Immofinanz-Prozess - Urteil sollte im November fallen
Gutachten liegt vor - Noch drei Verhandlungstermine anberaumt
Die Staatsanwaltschaft Wien wirft den beiden Managern des einst größten österreichischen Immobilienkonzerns vor, über die Immofinanz und die Immoeast Darlehen an Tochtergesellschaften der Constantia-Privatbank vergeben zu haben. Diese wiederum sollen Immofinanz- und Immoeast-Aktien erworben und damit den Aktienkurs beeinflusst haben. Der Ankauf von Aktien sei nicht genehmigt gewesen und von den beiden Managern verschleiert worden, so der Vorwurf. Insgesamt geht es um mehr als 835 Mio. Euro.
Petrikovics und Thornton bestreiten die Vorwürfe. Petrikovics begründete die Darlehen an Constantia-Tochtergesellschaften damit, dass man nach einer Kapitalerhöhung bei der Immoeast mehr Geld zur Verfügung gehabt habe, als man investieren konnte. Thornton wiederum verantwortete sich zu Beginn des Prozesses damit, dass es zwar Anzeichen für die US-Immobilien-Krise und deren internationale Auswirkungen gegeben habe. Allerdings habe man davon ausgehen können, dass die Constantia Privatbank bei möglichen Ausfällen einspringen werde. Und Petrikovics verwies auf Managementverträge der Constantia Privatbank mit den Immobiliengesellschaften, wonach diese auch für ihre Tochtergesellschaften gehaftet hätte.
Um Licht in die Sache zu bringen, hat das Gericht im April den Wirtschaftsprüfer Erich Kandler zum Sachverständigen bestellt. Das Gutachten soll unter anderem Aufschluss über die damalige Vermögenssituation der involvierten Gesellschaften und die Relevanz der sogenannten US-Immobilien-Krise (Subprime-Krise, Anm.) geben. Das Verfahren gegen die beiden Manager läuft seit November vergangenen Jahres.
fel/kre
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Quelle: APA, Meldungen der letzten 4 Wochen