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Agrana mit Zahlen, Strabag-Aktionäre klagen, Kontron kooperiert, Valneva informiert, Research zu Palfinger, Wienerberger-Aktionär reduziert

Der Frucht-, Stärke- und Zuckerkonzern Agrana verzeichnete im ersten Halbjahr 2024|25 einen deutlichen Rückgang beim EBIT. Das EBIT reduzierte sich um 49,0 Prozent auf 56,6 Mio. Euro. Der Konzernumsatz ging um 5,0 Prozent auf 1.861,7 Mio. Euro (Vorjahr: 1.959,5 Mio. Euro) zurück. Im Vorjahresvergleich niedrigere Absatzpreise bei Zucker und schwächere Margen bei Stärke- und Verzuckerungsprodukten führten zur Reduktion bei EBIT und Umsatz, so das Unternehmen. Die Entwicklung im Frucht-Segment verlief hingegen mit einem über dem Vorjahr liegenden EBIT von 50,4 Mio. Euro (vs. 43,7 Mio. Euro im Vorjahr) laut Agrana "sehr zufriedenstellend". Laut dem Unternehmen bleiben im Zuckermarkt auch die kommenden Monate sehr herausfordernd. Ursprünglich hohe Ernteerwartungen in Europa in Verbindung mit deutlich gestiegenen Importen aus der Ukraine hätten in den letzten Monaten zu einem erhöhten Angebot bei stagnierender Nachfrage geführt, wodurch das Zuckerpreisniveau deutlich gesunken sei, erklärt das Unternehmen. CEO Stephan Büttner: "Die aktuell sehr unerfreuliche Marktlage wird sich negativ auf das Ergebnis der Agrana-Gruppe fur das Geschäftsjahr 2024|25 auswirken. Unser diversifiziertes Geschäftsmodell mindert zwar wirtschaftliche Schwankungen, dennoch arbeiten wir weiter mit Hochdruck an unserer „Next Level“-Strategie, um die Abhängigkeit von Marktvolatilitaten zu reduzieren und unsere Basisprofitabilität zu erhöhen. Wir haben bereits Maßnahmen eingeleitet, einschließlich eines umfassenden Kostensenkungsprogramms auf Holding- und Segmentebene. In den volatilen Rohstoffmarkten, in denen wir tatig sind, ist Kostenführerschaft entscheidend. Hier wollen wir unsere vorhandenen Potenziale voll ausschopfen." Das Konzernergebnis ist im Perioden-Vergleich von auf 64,3 Mio. Euro im Vorjahr auf nunmehr 23,5 Mio. Euro zurückgegangen. Agrana war in Österreich im September vom Hochwasser betroffen, was zu vorübergehenden Produktionsausfallen in den Stärkewerken in Pischelsdorf und Gmund führte. Die finanziellen Folgen seien derzeit noch nicht vollständig abschätzbar, so das Unternehmen. Der Ausblick auf das Gesamtjahr wurde mit einem deutlichen Rückgang beim Ergebnis der Betriebstatigkeit (EBIT) und einem moderaten Rückgang beim Umsatz bestätigt. Seitens der Analysten von Raiffeisen Research heißt es zu den Zahlen: "Agrana vermeldete im zweiten Quartal aufgrund des Marktdrucks in den Segmenten Zucker und Stärke einen deutlichen Umsatz- und Gewinnrückgang. Der Ausblick bleibt weiterhin trüb, bei den Zuckerpreisen ist immerhin eine Bodenentwicklung erkennbar."

Valneva veranstaltet heute in New York City einen Investorentag, um die wichtigsten Value-Treiber  für die nächsten Monate und Jahre zu besprechen. Die Präsentationen beginnen um 10:00 Uhr ET (16:00 Uhr MEZ) und werden auf der Website von Valneva verfügbar sein. Die Veranstaltung wird auch live im Internet übertragen. Valneva wird u.a. seinen Impfstoffkandidaten gegen Lyme-Borreliose (VLA15), für den in der von Pfizer geleiteten pivotalen Phase 3-Studie VALOR bereits alle Patienten rekrutiert wurden und die Primärimmunisierungen abgeschlossen sind, präsentieren. Es wird auch eine Finanzübersicht für 2024 sowie den mittelfristigen Ausblick geben. CEO Thomas Lingelbach: „Es ist eine entscheidende Zeit für Valneva, da wir uns der dritten und letzten Zeckensaison nähern, bevor die Phase-3 Studie unseres Impfstoffs gegen Lyme-Borreliose, VLA15, im nächsten Jahr abgeschlossen wird. Wenn unser Partner Pfizer die Zulassung erhält und den Impfstoff auf den Markt bringt, sind wir davon überzeugt, ab 2027 nachhaltige Gewinne erzielen zu können. Dies wird auch durch das Umsatzwachstum unterstützt, das wir in den kommenden Jahren für unser bestehendes Portfolio an Reiseimpfstoffen erwarten, einschließlich der weltweiten Markteinführung und Aufnahme von IXCHIQ®. Wir sind entschlossen, weiterhin in die Entwicklung differenzierter Impfstoffe in Bereichen mit hohem ungedecktem medizinischem Bedarf zu investieren – im Einklang mit unserer Vision, zu einer Welt beizutragen, in der niemand an einer durch Impfung vermeidbaren Krankheit stirbt oder leidet.“

