Wiener Börse (Mittag) - ATX verliert wegen Zoll-Ängsten 3,8 Prozent
ATX auf tiefstem Stand seit Dezember - Kurse im Vormittagsverlauf etwas stabilisiert
Der ATX notierte zu Mittag um 3,84 Prozent leichter bei 3.618,20 Punkten. Zum Sitzungsauftakt war er noch mehr als sieben Prozent auf den tiefsten Stand seit November gefallen. Bereits in den Vortagen hatte der Leitindex in Summe über neun Prozent verloren. Nun riss endgültig die 200-Tagelinie bei 3.737 Punkten. Der ATX Prime büßte 3,81 Prozent auf 1.816,17 Zähler ein.
Auch an den asiatischen Börsen und im europäischen Umfeld ging es steil Richtung Süden. Am Devisenmarkt profitierten sichere Häfen wie der japanische Yen und der Schweizer Franken. Die Ölpreise rutschten weiter ab, der Goldpreis stabilisierte sich und als sicher geltende Staatsanleihen setzten ihre Kursrally fort.
"Vergessen Sie die Märkte für eine Sekunde", sagte Trump am Sonntag zu Journalisten. "Ich möchte nicht, dass etwas runtergeht, aber manchmal muss man Medikamente nehmen, um etwas zu heilen." Er betonte, er sei nur dann bereit, über eine Lockerung der Zölle zu verhandeln, wenn die Handelspartner ihre Überschüsse mit den USA verringern würden.
"Das Ausmaß des Ausverkaufs entspricht nun einigen der aggressivsten Rückgänge der letzten zehn Jahre", kommentierten die Marktstrategen der Deutschen Bank. Auch in dieser Woche werden die Zölle klarerweise die Tagesordnung beherrschen, "aber die große Frage ist auch, wie andere Länder Vergeltungsmaßnahmen ergreifen könnten." Die EU wird am heutigen Montag über ihre Antwort beraten.
Wie bereits vor dem Wochenende warfen die Anleger Papiere aus allen Branchen aus ihren Depots. Mit Austriacard, Rosenbauer und Flughafen Wien verloren nun einige kleinere Werte am stärksten, die vor dem Wochenende noch vom schlimmsten verschont worden waren. Die Papiere gaben jeweils zwischen 8,6 und 13 Prozent ab.
Die schwer gewichteten Bankaktien Erste Group und RBI gaben mit Verlusten von rund sechs Prozent stärker nach als der Gesamtmarkt. Schwächere Wachstumsaussichten bei niedrigeren Zinsen hatten schon in den Vortagen auf den Finanzwerten gelastet. Wienerberger und voestalpine verloren jeweils sechs Prozent. OMV und Verbund büßten jeweils gut vier Prozent ein.
spa/spo
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Quelle: APA