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Der Optimismus stirbt zuletzt

Christian Sec | Börsen-Kurier

Die Ausblicke der Austro-AGs stehen im Eindruck großer geopolitischer Umbrüche.

Die Unsicherheit auf den Märkten beeinflusst auch die Geschäftsausblicke der heimischen Unternehmen für 2025. Der Baustoffhersteller Wienerberger spricht von einer weiterhin „geringen Sichtbarkeit und hohen Unsicherheit auf den Endmärkten“. Dennoch erwartet das Unternehmen für dieses Jahr eine Steigerung des operativen Ebitda auf rund 800 Millionen Euro, was einem Zuwachs von etwa 5 % gegenüber 2024 entspricht. Dieses Ziel soll vor allem durch strikte Kostendisziplin erreicht werden. Zudem plant Wienerberger, die Ebitda-Marge von 16,8 (2024) auf 17,5 % zu steigern. Die Widerstandskraft des Unternehmens soll durch den Ausbau innovativer Produkte gestärkt werden.

Der Kranhersteller Palfinger sieht positive Entwicklungen in seinen europäischen Kernmärkten, darunter Frankreich, Deutschland und Skandinavien. Die Auftragseingänge erholten sich bereits Ende 2024, was sich voraussichtlich auch in den Ergebnissen niederschlagen wird. Für das zweite Halbjahr 2025 erwartet das Unternehmen eine deutliche Erholung und somit ein insgesamt solides Geschäftsjahr. Bis 2027 strebt Palfinger eine deutliche Umsatz- und Profitabilitätssteigerung an. Der Umsatz soll von aktuell 2,36 auf 2,7 Milliarden Euro wachsen, während die Ebit-Marge von 8 auf 10 % steigen soll.

Herausfordernder Energiesektor

Der Energiekonzern Verbund rechnet für 2025 mit einem Ebitda zwischen 2,7 und 3,3 Milliarden Euro (2024: 3,48 Milliarden Euro) sowie einem Konzernergebnis zwischen 1,35 und 1,75 Milliarden Euro (2024: 1,86 Milliarden Euro). Hauptgrund für den erwarteten Rückgang sind die gesunkenen Großhandelspreise für Strom, die bereits 2024 das Ebitda erheblich belastet haben. So nennt der Konzern auch die Volatilität des Energiemarktes und geo-politische Unsicherheiten als umfangreiche Herausforderungen für das kommende Jahr.

Auch der Ölfeldausrüster SBO (vormals Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment) spricht von einem herausfordernden Marktumfeld. Dennoch ist das Unternehmen im Bereich Oilfield Equipment gut aufgestellt, um sich im schwierigen US-Markt überdurchschnittlich zu behaupten. International strebt man ein beschleunigtes Umsatzwachstum und steigende Marktanteile an. Langfristig bleibt das Unternehmen optimistisch, da die wachsende globale Energienachfrage und der Fokus auf Energiesicherheit weiterhin für eine stabile Marktentwicklung sprechen.

Wieder Hoffnung CEE

Die Versicherungsgruppe VIG hat sich zum Ziel gesetzt, für das Geschäftsjahr 2024 ein Ergebnis vor Steuern zwischen 950 Millionen und 1 Milliarde Euro zu erzielen (2024: 881 Millionen Euro). Das Wachstum soll vor allem durch die CEE-Region vorangetrieben werden. „Die Wachstumsprognose für die CEE-Region liegt mehr als doppelt so hoch

wie jene für die Eurozone“, erklärt Liane Hirner, Finanz- und Risikovorständin der VIG. Derzeit trägt der CEE-Markt rund 50 % zum Gewinn des Konzerns bei.

Auch im Bankensektor hängt die Geschäftsentwicklung stark von der allgemeinen Wirtschaftslage ab. Die Erste Group erwartet für 2025 ein stabiles Betriebsergebnis im Vergleich zu 2024. Das Ziel für 2025 ist eine Eigenkapitalverzinsung (ROTE) von rund 15 %. Dies setzt voraus, dass sich das makroökonomische Umfeld in den sieben Kernmärkten (Österreich und die CEE-Länder) robust zeigt und sich gegenüber 2024 leicht verbessert, insbesondere durch ein stärkeres BIP-Wachstum. In diesem Szenario rechnet der Konzern sowohl im Privatkunden- als auch im Firmenkundengeschäft mit einem soliden Kreditwachstum von 5 %.

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