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UNIQA trotz hoher Unwetterschäden mit Plus beim Vorsteuerergebnis

21.11.2024, 10:26:00

Brandstetter: Klimawandel hinterlässt Spuren in der Bilanz - Rückzug aus Nordmazedonien, Albanien und Kosovo

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KORREKTUR-HINWEIS
In APA0088 vom 21.11.2024 muss es im siebenten Absatz im ersten Satz
richtig heißen: (...) sofern keine geopolitischen Verwerfungen
auftreten (...) (nicht: sofern geopolitische Verwerfungen auftreten)
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Trotz hoher Belastungen durch Unwetterschäden hat
die UNIQA nach neun Monaten sowohl Prämien als auch ihr
Vorsteuerergebnis erhöht. Das Unwetter "Boris" im September sei die
"schlimmste Naturkatastrophe, die wir in den vergangenen 20 Jahren
zu verzeichnen hatten" gewesen, sagte UNIQA-Chef Andreas
Brandstetter im Gespräch mit der APA. Sechs Länder, in denen die
UNIQA tätig ist - Österreich, Polen, Tschechien, der Slowakei,
Ungarn und Rumänien - seien betroffen gewesen.
Bisher fielen für das Unwetter Schadensleistungen in Höhe von 184
Mio. Euro an. Unter Berücksichtigung des Beitrags von
internationalen Rückversicherungspartnern beliefen sich die
Schadensleistungen immer noch auf 82 Mio. Euro. Bis zum Jahresende
rechnet die UNIQA mit Schäden aufgrund des Unwetters von 230 Mio.
Euro brutto bzw. 86 Mio. Euro netto (nach Beiträgen von
Rückversicherern).
Unwetter hinterlassen Spuren in Bilanz
"Man sieht, dass der Klimawandel beginnt, Spuren in den Bilanzen
der Versicherer zu hinterlassen", sagte Brandstetter. Aufgrund der
hohen Unwetterschäden, vor allem in Österreich, Tschechien und
Polen, verschlechterte sich die Brutto-Combined-Ratio in der
Schaden- und Unfallversicherung - das sind Schäden und Kosten
gemessen an den Prämieneinnahmen - von 90,9 auf 93,3 Prozent.
"Was wir heuer mit 'Boris' erlebt haben, wird kein Einzelfall
bleiben", so Brandstetter. Gerade Österreich sei im Verhältnis zu
seinem Bruttoinlandsprodukt (BIP) das am viertstärksten von
Hochwassern betroffene Land der Welt. Die Beiträge der
Rückversicherer hätten der UNIQA heuer geholfen, die Belastung
abzufedern, wie großzügig diese aber in Zukunft ausfallen werden,
werde abhängig von Verhandlungen sein. Brandstetter geht jedenfalls
davon aus, dass die Rückversicherer ihre Preise erhöhen werden, was
sich auch beim Endkunden in höheren Prämien niederschlagen würde.
Vorsteuerergebnis und Prämien im Plus
Trotz der Unwetterschäden verbuchte die UNIQA ein kleines
Wachstum beim Ergebnis vor Steuern (EGT). Dieses legte um 1 Prozent
auf 340,3 Mio. Euro zu. Das Konzernergebnis stieg um 6,4 Prozent auf
264 Mio. Euro, die verrechneten Prämien zogen um 9,2 Prozent auf
5,96 Mrd. Euro an, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.
Zum Prämienwachstum trugen alle Sparten bei. Im Bereich Schaden
und Unfall wuchsen die Prämien um 11,2 Prozent auf 3,6 Mrd. Euro. In
der Krankenversicherung verbuchte der Versicherer ein Prämienplus
von 10,5 Prozent auf 1,2 Mrd. Euro und im Bereich Lebensversicherung
gab es einen Anstieg um 2,6 Prozent auf 1,2 Mrd. Euro. Der
Versicherungsumsatz - also die versicherungstechnischen Erträge nach
dem Bilanzierungsstandard IFRS 17 - legte um 10,3 Prozent auf 4,9
Mrd. Euro zu.
Für das Gesamtjahr ist Brandstetter zuversichtlich, dass die
UNIQA weiter profitabel bleibt, sofern keine geopolitischen
Verwerfungen auftreten, die die globalen Kapitalmärkte verunsichern
könnten. Dennoch sorgen steigende Aufwendungen für
Versicherungsleistungen und für Kosten für Druck auf das Ergebnis.
"Daher bleiben strenge Kostendisziplin und kontinuierliche
Optimierungen im Kostenmanagement von entscheidender Bedeutung",
schreibt die UNIQA.
Rückzug aus Nordmazedonien, Albanien und Kosovo
Weiters gab die UNIQA bekannt, dass sie sich aus Albanien,
Nordmazedonien und dem Kosovo zurückzieht. Die Gesellschaften in den
drei Ländern sollen an den langjährigen Mitaktionär und Gründer Avni
Ponari zurückübertragen werden. Ponari hält derzeit 10 Prozent der
Anteile an den Gesellschaften und übernimmt die restlichen 90
Prozent von der UNIQA. Begründet wird der Schritt damit, dass sich
der Versicherer auf seine Kernmärkte in Zentral- und Osteuropa
konzentrieren will.
"Damit bereinigen wir unser Länderportfolio", so Brandstetter.
Die Märkte zählen zu den kleinsten am Westbalkan, zuletzt erzielte
der Versicherer dort Prämien in Höhe von rund 100 bis 110 Mio. Euro.
Der Anteil der verrechneten Prämien an der gesamten UNIQA-Gruppe
liege bei rund 1,5 Prozent. Die Bereinigung des Portfolios sei mit
dem Ausstieg aus den drei Ländern abgeschlossen. In den übrigen 14
Märkten, in denen die UNIQA derzeit tätig ist, will sie auch in
Zukunft bleiben, sagte Brandstetter. Das Closing der Transaktion
werde im zweiten Quartal 2025 erwartet. Über den Kaufpreis sei
Stillschweigen vereinbart, der Verkauf gilt vorbehaltlich der
behördlichen Bewilligungen.
bel/tpo
 ISIN  AT0000821103
 WEB   http://www.uniqagroup.com


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Quelle: APA, Meldungen der letzten 4 Wochen