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OMV erstritt gegen Gazprom über 230 Mio. Euro

13.11.2024, 22:16:00

Betrag wird gegen Zahlungen auf Gaslieferungen aufgerechnet - OMV auf Kürzung von Gaslieferungen vorbereitet

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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Reaktion Ministerin Gewessler (Letzter Absatz)
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Ein Schiedsgericht hat der OMV im Streit mit
dem russischen Gasriesen Gazprom 230 Mio. Euro Schadenersatz plus
Zinsen und Kosten zugesprochen. Der Anspruch werde ab sofort gegen
Zahlungsverpflichtungen der OMV gegenüber Gazprom Export aus dem
österreichischen Liefervertrag aufgerechnet, teilte das
österreichische Unternehmen am Abend mit. Das könne zu einer
Unterbrechung der russischen Gaslieferungen führen, warnt die OMV,
fühlt sich dafür aber gut vorbereitet.
Denn die OMV habe inzwischen alternative Gasversorgung aus
nicht-russischem Gas sowie weitere Gas-Lieferkapazitäten aufgebaut.
Insbesondere mit Gas aus Norwegen und Flüssiggas (LNG). "OMV
bekräftigt, dass das Unternehmen die vertraglich zugesicherten
Gasmengen an seine Kunden auch im Fall einer möglichen
Lieferunterbrechung von Gazprom Export beliefern kann", so die
Aussendung. Auch seien die Gasspeicher der OMV derzeit zu über 90
Prozent gefüllt.
In diesem Streit ging es um unregelmäßige Lieferungen von Gazprom
Export sowie um die gänzliche Einstellung der Lieferungen im
September 2022 in Deutschland. Der zugesprochene Schadenersatz werde
positiv zum Ausgleich des im Jahr 2022 entstandenen finanziellen
Schadens beitragen, so die OMV heute. Sollte Gazprom in Reaktion auf
die Verrechnung des Schadenersatzes die Lieferungen einstellen, käme
es bei der OMV zu geringen einmaligen Hedging-Verlusten, die aber
von dem zugesprochenen Schadenersatz "deutlich überwogen" werden.
Potenziell seien Gaslieferungen von 5 TWh pro Monat betroffen.
Bereits im Juli hatte OMV-Chef Alfred Stern gesagt, die OMV sei
auf das russische Gas nicht mehr angewiesen. Die OMV habe den Bezug
von russischem Gas bereits deutlich reduziert. Allerdings kann die
OMV nach eigenen Angaben nicht aus dem langfristigen Liefervertrag
aussteigen, der sie verpflichtet, das Gas aus Russland auf jeden
Fall abzunehmen. Sollte Gazprom ihrerseits ihre Lieferungen
einstellen, wäre das für die OMV die Chance, den Bezug von
russischem Gas zu stoppen. Auch wenn, wie von der Ukraine angedroht,
ab Jahreswechsel kein russisches Gas mehr durch die Ukraine fließen
sollte, würde Russland vertragsbrüchig und die OMV könnte aus dem
inzwischen ungeliebten langfristigen Liefervertrag aussteigen. Das
Szenario, dass kein Gas aus Russland mehr nach Österreich kommt, hat
inzwischen seinen Schrecken verloren.
Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) schrieb am Abend auf X,
diese Entscheidung sei "ernst zu nehmen, aber keine unmittelbare
Gefährdung für unsere Versorgungssicherheit". Österreich könne und
werde ohne russisches Gas auskommen. "Trotzdem ist klar, dass eine
plötzliche Lieferunterbrechung auf den Gasmärkten für Anspannung
sorgen könnte". Daher seien alle Gasversorgungsunternehmen
aufgerufen, von russischem Gas unabhängig zu werden.
tsk/ths/ed
 ISIN  AT0000743059
 WEB   http://www.omv.com
       http://www.gazprom.com/


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OMV AG

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Quelle: APA, Meldungen der letzten 4 Wochen