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Österreichische Staatsanleihen im Späthandel überwiegend tiefer

02.10.2024, 16:22:00

Zuspitzung der Lage im Nahen Osten und resultierende geopolitischen Risiken sorgen nicht für eine Flucht in sichere Anlagen wie Staatsanleihen

Die Kurse österreichischer Bundesanleihen haben sich am Mittwoch im Späthandel überwiegend tiefer gezeigt. Die Renditen gingen dementsprechend fast ausnahmslos nach oben. Jene der richtungsweisenden zehnjährigen österreichischen Benchmark-Anleihe legte um 6 Basispunkte auf 2,61 Prozent zu. Der Rendite-Spread zur vergleichbaren deutschen Anleihe lag bei 50 Basispunkten.

Kursverluste mussten auch die Kurse der deutschen Staatsanleihen verbuchen. Der Euro-Bund-Future ermäßigte sich deutlich um 0,53 Prozent.

Die Zuspitzung der Lage im Nahen Osten und die daraus resultierenden geopolitischen Risiken sorgten nicht für eine Flucht in sichere Anlagen wie Staatsanleihen. "Die Marktreaktionen bei Risikoanlagen auf den iranischen Raketenangriff auf Israel halten sich bisher in engen Grenzen", kommentierten Experten der Dekabank das Marktgeschehen. "Trotz des sich abzeichnenden Gegenschlags Israels dürfte es aus unserer Sicht nicht zu einem Flächenbrand kommen", heißt es in einer Analyse der Bank.

Am Nachmittag standen veröffentlichte US-Arbeitsmarktdaten international im Fokus, lieferten aber kaum sichtbare Auswirkungen. Die Lage auf dem US-Arbeitsmarkt hat sich im September wieder robuster gezeigt. In der Privatwirtschaft wurden mehr Stellen geschaffen als erwartet. Im Vergleich zum Vormonat stieg die Zahl der Beschäftigten um 143.000, wie der Arbeitsmarktdienstleister ADP mitteilte. Es ist der erste Anstieg, nachdem sich der Zuwachs zuvor fünf Monate in Folge abgeschwächt hatte. Volkswirte hatten im Schnitt nur mit 125.000 neuen Stellen gerechnet.

Der Arbeitsmarkt spielt eine wichtige Rolle für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Ein robuster Arbeitsmarkt spricht eher gegen deutliche Zinssenkungen. Im September hatte die Fed die Zinswende mit einer deutlichen Leitzinssenkung um 0,50 Prozentpunkte eingeläutet. Bei der nächsten Zinssitzung im November wird am Markt allgemein eine weitere Zinssenkung erwartet, wobei aber unklar ist, wie stark der Zinsschritt ausfallen wird.

Renditen ausgewählter österreichischer Benchmark-Anleihen:

Laufzeit Aktuell Vortag Veränderung Spread (in Basispunkten)
2 Jahre  2,21    2,29   -0,08       16                      
5 Jahre  2,20    2,17   +0,03       26                      
10 Jahre 2,61    2,55   +0,06       50                      
30 Jahre 3,04    2,97   +0,07       60                      

ste/mha


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Quelle: APA, Meldungen der letzten 4 Wochen