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Zuckergeschäft belastet Agrana - Gewinn um zwei Drittel eingebrochen

10.10.2024, 10:48:00

Niedrigere Absatzpreise bei Zucker und schwächere Margen bei Stärke und Verzuckerungsprodukten drückten Gewinn - Agrana-Chef: Kostensenkungsprogramm auf Holding- und Segmentebene gestartet

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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Weitere Details und Zitate Agrana-Chef (Absatz 2 bis 5)
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Der Gewinn des Frucht-, Stärke- und Zuckerkonzerns
Agrana ist im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2024/25 um knapp
zwei Drittel eingebrochen. Niedrigere Absatzpreise bei Zucker und
schwächere Margen bei Stärke und Verzuckerungsprodukten haben zum
Gewinn- und Umsatzrückgang geführt. Der Konzern spürt den
allgemeinen Wirtschaftsabschwung inklusive Nachfrageschwäche am Bau
und in der Papierindustrie sowie den Preisdruck in der
Lebensmittelindustrie.
Die börsennotierte Agrana ist bei Endkunden in Österreich vor
allem mit ihrer Marke "Wiener Zucker" bekannt. Der Konzern
beschäftigt rund 9.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an weltweit
53 Produktionsstandorten. Der Konzerngewinn sank von 64,3 Mio. Euro
in der Vorjahresperiode auf nun 23,5 Mio. Euro, der Umsatz
reduzierte sich von 1,96 Mrd. Euro auf 1,86 Mrd. Euro, teilte das
Unternehmen am Donnerstag mit.
Das Betriebsergebnis (Ebit) im Zuckergeschäft drehte von 31 Mio.
Euro auf minus 18,7 Mio. Euro. Das Unternehmen verzeichnete
"deutlich niedrigere Zuckerverkaufspreise im Retail-Bereich".
Gestiegene Zucker-Importe aus der Ukraine und ursprünglich hohe
Ernteerwartungen in Europa haben laut Agrana das Zuckerpreisniveau
deutlich gedrückt. Für den börsennotierten Konzern bleibt der
Zuckermarkt in den kommenden Monaten weiter "sehr herausfordernd".
Man gehe aber davon aus, dass "die Talsohle am Zuckermarkt erreicht"
sei, sagte Agrana-Chef Büttner zur APA. "Wir sind sehr unzufrieden
mit der Marktsituation."
Aufgrund des Hochwassers Mitte September konnte die
Zuckerrüben-Verarbeitung in den beiden österreichischen Werken und
anderen Agrana-Zuckerfabriken in Mittel- und Osteuropa teilweise nur
verzögert starten. Seit dem 4. Oktober läuft die Rübenverarbeitung
an allen Standorten. Der Konzern will nun an der Kostenschraube
drehen. "Unser diversifiziertes Geschäftsmodell mindert zwar
wirtschaftliche Schwankungen, dennoch arbeiten wir weiter mit
Hochdruck an unserer 'Next Level'-Strategie, um die Abhängigkeit von
Marktvolatilitäten zu reduzieren und unsere Basisprofitabilität zu
erhöhen", so der Agrana-Chef. Man habe unter anderem "ein
umfassendes Kostensenkungsprogramm auf Holding- und Segmentebene"
eingeleitet. Es gehe um "signifikante Kostensenkungen", kündigte
Büttner im APA-Gespräch an, ohne Details zu nennen.
Eine positive Entwicklung verzeichnete der Konzern hingegen im
Fruchtsaftkonzentrat- und Fruchtzubereitungssegment. Umsatz und
Betriebsgewinn (Ebit) im Frucht-Geschäftsbereich erhöhten sich
gegenüber der Vorjahresperiode. Für das Gesamtjahr 2024/25 beließ
das Unternehmen den Ausblick aufgrund der Schwäche des
Zuckergeschäfts unverändert: Die von Raiffeisen-Holding NÖ-Wien,
Rübenproduzenten und dem deutschen Zuckerkonzern Südzucker
kontrollierte Agrana erwartet "einen deutlichen Rückgang" beim
Ergebnis der Betriebstätigkeit und "einen moderaten Rückgang" beim
Umsatz. Um die Marktschwankungen in den kommenden Jahren etwas zu
dämpfen, werde man Produkte in "höheren Veredlungsstufen" forcieren,
sagte der Agrana-Chef.
cri/bel
 ISIN  AT000AGRANA3
 WEB   http://www.agrana.com


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Quelle: APA, Meldungen der letzten 4 Wochen