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Wiener Börse (Nachmittag) - ATX nach US-Daten weiterhin tiefer

06.09.2024, 15:22:00

US-Stellenaufbau geringer als erwart, Arbeitslosenquote gesunken - RBI gibt deutlich nach

Die Wiener Börse hat sich am Freitagnachmittag und nach Vorlage frischer US-Jobdaten weiterhin mit Abschlägen gezeigt. Der heimische Leitindex verlor zuletzt 0,66 Prozent auf 3.620,58 Einheiten. Der breiter gefasste ATX Prime fiel um 0,67 Prozent auf 1.806,00 Zähler.

Die US-Wirtschaft hat im August weniger Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Außerhalb der Landwirtschaft kamen 142.000 Stellen dazu, Ökonomen hatten im Schnitt mit 165.000 neuen Stellen gerechnet. Die getrennt davon ermittelte Arbeitslosenquote fiel um 0,1 Prozentpunkte auf 4,2 Prozent, nach 4,3 Prozent im Juli.

Die Entwicklung am US-Arbeitsmarkt ist vor allem mit Blick auf geldpolitische Schritte in den USA von Bedeutung. Am Markt wird erwartet, dass die US-Notenbank Fed die Zinsen im September senkt - allerdings gab es zuletzt Spekulationen, dass die Fed nicht nur einen Schritt um 25 Basispunkte vornehmen könnte, sondern eine größere Senkung um 50 Basispunkte in Erwägung zieht. Bereits nächste Woche steht die nächste Zinsentscheidung der EZB an.

Kräftig nach unten gezogen wurden die heimischen Börsenbarometer vor dem Wochenende von den Aktien der Raiffeisen Bank International (RBI). Diese büßten bisher 5,8 Prozent ein. Der geplante Ausstieg der RBI aus Russland dürfte sich mit einem Beschluss eines russischen Gerichts deutlich erschweren, war am Vorabend bekannt geworden. Demnach wurde es der Bank per einstweiliger Verfügung de facto verboten, ihre russische Tochter an potenzielle Käufer zu veräußern.

Die Experten der Erste Group sehen die Chancen auf einen von der Raiffeisen angestrebten Russland-Ausstieg in naher Zukunft deutlich reduziert. An der Bewertung der RBI-Aktie ändere dies jedoch nichts, kommentierte Experte Thomas Unger. Denn in seinem Bewertungsmodell betrage die Valuation der Geschäfte in Russland und Belarus bereits null.

Daneben blieb es von Meldungsseite in Wien sehr ruhig, für Impulse bei einzelnen Werten sorgten zahlreiche Analystenkommentare. Die Erste Group hat ihr Rating für die Aktien der BAWAG bestätigt und gleichzeitig das Kursziel von 56 auf 79 Euro angehoben. BAWAG-Titel büßten bisher 0,3 Prozent auf 70,70 Euro ein.

Weiterhin zum kauf ("Buy") empfehlen die Erste-Experten die Papiere der Strabag, das Kursziel wurde aber von 55,7 auf 52,0 Euro nach unten angepasst. Die Anteilsscheine des Baukonzerns legten um 2,3 Prozent auf 37,90 Euro zu.

Bei der EVN wurde die Anlageempfehlung durch die Erste Group von "Buy" auf "Accumulate" gesenkt, das Kursziel blieb mit 34,4 Euro unverändert. Die Aktien des niederösterreichischen Energieversorgers legten nach Verlaufsabschlägen um 0,2 Prozent auf 31,00 Euro zu.

Die Analysten von Berenberg haben ihre Einstufung "Buy" für die Titel von Wienerberger bestätigt, auch das Kursziel von 35 Euro blieb aufrecht. Die Titel des Ziegelherstellers gewannen 0,9 Prozent auf 28,54 Euro.

kat/ste

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