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KTM-Mutter Pierer Mobility - Aktionäre stimmen für Kapitalerhöhung
27.01.2025, 18:55:00
Zöchling wurde in den Aufsichtsrat gewählt - Offenbar weniger Schichten und Produktionsverlagerung geplant
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In der heutigen außerordentlichen Hauptversammlung haben die Aktionäre der KTM-Mutter Pierer Mobility der geplanten Kapitalerhöhung zugestimmt. Zudem segneten die Aktionäre die Ernennung von Remus-Miteigentümer und -CEO Stephan Zöchling als Aufsichtsrat ab, geht aus den auf der Pierer-Homepage veröffentlichten Dokumenten hervor. Laut Medien soll die Produktion bei KTM heuer und 2026 von einem Zwei- auf Ein-Schicht-Betrieb reduziert werden.
Zöchling zieht statt Aufsichtsratschef Josef Blazicek, der sein Mandat zurücklegt, in das Gremium ein. Im Anschluss an die Hauptversammlung wählte der Aufsichtsrat Zöchling auch zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats.
Nach der HV können nun bis zu 16.898.267 neue Aktien ausgegeben werden. Dazu haben die Aktionäre den Vorstand in der HV ermächtigt. Derzeit sind an der Wiener Börse 33.796.535 Aktien der Pierer Mobility im Umlauf. Die Neuausgabe entspricht also einer Erhöhung des Grundkapitals um rund 50 Prozent. Der Aktienkurs lag am Montag bei rund 19 Euro je Stück. Bis zu 900 Mio. Euro könnten so hereinkommen.
Offenbar Reduktion der Schichten und Verlagerungen ins Ausland
Laut dem Interessenverband für Anleger (IVA) habe CEO Gottfried Neumeister neben hohen Lagerbeständen, dem Anstieg der Produktionskosten, komplexer Mehrmarkenstrategie und Finanzverschuldung auch den Erwerb der MV Augusta zum falschen Zeitpunkt als Gründe für die triste Situation genannt. Die Verlustfinanzierung des Fahrradverkaufs belaste mit ca 400 Mio Euro. Es sei von einer Reduzierung des Produktionsvolumens in Mattighofen, einer Anpassung des Personalstandes und strafferem Kostenmanagement die Rede gewesen, allerdings auch davon, dass die Nachfrage recht stabil sei.
Die "Oberösterreichischen Nachrichten" (OÖN) konkretisierten online unter Berufung auf HV-Teilnehmer, dass bei der insolventen Tochter KTM für heuer und 2026 eine Reduktion von einem Zwei- auf Ein-Schicht-Betrieb sowie eine teilweise Verlagerung der Produktion ins Ausland geplant sei. Demnach habe Neumeister berichtet, dass die deutlich reduzierte Produktion vermehrt an den Partnerstandorten erfolgen solle, um die Beschaffungskosten zu senken. Dabei könnte es sich um eine Verlagerung nach Indien zu Bajaj und nach China zu CF Moto handeln. Zudem werde man sich auf die Kernmarke KTM konzentrieren. Ob das ein Auslaufen der anderen Marken (Husqvarna, Gasgas) bedeuten könnte, war unklar. Auch habe Neumeister von "Anpassung" des Personalstands, "straffem Kostenmanagement" sowie der "Redimensionierung des Fahrradgeschäfts" gesprochen.
Pierer Mobility auf Investorensuche
Schon länger bekannt ist, dass die Pierer Mobility frisches Geld für die Sanierung des Motorradherstellers KTM braucht. Allein um die angestrebte Quote von 30 Prozent oder mehr bedienen zu können, sind mindestens 600 Mio. Euro nötig. Das werde man nur mithilfe von Investoren bedienen können, sagte KTM-AG-Sanierungsverwalter Peter Vogl.
Die Investorensuche, mit der die US-Investmentbank Citigroup beauftragt war, ist offenbar zufriedenstellend gelaufen. Laut Vogl haben sich 20 Interessenten gemeldet. Wie viele von ihnen ein Angebot gelegt haben bzw. in welcher Höhe, könne er nicht sagen. Aber es seien mehrere. Fix dürfte sein, dass der indische Partner Bajaj darunter ist, medial werden auch die CF Moto aus China und FountainVest aus Hongkong kolportiert.
Die Pierer Mobility AG gehört zu rund 75 Prozent der Pierer Bajaj AG, diese wiederum zu 50,1 Prozent KTM-Vorstandschef Stephan Pierer und zu 49,9 Prozent dem indischen Partner Bajaj.
ver/bel/pro/ker/fel/mik
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Quelle: APA, Meldungen der letzten 4 Wochen