Magna derzeit wie gesamte Autobranche nicht stark unterwegs
Gewerkschaft bekräftigt Ruf nach leichterem Zugang zu Kurzarbeitsmodellen
Das Betriebsergebnis (bereinigtes EBIT) sank im Periodenvergleich von 615 Mio. Euro im dritten Quartal 2023 auf nunmehr 594 Mio. Euro. Unter anderem seien die Produktionskosten gestiegen, so Magna-CEO Swamy Kotagiri. Etwa lässt Jaguar heuer in Graz wie berichtet die Produktion zweier Modelle beim dortigen großen Magna-Werk auslaufen. Zudem hat das Start-up Ineos einen Auftrag zur Fertigung zurückgezogen und der US-Hersteller Fisker ist insolvent.
Hier bleiben Magna Risiken, deren volles Ausmaß nicht abzuschätzen sei - auch wenn für Fisker Österreich ein Sanierungsplan steht, heißt es im aktuellen Geschäftsbericht, der am Allerheiligentag veröffentlicht wurde. So könnten sich "erhebliche negative Auswirkungen auf die Rentabilität von Magna" ergeben, das in Graz Fisker-Autos baute bzw. bauen sollte.
Die Autoindustrie befindet sich insgesamt in einer Krise, die sich auch auf die heimischen Zulieferer auswirkt. Das erleichtert die hiesige Industrierezession nicht, im Gegenteil. So bereitet die besonders schlechte Lage beim deutschen Autoriesen VW zusätzliches Kopfzerbrechen bei Unternehmen und Gewerkschaften.
Der Chef der Gewerkschaft PRO-GE, Reinhold Binder, bekräftigte nun den gewerkschaftlichen Ruf nach einem leichteren Zugang zu Kurzarbeitsmodellen zum Halten von Mitarbeitern in der Krisensituation. "Es muss die Kurzarbeit wieder Industriebetrieben zur Verfügung stehen, die kurzfristige Überbrückungsprobleme haben und Arbeitnehmer in der schwierigen Situation halten wollen", erneuerte Binder in der ORF-"ZiB2" am Donnerstagabend den Standpunkt der Gewerkschaft. Etwa der Chef des Zulieferers Polytec in Oberösterreich, Markus Huemer, warnte zudem vor weiteren "Anpassungen" beim Personal.
Auch Schulungen müssten verstärkt gefördert werden, so Binder. Für Schulungen und Umstellungsförderungen vom Verbrenner hin zur E-Mobilität sprach sich im TV-Beitrag auch das wirtschaftsliberale Eco-Institut aus, das der Kurzarbeit als staatliches Hilfsinstrument allerdings kritisch gegenüber steht.
phs/kai
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Quelle: APA, Meldungen der letzten 4 Wochen