins Auge zu fassen“, so Warimpex-CEO Franz Jurkowitsch. Mit dem Rückzug aus Russland werden bei Warimpex sowohl finanzielle als auch personelle Ressourcen frei, die nun in Polen und Deutschland zum Einsatz kommen werden.
Research: Im Nachgang der Zahlenvorlage bestätigen die Analysten von Raiffeisen Research ihre Halten-Empfehlung mit Kursziel 27,5 Euro für die Amag-Aktie. Sie meinen: "Unserer Meinung nach ist die Qualität des Geschäftsmodells und die erwartete Gewinnentwicklung im Aktienkurs angemessen diskontiert. Das Kursziel basiert ausschließlich auf einem Discounted Cashflow Modell."
Die Analysten von Stifel stufen die AT&S-Aktie weiter mit Kaufen ein und nennen 24,0 Euro als Kursziel (davor 28,0 Euro). Im Gegensatz dazu stuft Oddo BHF die AT&S-Aktie weiter mit "Verkaufen" ein und vergibt ein Kursziel von 15,0 Euro (zuletzt 19,0 Euro).
Die Analysten der Baader Bank stufen die RBI-Aktie mit Reduce und Kursziel 17,8 Euro ein. Sie meinen: "Die RBI wird ihren Gewinnhöchststand aus dem Geschäftsjahr 2022 möglicherweise noch lange nicht erreichen. Die unerwarteten Gewinne aus Zinserhöhungen gehören nun der Vergangenheit an, und die Risikovorsorge könnte im gesamten Bankensektor und nicht nur bei der RBI steigen. Aufgrund des russisch-ukrainischen Krieges bleiben wir bei unserer vorsichtigen Einschätzung. Wir empfehlen Anlegern, die nicht bereit sind, Risiken einzugehen, sich für die Dauer des russisch-ukrainischen Krieges von der RBI fernzuhalten."
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