Die Kontron AG arbeitet mit Qualcomm Technologies in den Bereichen Edge Computing und künstliche Intelligenz zusammen. Die Zusammenarbeit konzentriert sich auf die Entwicklung von Lösungen der nächsten Generation für eine Vielzahl von Branchen, darunter Automotive, Industrieautomation, Eisenbahnen und Smart Cities, teilt Kontron mit. Kontron-CEO Hannes Niederhauser: „Während unsere Vision im IoT-Markt bereits Realität wird, stellt unsere Zusammenarbeit mit Qualcomm einen weiteren entscheidenden Moment in der Entwicklung von vernetzten Embedded-Systemen dar. Wir aktualisieren nicht nur die Technologie, wir revolutionieren sie. Diese Partnerschaft versetzt uns in die Lage, unseren Kunden den Zugang zum vollen Potenzial von Künstlicher Intelligenz und Konnektivität der nächsten Generation mit höchstem Sicherheitsstandard zu ermöglichen.“ Da Unternehmen zunehmend den Bedarf an fortschrittlichen KI- und Konnektivitätslösungen erkennen, arbeitet Kontron mit Qualcomm Technologies zusammen, um Plattformen zu entwickeln, die Unternehmen die Nutzung von Daten, KI und maschinellem Lernen ermöglichen.

In Koordination der Strabag SE haben die österreichischen Kernaktionäre eine Klage hinsichtlich der im Syndikatsvertrag aus 2007 festgeschriebenen Vorkaufsrechte vor einem Schiedsgericht in Amsterdam eingebracht. Das Gericht soll nun insbesondere die Gültigkeit der Vorkaufsrechte über die Beendigung des Syndikatsvertrags aus 2007 hinaus klären, sowie den Eintritt des Vorkaufsfalls durch Change of Control sowie eine Übertragung der Aktien unter der Voraussetzung einer sanktionskonformen Umsetzungsmöglichkeit. Gemäß Beteiligungsmeldung vom 26.3.2024 hat Oleg Deripaska seine Kontrolle an Rasperia aufgegeben, sprich, es hat, nach Auffassung der Gesellschaft und wohl auch der von Rasperia und Deripaska selbst, ein Kontrollwechsel stattgefunden. „Der Verkauf der Rasperia von Valtoura an Iliadis in Russland eröffnet uns nun die Chance, uns endgültig vom sanktionierten Aktionär zu trennen. Dieses Verfahren treiben wir daher mit allen Mitteln voran“, sagt Strabag-CEO Klemens Haselsteiner. Mit einem Urteil des Schiedsgerichts rechnet Strabag im Jahr 2026. Vor einem Vollzug eines solchen Urteils sind noch zahlreiche weitere Fragen zu klären, so die Strabag. Es muss insbesondere mit den relevanten nationalen und internationalen Behorden geklärt werden, ob und wie das Vorkaufsrecht sanktionskonform umgesetzt werden kann. Strabag sieht sich hier in einer aktiven Rolle und wird alle erforderlichen Schritte unternehmen, um dieses wichtige Ziel fur die Gesellschaft und letztlich alle Aktionäre zu erreichen, heißt es.

Research: Die Deutsche Bank bestätigt die Kauf-Empfehlung für die Palfinger-Aktie, nimmt das Kursziel aber von 37,0 auf 27,0 Euro zurück.

Aktiendeals: Der aktivistische Investor Petrus Advisers hat bei Wienerberger weiter reduziert. Laut aktueller Mitteilung hält der Investor nunmehr 2,45 Prozent der Stimmrechte, davor waren es 4,77 Prozent. Noch vor wenigen Wochen hat Petrus mehr als 5 Prozent an Wienerberger gehalten.

Dieser Artikel wurde zur Verfügung gestellt von boerse-social.com.

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