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Lenzing verringerte Verlust im ersten Halbjahr 2024 minimal

07.08.2024, 13:42:00

Ergebnis nach Steuern bei minus 65,4 Mio. Euro - Umsatzplus von 4,8 Prozent zum Vergleichszeitraum - EBITDA auf 164,4 Mio. Euro gestiegen

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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Neu nach Pressekonferenz
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Der börsennotierte Faserhersteller Lenzing
hat seinen Verlust im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2024
minimal verringert. Unterm Strich stand ein Ergebnis nach Steuern
von minus 65,4 Mio. Euro, nach einem Minus von 65,8 Mio. Euro in der
Vorjahresperiode. Die Umsatzerlöse des Konzerns stiegen um 4,8
Prozent von 1,25 Mrd. auf 1,31 Mrd. Euro, was vor allem auf höhere
Umsätze bei Fasern zurückzuführen sei, teilte Lenzing am Mittwoch
bei einer Pressekonferenz mit.
Die Fasern machten demnach mit einem Umsatzplus von 9,3 Prozent
und 78 Prozent am gesamten Umsatz etwas über eine Milliarde Euro der
Erlöse aus. Beim Zellstoff, der 22 Prozent des Umsatzes ausmachte,
verzeichnete Lenzing ein Minus von 21 Prozent. Das sei durch das
Plus bei den Fasern zu erklären, da die Höhe der Zellstofferlöse
abhängig davon sei, wie viel Zellstoff das Unternehmen selbst für
die Faserproduktion benötigt, so der Vorstandsvorsitzende Stephan
Sielaff.
Operativ stand das mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten
konfrontierte Unternehmen im ersten Halbjahr besser da. Das
Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) kletterte von 136,5
Mio. Euro in der Vergleichsperiode des Vorjahres auf 164,4 Mio.
Euro. Heuer waren die beiden Quartale mit 71 Mio. Euro im ersten und
93 Mio. Euro im zweiten Jahresviertel ausgeglichener als im Vorjahr
(30 Mio. Euro im ersten und 107 Mio. Euro im zweiten Quartal). "Die
Geschäftsentwicklung der Lenzing Gruppe zeigt weiter in die richtige
Richtung, auch ohne wesentliche Erholung in den relevanten Märkten",
kommentierte Sielaff die Zahlen.
Der Konzernchef rechnete vor, dass global der Handelsumsatz bei
Bekleidung heuer im ersten Halbjahr gegenüber der Vergleichsperiode
2023 inflations- und saisonbereinigt um ein Prozent zurückgegangen
sei. In Europa seien es sogar minus sechs Prozent gewesen. Stabiler
seien hingegen die Vliesstoffmärkte, sagte Sielaff.
Das Ergebnis je Aktie verbesserte sich im negativen Bereich von
minus 3,92 Euro auf minus 1,84 Euro. Das ergibt einen Nettoverlust
nach Minderheiten und Hybridanleihe von 71 Mio. Euro im ersten
Halbjahr 2024 gegenüber dem Verlust in Höhe von 104 Mio. Euro im
Vorjahreszeitraum. "Selbstverständlich sind wir mit diesem Ergebnis
nicht zufrieden", räumte der CEO ein, denn man wolle auch hier
positive Vorzeichen sehen.
Erfreulich sei für Lenzing hingegen, dass der Free Cashflow mit
dem zweiten Jahresviertel 2024 nun vier Quartale in Folge positiv
war. Zuletzt (zweites Quartal 2024) betrug dieser 54 Mio. Euro, was
einem Plus von 87 Mio. Euro im Jahresvergleich entspricht.
Zusätzlich habe sich die Nettofinanzverschuldung in diesem Zeitraum
um 27 Prozent verringert und betrug nun rund 1,43 Mrd. Euro.
Große Hoffnungen hat der Faserhersteller in sein Sparprogramm,
das fast 600 Initiativen beinhalte. Für heuer seien Einsparungen von
mindestens 50 Mio. Euro geplant, die sich dann ab 2025 jährlich auf
100 Mio. Euro belaufen sollen. Aktuell würden die Einsparungen klar
besser laufen als geplant, gab Vorstandsmitglied Walter Bickel
bekannt.
Seit November 2023 werden 500 Vollzeitstellen bei Lenzing
weltweit abgebaut, unter anderem mit Pensionierungen und
Nicht-Nachbesetzung. In Österreich sind davon 80 Stellen betroffen.
Personelle Änderungen hatte das Unternehmen durch Rohit Aggarwal,
der in den Vorstand berufen wurde. Er wird auch der Nachfolger des
aktuellen Vorstandsvorsitzenden Sielaff sein, der das Unternehmen
spätestens Ende März 2025 verlassen wird. Zu dieser Entscheidung sei
er nach Beratungen mit der Familie und "einer Vielzahl an
Abwägungen" gekommen, begründet Sielaff den Schritt, seinen Vertrag
nicht zu verlängern.
flof/sag/cgh
 ISIN  AT0000644505
 WEB   http://www.lenzing.com


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