- Aktienumsatz im Juni 2015 um 60% höher als im Juni 2014
- ATX zählt zu den Top-Leitindizes Europas: ytd + 11,65 % (inkl. Dividenden + 13,38 %)
- Politische Diskussion um GREXIT führte im zweiten Quartal zu Irritationen
- Neue Handelsmitglieder an der Wiener Börse
(Wien) Das erste Halbjahr 2015 brachte an der Wiener Börse Kursaufschwünge bei einem Großteil der börsenotierten Unternehmen sowie beachtliches Umsatzwachstum. Der österreichische Leitindex ATX reiht sich mit seinem Plus von 11,65 % seit Jahresbeginn in die Spitzengruppe der europäischen Leitindizes ein.
Umsatzwachstum bei Aktien
Die Wiener Börse setzte von Jänner bis Juni 2015 bei Aktien insgesamt EUR 30,60 Mrd. um. Das entspricht einem Anstieg von 24 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (01-06 2014: EUR 24,67 Mrd.). Nach dem be-sonders starken Aktienumsatz im März, blieb die Aktivität auch in den Folgemonaten stark. Der durchschnittli-che Monatsumsatz liegt im ersten Halbjahr bei rund EUR 5,10 Mrd. und damit 2015 um ein Viertel höher als im Vorjahr (2014: EUR 3,98 Mrd.). Nicht nur der Kursanstieg lässt die Umsätze klettern, auch die Anzahl der Börsengeschäfte zeigt heuer eine Zuwachsrate von 38,8 % (ausgeführte Börsenaufträge: HJ1 2014: 2,85 Mio.; HJ1 2015: 3,96 Mio.). Über Kapitalerhöhungen haben österreichische Unternehmen im ersten Halbjahr 2015 frisches Eigenkapital in der Höhe von EUR 195 Mio. aufgenommen.
Für die Wiener Börse als Marktbetreiber ist die hohe Aktivität am Marktplatz wichtig. Die Börsevorstände, Birgit Kuras und Michael Buhl, zeigen sich mit der Entwicklung in der ersten Jahreshälfte 2015 zufrieden: „Die steigenden Umsätze zeigen, dass das Interesse an österreichischen Aktien groß ist. Es ist ein gutes Signal, dass sich die Aktivität so nachhaltig positiv entwickelt, besonders weil Liquidität Liquidität schafft.“
ATX unter Europas Top Leitindizes
Im Verlauf des ersten Halbjahres ist der österreichische Leitindex ATX bisher um 11,65 % nach oben geklet-tert und hält per 30. Juni 2015 bei 2.411,77 Punkten. Der ATX Global Players Index, der die Kursentwicklung von 15 österreichischen, weltweit tätigen Unternehmen abbildet, hat den ATX sogar noch um vier Prozent übertroffen (year-to-date: + 15,83 %). Der Jahrestiefstand des ATX lag am 14. Jänner 2015 bei 2.122,08 Punkten, der Jahreshöchststand wurde am 15. Mai 2015 bei 2.681,44 Punkten erreicht. Die rasante Aufwärts-Rallye des Leitindex war im ersten Quartal von der Entspannung im Russland-Ukraine Konflikt, vom niedrigen Ölpreis und der Abwertung des Euro begünstigt. Die politische Diskussion um die Zahlungsunfähigkeit Grie-chenlands führte gegen Ende des zweiten Quartals zu erhöhter Marktvolatilität und einer Abschwächung des Aufwärtstrends.
Mit einem Kursanstieg von 42,50 % seit Jahresanfang ist Zumtobel der größte Kursgewinner, gefolgt von der im Index am stärksten gewichteten Aktie Erste Group Bank mit 32,44 % und Wienerberger mit einem Zuge-winn von 23,24 %. Im Prime Market belegen AT&S (+ 45,11 %), Do & Co (+ 34,74 %) und Palfinger (+ 30,54 %) unter den Nicht-ATX-Mitgliedern die Stockerlplätze. Von den 39 im Prime Market enthaltenen Titeln weisen bislang nur sechs Unternehmen eine negative Performance auf. Der Börsenwert aller an der Wiener Börse notierten Unternehmen liegt per 30. Juni 2015 in Summe bei EUR 87,73 Mrd.
