Wirtschaftslage bleibt schwach, Aufhellung im Verlauf 2025 erwartet
Bank Austria: Konjunkturindikator im Dezember auf Jahrestief gerutscht - Schwaches internationales Exportumfeld - Langsame Erholung 2025 vor allem von Inlandsnachfrage abhängig
Die Verschlechterung des internationalen Exportfeldes lastete auf der Stimmung, besonders die europäischen Absatzmärkte entwickelten sich schwach. Die Auftragsflaute gepaart mit Wettbewerbseinbußen aufgrund von hohen Lohn- und Energiekosten sorgten besonders in der Metallverarbeitung, bei der Kfz-Herstellung und im Maschinenbau für Konjunktursorgen, so die Ökonomen. Im Dienstleistungssektor dämpften im Dezember indessen Sorgen um den Arbeitsplatz und die anhaltende Verunsicherung nach dem Inflationsschock der vergangenen Jahre noch die Kauflust der Konsumentinnen und Konsumenten. Durch die rückläufige Inflation gab es aber Kaufkraftzuwächse, die dem Konsum generell etwas Rückenwind geben sollten.
Für 2025 langsame Erholung gesehen
Für das Jahr 2025 sind die Ökonomen trotz der trüben Entwicklung dementsprechend etwas optimistischer. "Wir erwarten, dass im Verlauf des Jahres die Wirtschaftsflaute durch eine Belebung des Konsums und mit etwas Verzögerung auch der Investitionen überwunden werden kann", sagte UniCredit Bank Austria Ökonom Walter Pudschedl. Vor allem die Inlandsnachfrage wird hierbei eine wichtige Rolle spielen. Neben einer höheren Kaufkraft sollten auch Leitzinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) die Investitionsbereitschaft ankurbeln.
Die Erholung dürfte aber nur langsam in Schwung kommen. Für 2025 sehen die Experten ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,9 Prozent, für 2026 rechnen sie mit einem Plus von 1,3 Prozent. "Wir erwarten keine maßgebliche Unterstützung der Konjunkturerholung durch die Exportwirtschaft, da der globale Handel aufgrund der Konjunkturprobleme in China und der protektionistischen Handelspolitik ausgehend von den USA voraussichtlich nur wenig Schwung aufnehmen wird", so Pudschedl. Auch mache es die gesunkene Wettbewerbsfähigkeit den Exportunternehmen schwieriger, am weltweiten Wirtschaftsaufschwung teilzuhaben.
Für den Arbeitsmarkt sehen die Ökonomen erst 2026 eine Verbesserung. "Angesichts der schwachen Konjunktur wird sich die Lage am Arbeitsmarkt in den kommenden Monaten noch weiter verschlechtern, belastet vor allem von geringeren Personalerfordernissen in der Industrie", sagte Pudschedl. Erst gegen Ende 2025 sieht der Volkswirt eine Stabilisierung und 2026 dann eine leichte Erholung. Für heuer wird eine durchschnittliche Arbeitslosenquote von 7,2 Prozent prognostiziert, 2026 dann ein Rückgang auf 7,0 Prozent.
bel/cgh
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Quelle: APA, Meldungen der letzten 4 Wochen