Wiener Börse News

Ergebnisse von AT&S und Agrana, News zu wienerberger, Kapsch TrafficCom und Porr, Research zu CA Immo, Palfinger

AT&S hat im herausfordernden Geschäftsjahr 2023/24 einen Konzernumsatz von 1.550 Mio. Euro erwirtschaftet, was einem Minus von 13 Prozent zum Vorjahr entspricht. Das EBITDA reduzierte sich, vorrangig aufgrund des geringeren Konzernumsatzes, um 26 Prozent auf 307 Mio. Euro. Das EBIT fiel von 146 Mio. Euro auf 31 Mio. Euro, das Konzernergebnis von 137 Mio. Euro auf -37 Mio. Euro. Wie bereits mitgeteilt, wird für das abgelaufene Geschäftsjahr keine Dividende vorgeschlagen. Wie ebenfalls bereits bekanntgegeben, sieht das Unternehmen aktuell von der im Raum gestandenen Kapitalerhöhung ab. "Der Markt ist derzeit nicht aufnahmefähig", begründet CEO Andreas Gerstenmayer bei der Bilanzpressekonferenz. Frisches Kapital soll dafür aus dem Verkauf des koreanischen Werks kommen. Im Sommer will man dazu mehr berichten können. Das Werk in Korea stellt sehr kleine Leiterplatten für den Medizintechnik-Bereich her. "Das ist ein Nischengeschäft und passt technologisch nicht ins Portfolio. Wir fokussieren auf große Wachstumsmärkte", erklärt Gerstenmayer. Ein großer Wachstumsmarkt ist für AT&S der Bereich Künstliche Intelligenz. AT&S steuert hier Substrate für AI-Prozessoren sowie effiziente Energiemanagement-Lösungen für IT-Infrastruktur wie Server und Datenzentren bei. Auch im Bereich der sogenannten On-Device-AI, bei der Endgeräte wie Smartphones und Notebooks mit AI-Funktionalitäten ausgestattet werden, ist AT&S mit dabei. Mit AMD konnte ein wichtiger Kunde für dieses Segment gewonnen werden, drei weitere neue namhafte US-Technologiekunden setzen ebenfalls auf AT&S-Technologie. AT&S hat seit letztem Jahr ein Effizienzprogramm am Laufen und will bis Ende 2024/2025 in Summe 440 Mio. Euro einsparen - miteinher geht der Abbau von etwa 1000 Mitarbeitenden in den bestehenden Werken. Für das Geschäftsjahr 2024/25 ist ein Investitionsvolumen von rund 500 Mio. Euro vorgesehen, was deutlich weniger als in den Vorjahren ist. Der überwiegende Teil dieser Investitionen wird in die IC-Substrate-Produktion in den neuen Werken in Kulim und Leoben fließen. Zum Ausblick: "Wir sehen, dass der Markt sich erholen wird, aber nicht so schnell wie erwartet," so der CEO. Für das laufende Geschäftsjahr 2024/25 wird ein Jahresumsatz zwischen 1,7 und 1,8 Mrd. Euro in Aussicht gestellt. Exklusive der Effekte aus dem Anlauf der neuen Produktionskapazitäten in Kulim und Leoben in Höhe von rund 80 Mio. Euro wird die bereinigte EBITDA-Marge voraussichtlich zwischen 25 und 27 Prozent liegen. Das Unternehmen hat, wie berichtet, am 10. Mai 2024 die Prognose für das Geschäftsjahr 2026/27 angepasst und geht nunmehr davon aus, im Geschäftsjahr 2026/27 einen Umsatz von rund 3,1 Mrd. Euro (zuvor: 3,5 Mrd. Euro) zu erreichen, die EBITDA-Marge wird weiter bei 27 bis 32 Prozent erwartet. "Beim Umsatz ist das immer noch ca. eine Verdoppelung zum abgelaufenen Geschäftsjahr", betont Gerstenmayer.

Agrana steigerte den Umsatz im Geschäftsjahr 2023|24 um 4,1 Prozent auf 3.786,9 Mio. Euro. Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) lag, wie bereits im April mitgeteilt, mit 151,0 Mio. Euro über dem Vorjahr (88,3 Mio. Euro). Das bessere Ergebnis kommt vor allem aus dem Segment Frucht, da hier eine  Goodwillabschreibung  aus dem Vorjahr weggefallen ist. Das Konzernergebnis konnte um 181 Prozent auf 69,4 Mio. Euro gesteigert werden. Wie bereits angekündigt, will das Unternehmen eine zum Vorjahr stabile Dividende von 0,9 Euro je Aktie ausschütten. Wie bereits im Jänner kommuniziert, sieht sich Agrana seit dem 4. Quartal 2023|24 mit einem zunehmend herausfordernden Geschäftsumfeld konfrontiert und prognostiziert für das Geschäftsjahr 2024|25 ein deutlich geringeres EBIT als im Geschäftsjahr 2023|24. Dieser Ergebnisrückgang wird sich laut Agrana bereits im ersten Quartal 2024|25 zeigen. Beim Konzernumsatz wird für das Gesamtjahr von einem leichten Rückgang ausgegangen.

