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Experte zu Gas-Lieferstopp: Preise bleiben im Winter stabil

16.11.2024, 12:05:00

Ökonom Mayer: Lieferanten haben Preise für Heizsaison abgesichert - Minimale Steigerungen bei variablen Verträgen möglich - E-Control: Russisches Gas fließt weiterhin nach Österreich

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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Russisches Gas fließt weiterhin nach Österreich, OMV-Statement (Untertitel, Absätze 5 und 6)
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Nach dem Gaslieferstopp an die OMV aus
Russland müssen die österreichischen Konsumentinnen und Konsumenten
in der anstehenden Heizsaison nicht mit spürbaren Preissteigerungen
rechnen. "Eine solche Situation ist an den Märkten bereits erwartet
worden. Außerdem haben die Lieferanten ihre Preise für diesen Winter
weitgehend abgesichert", sagte E-Control-Ökonom Johannes Mayer am
Samstagvormittag im Gespräch mit der APA.
Auch für Kunden mit variablen Verträgen dürften die Folgen des
Lieferstopps gering bleiben. "Wenn man einen solchen Vertrag
abgeschlossen hat, wird man das geringfügig spüren. Die Auswirkung
ist aber enden wollend." Konsumenten mit sogenannten Float-Tarifen
stehe nach aktuellem Stand maximal eine Erhöhung von ein bis zwei
Euro pro Monat ins Haus, schätzt Mayer.
Im Großhandel hatte der Gaspreis am Freitag auf knapp 47 Euro pro
Megawattstunde (MWh) zugelegt, im Tagesverlauf beruhigte sich der
Preis aber wieder auf das Niveau vor der Ankündigung des
Lieferstopps an die OMV, der seit heute, 6 Uhr, in Kraft ist. Für
die Preise am europäischen Markt habe die Aussetzung der Lieferungen
ohnehin nur eine geringe Strahlkraft. "Die OMV ist ja nur ein
Vertragspartner der Gazprom. Außerdem läuft ja auch der
Transitvertrag durch die Ukraine noch bis Ende des Jahres", gab der
Experte zu bedenken.
Längerfristig, also über den Winter 2024/2025 hinaus, sei die
Entwicklung des Preisniveaus aktuell schwer abschätzbar. "Wir sehen
schon, dass die Märkte nervös sind", so Mayer. Aus heutiger Sicht
gehe der Markt allerdings davon aus, dass die Preise auch im vierten
Quartal des kommenden Jahres stabil bleiben. "Das ist für die
Haushalte eine gute Nachricht."
Der Lieferstopp dürfte indes nur die OMV betreffen. Über die
Ukraine fließe weiterhin russisches Gas nach Europa, das auch in
Österreich gehandelt werde, teilte die Regulierungsbehörde E-Control
in einer Aussendung mit. Wem dieses Gas gehört, wisse man nicht,
"aber es kommt Gas rein", erklärte Mayer.
Offen blieb zunächst, ob die OMV in Zukunft russisches Gas über
alternative Quellen beziehen könnte, etwa aus der Slowakei oder von
anderen Marktteilnehmern. "Wir haben in den letzten 3 Jahren große
Bemühungen unternommen, unsere Lieferquellen und
Transportkapazitäten mit nicht-russischem Gas zu diversifizieren.
Bei einer Lieferunterbrechung von Gazprom werden wir primär auf
unsere alternativen Lieferquellen zurückgreifen und unsere Kunden
zuverlässig und ohne Unterbrechungen beliefern", hieß es dazu auf
APA-Anfrage.
Hintergrund des Gaslieferstopps an die OMV ist das Urteil eines
Schiedsgerichts, mit dem der OMV 230 Mio. Euro Schadenersatz
zugesprochen wurden. Die OMV kündigte daraufhin an, die Zahlungen an
die Gazprom einzustellen, um sich die zugesprochene Millionensumme
zurückzuholen. Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) hatte am
Freitagabend betont, dass der Lieferstopp angesichts gefüllter
Gasspeicher für Österreich verkraftbar sei. Auch die OMV selbst und
die E-Control waren diesbezüglich um Beruhigung bemüht.
tpo/ham
 ISIN  AT0000743059
 WEB   http://www.omv.com
       http://www.gazprom.com/


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OMV AG

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Quelle: APA, Meldungen der letzten 4 Wochen