Birgit Kuras betont: „Eine attraktive Dividendenrendite von durchschnittlich drei Prozent macht österreichische Aktien neben der Aussicht auf Kursgewinne angesichts der aktuellen Zinspolitik interessant. Zudem profitieren österreichische Unternehmen vom derzeitigen Konjunkturaufschwung in den CEE Ländern. Der schwache Euro und vielversprechende Gewinnerwartungen bei den Unternehmen sind weitere Treiber die mittelfristig das Thema Griechenland mehr als aufwiegen sollten.“
Drei neue internationale Handelsmitglieder gewonnen
Eines der ältesten deutschen Traditionshandelshäuser, Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA aus Frankfurt am Main, ist ab heute neues Handelsmitglied an der Wiener Börse. Die Wiener Börse konnte im ersten Halbjahr damit insgesamt drei neue Handelsteilnehmer gewinnen. Im Mai wurde die Walter Ludwig Wertpa-pierhandels GmbH und im März Société Générale S.A. mit ihrer Zweigniederlassung in Madrid an der Wiener Börse als Mitglied zugelassen. Der Handel an der Wiener Börse findet unter zugelassenen Marktteilnehmern, darunter nationale und internationale Finanzinstitute, statt. Nach Ländern geordnet kommen die meisten Bör-semitglieder aus Österreich (29), Großbritannien (19), Deutschland (17) und Frankreich (5).
Das Ranking der umsatzstärksten Marktteilnehmer führen im ersten Halbjahr 2015 Morgan Stanley & Co mit einem Umsatzanteil von 8,15 % vor den beiden größten österreichischen Handelsmitgliedern Erste Group Bank AG mit 8,03 % und Raiffeisen Centrobank AG mit 7,67 % Anteil am Umsatz an. Auf Platz vier und fünf-folgen Deutsche Bank AG (7,65 %) und Merrill Lynch International (6,11 %).
Mit dem heutigen Handelstag startet der erste Market Maker aus den Niederlanden mit der Liquiditätsbetreu-ung an der Wiener Börse. Der Handelsteilnehmer Flow Traders aus Amsterdam wird künftig gemeinsam mit 17 weiteren Market Makern und Specialists im Prime Market für zusätzliche Liquidität sorgen. Damit erhöht sich die Anzahl der Betreuungsmandate im Prime Market auf einen Höchststand von 272.
Michael Buhl unterstreicht: „Die Wiener Börse ist international. Investoren aus aller Welt haben über die Wiener Börse einerseits Zugang zu österreichischen börsenotierten Unternehmen, darunter viele Hidden Champions und Weltmarktführer. Andererseits öffnen wir ihnen das Tor zu den Märkten Zentral- und Osteuropas, über unsere Datenleitungen und die vielen CEE-Indizes, die wir berechnen. Der Umsatzanteil internationaler Handelsteilnehmer hat sich in den vergangenen Jahren gesteigert und liegt jetzt bei über 80 Prozent.“
Über die Wiener Börse
Die Wiener Börse ist eine 100%-Tochter der CEE Stock Exchange Group (CEESEG), die weiters die Börsen Budapest, Laibach und Prag umfasst. Die CEE Stock Exchange Group ist die größte Börsengruppe in der Region. Zusätzlich zu den vier Wertpapierbörsen, betreibt die CEESEG drei Warenbörsen und ist an fünf Clearing-Systemen (CCPs) sowie zwei Zentralverwahrern (CSDs) beteiligt. Um die Liquidität der Märkte zu steigern, vereinfacht die CEESEG den Marktzugang und den Handel an den lokalen Handelsplätzen. Die CEESEG-Börsen kooperieren mit 12 Börsen in Zentral- und Osteuropa und werden für dieses einzigartige CEE-Know-how weltweit geschätzt.