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Wiener Börse (Schluss) - ATX verliert 0,38 Prozent
19.12.2024, 17:49:00
Sehr schwaches europäisches Börsenumfeld nach Fed-Zinsausblick
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Der Wiener Aktienmarkt hat sich am Donnerstag mit etwas schwächerer Tendenz aus dem Handel verabschiedet. Der heimische Leitindex ATX gab zum Sitzungsende um 0,38 Prozent auf 3.588,48 Einheiten ab. An den europäischen Leitbörsen ging es etwas deutlicher in die Verlustzone.
Der bestimmende und belastende Handelsimpuls ging bereits am Vorabend von der US-Notenbank aus. Der Zinsausblick der Fed auf 2025 hat auch schon die New Yorker Börsen am Mittwochabend unter Druck gesetzt. Der Leitzins wurde zwar erwartungsgemäß um 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Doch die Notenbanker reduzierten ihre Erwartungen an weitere Zinssenkungen deutlich und dies enttäuschte international die Aktienanleger.
Am heimischen Aktienmarkt rückte auf Unternehmensebene Mayr-Melnhof ins Blickfeld. Der Karton- und Faltschachtelhersteller verkauft 100 Prozent der Anteile an der Tann Gruppe. Mayr-Melnhof teilte mit, sich mit der indonesischen Unternehmensgruppe Evergreen Hill Enterprise auf einen Firmenwert von 360 Millionen Euro geeinigt zu haben. Die Tann Gruppe bedruckt und veredelt zugekauftes Feinpapier zu Zigarettenmundstückpapier. Die Analysten der Erste Group bewerteten den Verkauf als einen Schritt zur Verbesserung der Bilanz. Die Aktie von Mayr-Melnhof reagierte mit plus 3,7 Prozent.
Die AT&S-Papiere erholten sich im Verlauf mit mehr als sechs Prozent etwas von der Vortagestalfahrt, zum Sitzungsende lagen die Titel nur mehr 0,8 Prozent höher. Am Mittwoch waren die Titel des Leiterplattenherstellers nach einer Gewinn- und Umsatzwarnung um fast 19 Prozent eingebrochen.
Rosenbauer fielen um 1,4 Prozent. Der oberösterreichische Feuerwehrausrüster wird voraussichtlich bis Ende 2025 keine Dividenden ausschütten. Hintergrund ist, dass das Unternehmen mit seinen wesentlichen Kreditgebern, also den Hausbanken, eine inhaltliche Einigung rund um die Refinanzierung von 330 Mio. Euro bis Ende 2027 (mit Verlängerungsoption um zwei Jahre) erreicht hat und die Dividendenaussetzung eine Bedingung für diese Weiterfinanzierung ist.
Porr-Titel sanken um 1,3 Prozent. Der Bau-Konzern hat einen Auftrag für den Bau einer Fabrik für Windturbinen-Teile in Polen bekommen. Das Vorhaben in Stettin, nahe der deutschen Grenze, gelte als Meilenstein in der Entwicklung des dortigen Offshore-Windenergiesektors, hieß es in einer Aussendung. Zum Auftragsvolumen gab es keine Angaben.
Unter den schwergewichteten Banken gaben Raiffeisen Bank International 1,4 Prozent nach. Erste Group verbesserten sich hingegen um 0,3 Prozent. Unter den weiteren Schwergewichten verloren Andritz 1,8 Prozent.
UNIQA gaben 0,9 Prozent auf 7,68 Euro nach. Hier haben zuletzt die Analysten von Raiffeisen Research ihr Kursziel für die Aktien des Versicherungskonzerns von 9,0 auf 10,0 Euro nach oben revidiert. Die Empfehlung wurde zudem von "Hold" auf "Buy" hochgenommen.
ste/sto
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Quelle: APA, Meldungen der letzten 4 Wochen