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Foodora zahlt ohne Einigung in KV-Streit ab August 5,8 Prozent mehr

22.07.2024, 15:43:00

Sowohl den 5 Prozent KV-Mitarbeitern als auch den 95 Prozent freien Dienstnehmern über Honorationssystem

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KORREKTUR-HINWEIS
In APA0117 vom 22.07.2024 ist durchwegs klarzustellen, dass bei
Foodora keine Anstellungswelle vorgesehen ist. In der Meldung finden
sich gegenüber der ursprünglichen Fassung auch weitere Details zum
Meldungsthema an sich (etwa: bisher kein neuer
KV-Verhandlungstermin).
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Der Essenslieferdienst Foodora zahlt trotz fehlender
Einigung im andauernden KV-Streit per 1. August um 5,8 Prozent mehr.
Das gelte sowohl für die 5 Prozent nach KV angestellten Fahrer als
auch für die 95 Prozent der freien Dienstnehmer von insgesamt 3.000
Radbotinnen und -boten. Doch die KV-Verhandlungen, bei denen die
Gewerkschaft eine Lohnerhöhung um 8,7 Prozent fordert, sind noch gar
nicht abgeschlossen. Zuletzt kam es zu Warnstreiks, ein neuer
Gesprächstermin fehlt.
Die Ausstände der Radbotinnen und -boten erfolgten zuletzt auch
zu besonders wichtigen Momenten. Etwa wurde bei Matches der
heimischen Fußballnationalmannschaft bei der EM das Ausliefern
eingestellt.
"Wir wollen unsere Mitarbeiter:innen bereits jetzt entlasten und
nicht erst den Ausgang der KV-Verhandlungen abwarten", wurde der
fürs operative Foodora-Geschäft in Österreich zuständige Alexander
Gaied in einer Aussendung am Montag zitiert. Einmal mehr betonte das
Unternehmen, dass seine freien Dienstnehmer freiwillig diese
Beschäftigungsform - und somit Arbeitsstunden und Arbeitszeiten -
wählen würden sowie sozialversichert seien.
So kündigte der Konzern am Montag auch für die Gruppe der
"Freien" eine Erhöhung per 1. August in der Höhe von 5,8 Prozent an.
Deren Honorar setze sich wie bisher aus einer Zahlung bestehend aus
dem Basishonorar für die Abholung und Lieferung sowie dem
Kilometergeld zusammen. Neu hinzu komme ein Honorationssystem für
das Erreichen nicht genauer erläuterter "gewisser Meilensteine", das
heißt nicht, dass die "Freien" nun angestellt werden. Außerdem
könnten zeitlich begrenzt zusätzliche Boni ausbezahlt werden.
Dadurch würden Zusteller ein durchschnittliches Honorar von etwa
13,96 Euro pro Stunde erwirtschaften. Auch das entspreche einer
Erhöhung von 5,8 Prozent, so Foodora. Freie Dienstnehmerinnen und
Dienstnehmer können den Angaben zufolge wählen, ob sie aufs neue
System umsteigen oder nicht.
Seit Monaten stehen die Verhandlungen zwischen Arbeitgeber- und
Arbeitnehmervertretern in der Branche still, immer wieder gab es
Streiks. Viele Fahrradboten sind bisher nicht vom Kollektivvertrag
(KV) erfasst, da sie als freie Dienstnehmer oder Selbstständige
unterwegs sind. In Österreich gibt es rund 4.500 Radlieferanten, gut
2.000 davon waren zuletzt nach KV angestellt.
Vor allem Foodora-Konkurrent Lieferando stellte seine Zusteller
nach Kollektivvertrag an. Bei Foodora gibt es vor allem freie
Dienstnehmer. Auch bei Wolt, das nur in Wien vertreten ist, gibt es
Selbstständige und freie Dienstnehmer. Alle Arbeitgebervertreter
eint bisher, dass sie die von der Gewerkschaft geforderte
Lohnerhöhung als zu hoch bezeichnen.
Eine Lohnerhöhung um 8,7 Prozent sei wirtschaftlich nicht
darstellbar, dies würde die reinen Personalkosten arbeitgeberseitig
auf 19 Euro pro Stunde treiben, hatte es zuletzt etwa von Lieferando
geheißen. "Die dafür nötigen Preisaufschläge würden Kunden nicht
mitgehen, kann sich niemand leisten", sagte ein Sprecher. "Wir
können nur verteilen, was wir erwirtschaften." Lieferando zahle
"bereits besonders hohe Löhne in einer sicheren Festanstellung nach
Kollektivvertrag und mit deutlich höheren Personalkosten als
branchenübliche Freiberuflermodelle".
phs/ivn
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Quelle: APA, Meldungen der letzten 4 Wochen