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Analyse: Österreichischer Aktienmarkt – Unternehmen profitieren weiterhin von Osteuropa-Aktivitäten

Ingrid SzeilerDer ATX war heuer schon rund 20 % im Plus, doch im Gleichklang mit anderen globalen Aktienmärkten hat der österreichische Aktienmarkt nach einem fulminanten Start ins Jahr 2019 davon inzwischen wieder knapp die Hälfte abgegeben müssen. Hauptgrund dafür ist der inzwischen ausgebrochene Handelskrieg, der international agierende Unternehmen, wie beispielsweise die OMV, schwer belastet. Dennoch: Year to date steht der ATX aktuell bei 12 % im Plus (5. Juni 2019).

Die Argumente für ein Investment in den österreichischen Aktienmarkt sind vielfältig:

  • Die Bewertungen österreichischer Unternehmenstitel sind günstiger als jene vieler anderer Länder Westeuropas und teilweise auch Osteuropas – daher lohnt sich ein Einstieg weiterhin.
  • Der zentral- und osteuropäische Markt (CEE), in dem viele gelistete Unternehmen aktiv sind, wächst stärker als Westeuropa. Diese Entwicklung wirkt sich auch auf das Gewinnwachstum der Unternehmen aus, das weiterhin intakt ist und mit einem Wert von rund 9 % auch höher als in vielen anderen Ländern der Region liegt.
  • Das Interesse inländischer, aber auch ausländischer Investoren ist weiterhin hoch. Denn über österreichische Unternehmen, die in Osteuropa aktiv sind und dort Niederlassungen haben, können Investoren indirekt in zentral- und osteuropäische Märkte investieren. Das ist vor allem für jene Anleger wichtig, die in ihren Portfolios Beschränkungen hinsichtlich europäischer Emerging Markets haben.
  • Die Kursperformance des ATX hat auch absolut betrachtet Aufholpotenzial. Der Wert des Index steht derzeit (Stand: 5. Juni 2019) bei rund 2941 Punkten und ist noch weit von seinem Höchststand (4.982 Punkte) entfernt.

Mit der Verschärfung des Handelskriegs zwischen den USA und China sind die globalen Aktienmärkte – und mit ihnen auch der ATX – stark unter Druck geraten. Die Bedeutung Chinas für die Weltwirtschaft (u.a. als Rohstofflieferant) ist mittlerweile zu groß und auch der politische Einfluss zu bedeutend, um ohne Auswirklungen auf die anderen international ausgerichteten Märkte zu bleiben. Europa befindet sich zwischen diesen Fronten. Und europäische Unternehmen, die sowohl mit China als auch mit den USA in Handelsbeziehungen stehen – und das sind sehr viele – müssen Auswirkungen von beiden Seiten fürchten.

Branchenseitig erachten wir zyklische Titel und auch Banken als positive Treiber und sehen darüber hinaus österreichische Immobilienaktien auch weiterhin als attraktive Investments. Letztere waren historisch immer schon günstig, und auch aktuell notieren österreichische Titel – obwohl sie sehr nachgefragt sind – größtenteils noch immer unter ihrem Buchwert. D.h. sie haben verglichen zu den Immobilienaktien anderer Länder noch Aufholpotenzial. Die CA-Immo ist in Deutschland im Developmentbereich sehr aktiv und die Immo AG könnte von einem anderen Unternehmen übernommen werden, und damit an Wert zulegen. Auch die UBM Development, die Grundstücke kauft und bebaut, ist ein wichtiger Player und aus unserer Sicht derzeit ein attraktives Investment. Abseits der genannten Immobilienaktien gefällt uns auch die OMV sehr gut. Das Unternehmen befindet sich in einem Transformationsprozess, weg von Öl und hin zu Gas und Petrochemie. Auch der Spezialfaser-Anbieter Lenzing AG ist in Hinblick auf finanzielle Erträge, aber auch im Sinne der Nachhaltigkeit für die Raiffeisen KAG ein interessantes Unternehmen.

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Stand: Juni 2019


Autorin:
Ingrid Szeiler
Chief Investment Officer
Raiffeisen KAG
6. Juni 2019

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