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Rosenbauer verringerte Verlust bei vollen Auftragsbüchern
09.08.2024, 13:59:00
Umsatz kletterte um 16 Prozent auf rund 535 Mio. Euro - Verlust von 5,2 Mio. Euro - Auftragsbestand über 2 Mrd. Euro
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Volle Auftragsbücher und ein neuer Mehrheitseigentümer - beim oberösterreichischen Feuerwehrausrüster Rosenbauer ist der Blick in die Zukunft aktuell wohl zuversichtlicher, als der in die Vergangenheit. Doch die Zahlen des ersten Halbjahres 2024 zeigen in welcher Lage das Konsortium um Stefan Pierer und Mark Mateschitz die Firma übernimmt. Der Umsatz stieg um 16,1 Prozent auf 534,6 Mio. Euro, unter dem Strich blieb ein Verlust von 5,2 Mio. Euro, teilte Rosenbauer mit.
Somit schrumpfte das Minus von 11,6 Mio. Euro in der Vorjahresperiode um 6,4 Mio. Euro. Nach durchwachsenen Jahren, 2022 lag das operative Ergebnis (EBIT) zur Jahreshälfte noch bei minus 23,2 Mio. Euro, im ersten Halbjahr 2023 dann bei plus 0,7 Mio. Euro, blickt man bei Rosenbauer nun positiver in die Zukunft. Der "operative Turnaround", wie es Rosenbauer-Chef Sebastian Wolf am Freitag bei der Präsentation der Halbjahresergebnisse bezeichnete, setzte sich heuer mit 14,4 Mio. Euro in den ersten beiden Quartalen fort. Beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verbuchte der Feuerwehrausrüster beinahe eine Verdoppelung von 15,1 auf 29,3 Mio. Euro.
Ebenso stärker in den positiven Bereich gerückt ist die EBIT-Marge, die um 2,5 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 2,7 Prozent anstieg. Wolf blieb in Anbetracht dessen auch bei der Prognose für 2024, einen Umsatz von rund 1,2 Mrd. Euro und eine EBIT-Marge von rund 5 Prozent erreichen zu können. Voraussetzung hierfür seien stabile Lieferketten, diese würden sich "weiter verbessern", zeigte sich Wolf erfreut. Laut Finanzvorstand Markus Richter hat das Unternehmen in den letzten Jahren rund 35 Prozent des Jahresumsatzes erst im vierten Quartal gemacht.
Die Nettoverschuldung verschlechterte sich im 1. Halbjahr auf 501,5 Mio. Euro, nach 466,1 Mio. Euro im Vorjahr. Indes sank die Eigenkapitalquote um 2,3 Prozentpunkte auf 13,5 Prozent.
Große Freude hat Rosenbauer hingegen beim Blick in die Auftragsbücher. Mit einem Auftragseingang von 744,2 Mio. Euro im ersten Halbjahr liege der Auftragsbestand mit rund 2,02 Mrd. Euro auf einem Allzeithoch. Die heurigen Aufträge kamen zu 45 Prozent aus Europa, das hier jedoch um acht Prozentpunkte an Bedeutung verloren hat. Weitere wichtige Regionen sind Amerika mit 28 Prozent sowie der Mittlere Osten und Afrika mit 17 Prozent.
Die Aufträge betreffen jedoch nicht nur Feuerwehrfahrzeuge. Aktuell mache Rosenbauer rund 70 Prozent des Umsatzes mit Fahrzeugen, so Wolf. Andere Einnahmequellen seien unter anderem Ausrüstung, Serviceangebote und digitale Lösungen. Bei den Fahrzeugen wolle man künftig den Blick mehr auf E-Mobilität richten, da dies vor allem für Flughäfen von Bedeutung sei, erklärte Wolf. Diese hätten CO2-Neutralitätsziele, die sich nicht auf die Flugzeuge beziehen, sondern auf die Flughafeninfrastruktur, wozu auch die Feuerwehr am Airport zähle. Auf zwei Pariser Flughäfen sind seit heuer etwa zwei elektrisch betriebene Feuerwehrfahrzeuge aus dem Hause Rosenbauer im Einsatz.
In welche Richtung sich das Unternehmen entwickelt, wird jedoch voraussichtlich ein neuer Mehrheitseigentümer entscheiden. Die Robau Beteiligungsverwaltung GmbH, bestehend aus Pierer Industrie, Mark Mateschitz Beteiligungs GmbH, Raiffeisenlandesbank Oberösterreich und Invest Unternehmensbeteiligungs AG, strebt eine Mehrheitsbeteiligung an Rosenbauer an. Diese hatte sich einerseits im Juni verpflichtet, im Rahmen einer Kapitalerhöhung 3,4 Mio. neue Aktien zu je 35 Euro zu kaufen. "Bis Ende des Jahres rechnen wir damit, dass diese Transaktion abgeschlossen sein wird", sagte Rosenbauer zu den 119 Mio. Euro, die das Unternehmen hierdurch bekommen wird. Richter bezeichnete die Kapitalerhöhung gar als "wichtigstes Ereignis der letzten vielen Jahre".
Zusätzlich hatte die Robau vergangene Woche mitgeteilt, sie werde einen Anteil von 25,15 Prozent an Rosenbauer von der Rosenbauer Beteiligungsverwaltung GmbH, der aktuellen Mehrheitseigentümerin, kaufen. Bei einer Genehmigung der beiden Transaktionen durch die Regulatoren käme die Robau damit auf 50,1 Prozent an Rosenbauer. "Für uns ist es deswegen sehr wichtig, weil wir dadurch unsere Bilanz massiv verbessern können", gab sich Wolf optimistisch.
flof/cgh/bel
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Quelle: APA, Meldungen der letzten 4 Wochen