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KTM - Pierer tritt bei KTM und Konzernmutter zur Seite

23.01.2025, 19:41:00

Gottfried Neumeister CEO - Laut Konzern weiter "starke Endkundennachfrage" tröstet angesichts tiefroter Zahlen und 1.800 abgebauten Jobs nur wenig

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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Ergänzung um KTM mit mehr Hintergrund (Lead, ab Abs. 8)
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Stefan Pierer gibt im Zuge des
Sanierungs- und Restrukturierungsversuchs von KTM und zugehöriger
Firmen den Vorstandsvorsitz beim Mutterkonzern Pierer Mobility und
der KTM AG ab. Zum CEO wird der im Konzern bereits leitend als
Vorstand tätige Gottfried Neumeister. Pierer bleibe Co-CEO und wolle
den "Sanierungsprozess begleiten", ging am Donnerstagabend aus einer
Konzernmitteilung hervor. Die Pierer Mobility AG schreibt indes für
2024 tiefrote Zahlen.
Diese roten Zahlen, die laut der Konzernmitteilung fürs Vorjahr
erwartet werden, sind angesichts der milliardenschweren Insolvenzen
im Pierer-Firmenkonglomerat mit KTM und KTM-nahen Unternehmen keine
Überraschung. Der Umsatz der Konzernmutter brach gegenüber 2023 im
Vorjahr um 29 Prozent auf 1,9 Mrd. Euro ein. Der Absatz von
Motorräder schmolz um 21 Prozent auf 292.497 (davon rund 60.000
Stück über den indischen Partner Bajaj). Operativ vor Abschreibungen
(EBITDA) wird ein negatives Ergebnis von etwa 300 Mio. Euro erwartet
- vor noch notwendigen Wertberichtungen im Zuge des Versuchs der
Sanierung.
Weitere Wertverfälle erwartet
"Zu erwartende Impairments (Wertverfälle, Anm.) auf immaterielle
Vermögensgegenstände und Firmenwerte werden das EBIT (Ergebnis der
operativen Geschäftstätigkeit nach Abschreibungen) zusätzlich
belasten", hieß es in der Pierer-Mobility-Aussendung weiters. Der
Free Cashflow werde sich auf einen hohen negativen dreistelligen
Millionenbetrag belaufen. Die Nettoverschuldung werde weiter
steigen.
Das Geschäftsjahr 2024 war von tiefgreifenden
Restrukturierungsmaßnahmen und den Insolvenzen geprägt. Bisher
wurden konzernweit in Summe mehr als 1.800 Mitarbeiter abgebaut. Die
Produktionsleistung sei gesenkt worden, um den Bestand an
Motorrädern bei den Händlern als auch bei den Importeuren zu
reduzieren.
Durch die Reduzierung des Produktionsvolumens auf rund 230.000
Motorräder (minus 26 Prozent) seien die weltweiten Lagerbestände um
rund 40.000 Einheiten (minus 18 Prozent) entlastet worden. "Damit
ist ein erster wichtiger Schritt des Restrukturierungsplans
gelungen."
Auf dem europäischen Markt wurden voriges Jahr rund 110.000
Motorräder abgesetzt. Damit trug Europa 38 Prozent zum Konzernabsatz
bei. Auf Nordamerika entfielen 24, auf Indien und Indonesien (über
den Partner Bajaj) 21 und auf die übrigen Absatzländer 17 Prozent.
Endkundennachfrage "stark"
Die Endkundennachfrage sei trotz der tiefen Konzernkrise "stark"
geblieben. Vertriebspartner und Händler verkauften rund 268.000
Motorräder an Endkunden, was dem Vorjahresniveau entspreche, so
Pierer Mobility.
Prüfungstagsatzungen am Freitag, wichtiger Termin 25. Februar
Bis zum morgigen Freitag - dann finden Prüfungstagsatzungen bei
KTM und zwei ebenso insolventen Tochterfirmen statt - werden indes
die bis zur vergangenen Woche eingebrachten Forderungen zur
KTM-Pleite vom Insolvenzverwalter geprüft. Ohne mögliche
Nachmeldungen gab es zuletzt 5.380 Gläubiger, die Forderungen gegen
die KTM AG und die Töchter KTM Components und KTM F&E angemeldet
haben, berichtete am Montag der ORF Oberösterreich. Alleine bei
Banken soll der Konzern von Pierer ja 1,3 Mrd. Euro Schulden haben.
Die drei Firmen hatten rund 3.600 Beschäftigte. Die Verbliebenen
bekommen das nicht bezahlte November-Gehalt und das Weihnachtsgeld
aus dem Insolvenzentgeltfonds.
Entscheidend wird dann der 25. Februar, an dem die Gläubiger über
die Sanierungsquote abstimmen werden. KTM hatte zuletzt 30 Prozent
geboten und möchte binnen zwei Jahren zahlen.
phs
 ISIN  AT0000820659  AT0000KTMI02
 WEB   https://www.pierermobility.com/ 
       www.pierermobility.com


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Quelle: APA, Meldungen der letzten 4 Wochen