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Porr mit kräftigem Gewinnschub

21.11.2024, 09:35:00

Periodenergebnis stieg in den ersten drei Quartalen um gut ein Fünftel auf fast 61 Mio. Euro - Bauleistung bei 5 Mrd. Euro (+4,6 Prozent) - Tiefbau stark, Wohnbau schwach, Ausblick stabil

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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Mit Zitaten des CEO und weiteren Details
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Der heimische Baukonzern Porr profitiert von großen
Infrastrukturaufträgen. Unter dem Strich blieb heuer in den ersten
neun Monaten ein Gewinn von 60,8 Mio. Euro - das waren um 22,5
Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (49,7 Mio.
Euro). Die Bauleistung erhöhte sich um 4,6 Prozent auf 5 Mrd. Euro,
der Umsatz um 3,3 Prozent auf 4,6 Mrd. Euro, wie die Porr am
Donnerstag bekanntgab. Der Konzern beschäftigte im Schnitt 21.146
Mitarbeitende (plus 3,1 Prozent).
"Die Porr beweist im dritten Quartal 2024 einmal mehr ihre
Widerstandskraft. Wir haben erneut den Markt übertroffen", betonte
CEO Karl-Heinz Strauss mit Blick auf die gestiegene Bauleistung.
Denn in der europäischen Bauwirtschaft insgesamt ging das
Produktionsvolumen seit Jahresbeginn bis August 2024 dem Konzern
zufolge um durchschnittlich 1,7 Prozent zurück.
Auftragseingang rückläufig
Der Auftragseingang verringerte sich den Angaben zufolge
allerdings auch bei der Porr um 9,9 Prozent auf rund 4,8 Mrd. Euro.
Bereinigt um den Einmaleffekt des im Vergleichszeitraum gewonnenen
Großprojekts Brenner Basistunnel Los H53 sei er "stabil". Es gibt
auch große Lichtblicke: In Zentralosteuropa (CEE) "boomt der
Infrastrukturbau", berichtete der Baukonzern.
In Polen sei der Ordereingang beispielsweise um über 50 Prozent
gewachsen. Das größte Neuprojekt der ersten neun Monate ist den
Angaben zufolge die Errichtung einer Abfallverwertungsanlage mit
Energierückgewinnung in Gorlice um knapp 100 Mio. Euro. Daneben habe
sich die Porr mehrere wesentliche Aufträge im polnischen Straßenbau,
die Erweiterung des Flughafens Szczecin und den Bau des Bardzka
Hotels in Wrocław gesichert.
Wachstumspotenzial in den Bereichen Datencenter und nachhaltige
Infrastruktur
Weiterhin großes Wachstumspotenzial ortet Strauss im
Infrastrukturausbau. "Der Erweiterungs- und Modernisierungsbedarf in
der Infrastruktur ist unbestreitbar - sanierungsbedürftige Brücken
und ein verstärktes Angebot an umweltfreundlicher und schneller
Mobilität sind wesentliche Treiber", so der Konzernchef. Im
Industriebau werde beim Ausbau der Datencenterkapazität mit starken
Zuwächsen gerechnet. In Polen und Deutschland sei der Konzern "mit
etlichen Projekten" ein "starker Player" im Wachstumsmarkt
Datencenter. "In Europa wird davon ausgegangen, dass sich der Markt
bis 2032 verdreifachen wird."
Aber auch der Bereich nachhaltige Infrastruktur - Stichwort
Energiewende - sorge für eine solide Auftragslage. So habe sich die
Porr mit dem Bau von Pumpspeicherkraftwerken wie etwa Limberg III
und Ebensee in Österreich sowie Forbach in Deutschland im
Kraftwerksbau etabliert.
Insgesamt sank der Orderbestand heuer in den ersten drei
Quartalen im Vergleich zur Vorjahresperiode um 5,8 Prozent auf 8,2
Mrd. Euro. Als Grund für den Rückgang nannte das Management die
kontinuierliche Abarbeitung von Großprojekten, insbesondere im
Tunnelbau.
Starker Tiefbau, schwacher Wohnbau
Im rückläufigen Auftragsbestand spiegle sich die allgemeine
Auftragslage der Bauwirtschaft wider. Der Tiefbau sei derzeit unter
anderem dank EU-Förderungen wie der Recovery and Resilience Facility
sowie dem mehrjährigen NextGenerationEU-Budget der Wachstumsmotor
für die Bauwirtschaft. Er bilde bei der Porr mit 56,9 Prozent den
größten Anteil des Auftragsbestands. Dagegen halte der Wohnbau
lediglich einen Anteil von 8,2 Prozent, der Anteil des sonstigen
Hochbaus betrage 29,4 Prozent.
Ausgehend vom Auftragsbestand rechnet der Vorstand des
Unternehmens für das Gesamtjahr 2024 mit einer Produktionsleistung
zwischen 6,7 Mrd. und 6,8 Mrd. Euro und mit Umsatzerlösen zwischen
6,15 und 6,25 Mrd. Euro. Das Betriebsergebnis (EBIT) soll zwischen
150 Mio. und 160 Mio. Euro liegen, nach 140,3 Mio. Euro im
vorangegangenen Geschäftsjahr. 2023 hatte die Produktionsleistung
knapp 6,6 Mrd. Euro erreicht, der Umsatz 6,1 Mrd. Euro.
Die Nettoverschuldung der Porr legte zum Stichtag 30. September
2023 um 42 Prozent von 237 Mio. auf knapp 336 Mio. Euro deutlich zu.
Darin seien "auch wesentliche Einmaleffekte, wie die Rückzahlung von
Genussrechtskapital und Unternehmensakquisitionen, mit einer Höhe
von 118,8 Mio. Euro enthalten", erklärte der Konzern. Das
Eigenkapital vergrößerte sich um 3,3 Prozent auf 836 Mio. Euro. Die
Eigenkapitalquote blieb mit 19,5 Prozent (Vorjahresperiode: 19,4
Prozent) per Ende September stabil.
Niedrige Margen
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA)
verbesserte sich den Angaben zufolge um 8,8 Prozent auf 249,7 Mio.
Euro. Vor Zinsen und Steuern blieb infolge "absoluter Einsparungen
beim Materialaufwand" ein Gewinn (EBIT) von 91,9 Mio. Euro (plus
17,8 Prozent). Die EBIT-Marge im Verhältnis zum Umsatz stieg
gegenüber der Vorjahresperiode von 1,7 auf 2,0 Prozent.
Mittelfristig soll die EBIT-Marge auf 3,0 Prozent steigen, hieß es
zuletzt im Sommer. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023 lag diese bei
2,3 Prozent.
Der Gewinn vor Steuern (EBT) wuchs heuer in den ersten drei
Quartalen gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 15,6
Prozent auf 78,6 Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie (EPS) ging um 12,4
Prozent auf 1,18 Euro nach oben.
kre/tpo
 ISIN  AT0000609607
 WEB   http://www.porr-group.com


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