wienerberger übernimmt den holländischen Rohrspezialisten GrainPlastics und stärkt damit die Position im Rohrsegment in den Niederlanden und der gesamten Region West. Hinsichtlich Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Mit einer Belegschaft von etwa 80 Mitarbeitern erwirtschaftete GrainPlastics im Jahr 2023 einen Umsatz von ca. 30 Mio. Euro. Neben Rohrlösungen für das Wassermanagement in den Bereichen Landwirtschaft, Bewässerung und öffentliche Infrastruktur, liefert das Unternehmen auch Kabelschutzlösungen, die aufgrund der erheblichen staatlichen Investitionsprogramme zur Förderung der grünen Energiewende in den Niederlanden "eine attraktive Wachstumschance darstellen", so wienerberger. 

Kapsch TrafficCom unterzeichnete einen neuen Wartungsvertrag für die Öresundbrücke, die Dänemark und Schweden verbindet. Der Vertrag hat eine Laufzeit von Februar 2026 bis Jänner 2031 und ein Basisvolumen von etwas mehr als 3 Mio. Euro, mit der Möglichkeit, je nach anstehenden Änderungswünschen bis zu 6 Mio. Euro zu erreichen, wie das Unternehmen mitteilt. Im Rahmen der Vereinbarung übernimmt Kapsch TrafficCom die laufende Wartung des bestehenden Mauthardware auf der Brücke, einschließlich Kameras und anderer Sensoren. Darüber hinaus stellt das Unternehmen Software und Hardware für die Verkaufsstellen bereit.

Zukauf: Wie der Website der deutschen Bundeswettbewerbsbehörde zu entnehmen ist, hat die Porr Verkehrswegebau GmbH den Erwerb aller Anteile an der Waggershauser-Gruppe angemeldet. Das deutsche Unternehmen ist im Bereich Erd-, Tief-, Kanal-, und Straßenbau tätig. Das Leistungsspektrum umfasst laut Firmen-Website zudem die Bereiche Recycling, Abbrucharbeiten, Ingenieur- und Deponiebau sowie Umwelttechnik.

Research: Die Analysten von Raiffeisen Research stufen CA Immo von Kaufen auf Halten und kürzen das Kursziel von 34,0 auf 31,0 Euro, sie erläutern: "Hauptgründe für unsere Entscheidung sind höher als erwartete Abschreibungen auf das Immobilienportfolio sowie ein geringerer FFO I aufgrund leicht schwächerer Mietgergebnisse, kombiniert mit höheren Personal- und Finanzierungskosten."

Die Analysten von Raiffeisen Research stufen Palfinger weiter mit Kauf ein, kürzen aber das Kursziel von 37,0 auf 27,5 Euro. "Basierend auf einer soliden Umsatzentwicklung in Q1 konnte Palfinger einen überzeugenden Start in das Geschäftsjahr 2024 verzeichnen. Vor diesem Hintergrund erwartet das Management ein respektables EBIT von rund EUR 170 Mio. Angesichts des anhaltenden Rückgangs der Auftragseingänge in mehreren europäischen Kernländern (DE, FR, Scandi) wird sich die Dynamik im Laufe des Jahres jedoch abschwächen. Wir erwarten, dass die kurzfristigen Aussichten für die kommenden Quartale keinen Grund für eine Neubewertung der Aktie darstellen, unsere Analyse deutet jedoch darauf hin, dass der aktuelle Aktienkurs ein sehr vorsichtiges Erholungsszenario diskontiert, das nicht im Einklang mit unserer ökonomischen Erwartungen eines höheren Wirtschaftswachstums im kommenden Jahr sowie dem historischen Erholungsmuster von Palfinger steht. Wir erwarten im weiteren Jahresverlauf Anzeichen dafür, dass die (europäische) Nachfrage ihre Talsohle erreicht haben und somit den Weg für steigende Erträge im Geschäftsjahr 2025 ebnen."

Dieser Artikel wurde zur Verfügung gestellt von boerse-social.com.

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AT&S Austria Tech.&Systemtech.
Agrana Beteiligungs-AG
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CA Immobilien Anlagen AG
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