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Wiener Börse (Nachmittag) - ATX verliert wegen Zoll-Ängsten 4,5 %

07.04.2025, 14:31:00

ATX auf tiefstem Stand seit Dezember - Kurse im Verlauf etwas stabilisiert

Der Abverkauf am Wiener Aktienmarkt hat sich am Montag fortgesetzt. Die Investoren ziehen sich aus Sorge vor den Auswirkungen des Zollrundumschlags des US-Präsidenten Donald Trump weiterhin aus risikoreicheren Anlagen zurück. Anders als an den beiden Vortagen berappelten sich die Kurse im Verlauf jedoch ein wenig.

Der ATX notierte gegen 14.20 Uhr um satte 4,47 Prozent schwächer bei 3.594,50 Punkten und damit auf dem tiefsten Stand seit Ende Dezember. Zum Sitzungsauftakt war er noch mehr als sieben Prozent gefallen. Bereits an den zwei Vortagen hatte der Leitindex in Summe über neun Prozent verloren, nun riss endgültig die 200-Tagelinie, die den langfristigen Trend signalisiert. Der ATX Prime büßte 4,09 Prozent auf 1.810,85 Zähler ein.

Auch an den asiatischen Börsen und im europäischen Umfeld ging es steil Richtung Süden. Am Devisenmarkt profitierten sichere Häfen wie der japanische Yen und der Schweizer Franken. Die Ölpreise rutschten weiter ab, der Goldpreis stabilisierte sich und als sicher geltende Staatsanleihen setzten ihre Kursrally fort.

"Vergessen Sie die Märkte für eine Sekunde", sagte Trump am Sonntag zu Journalisten. "Ich möchte nicht, dass etwas runtergeht, aber manchmal muss man Medikamente nehmen, um etwas zu heilen." Er betonte, er sei nur dann bereit, über eine Lockerung der Zölle zu verhandeln, wenn die Handelspartner ihre Überschüsse mit den USA verringern würden.

"Das Ausmaß des Ausverkaufs entspricht nun einigen der aggressivsten Rückgänge der letzten zehn Jahre", kommentierten die Marktstrategen der Deutschen Bank. Auch in dieser Woche werden die Zölle klarerweise die Tagesordnung beherrschen, "aber die große Frage ist auch, wie andere Länder Vergeltungsmaßnahmen ergreifen könnten." Die EU berät am heutigen Montag über ihre Antwort.

Die schwer Bankaktien Erste Group und RBI gaben in Wien mit Verlusten von bis zu sechs Prozent stärker nach als der Gesamtmarkt. Schwächere Wachstumsaussichten bei niedrigeren Zinsen hatten schon an den Vortagen auf den Finanzwerten gelastet. Wienerberger und Verbund verloren jeweils fünf Prozent. OMV und voestalpine büßten jeweils gut vier Prozent ein.

Mit Austriacard, Rosenbauer und Flughafen Wien verloren nun einige kleinere Werte am stärksten, die vor dem Wochenende noch vom schlimmsten verschont geblieben waren. Die Papiere gaben jeweils zwischen sieben und 13 Prozent ab. Dafür dürften bei einigen gebeutelten Werten erste Schnäppchenjäger zugreifen. Strabag stiegen um 1,5 Prozent und Semperit legten 4,5 Prozent zu.

spa/ste

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