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IT-Probleme - Österreich nur beschränkt betroffen

19.07.2024, 16:06:00

Flugverkehr am stärksten betroffen - Gesundheitsversorger, Behörden und Notrufzentralen kaum beeinträchtigt

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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Durchgehend neu mit Österreich-Fokus
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Die weltweiten IT-Probleme haben am Freitag auch
Österreich nicht verschont. Allerdings sind die meisten Unternehmen,
Gesundheitseinrichtungen und Behörden wie Polizei und Justiz
glimpflich davongekommen. Betroffen war hingegen der Flugverkehr.
Wie auch bei internationalen Flughäfen kam es am Flughafen Wien
Schwechat zu Störungen. Der Betrieb laufe "den Umständen
entsprechend gut", sagte Vorstandsdirektor Julian Jäger zur APA.
Bei den Fluglinien Wizz Air, Ryanair, Eurowings, Vueling und
Turkish Airlines wurden die Bordkarten händisch ausgestellt und das
Gepäck manuell bearbeitet. Die AUA sei von den IT-Problemen nur
indirekt betroffen. Einzelne Flüge von und nach Berlin und Zürich
konnten nicht durchgeführt werden, da entweder die
Luftverkehrskontrollen keine Anflüge erlaubten oder die Abfertigung
nicht möglich war. Aber auch die Flughäfen Salzburg, Graz und
Klagenfurt blieben nicht verschont.
Die Krankenversorgung war weitgehend gesichert. Zwar gab es im
Krankenhaus Dornbirn - wie auch im Dornbirner Rathaus - am
Freitagvormittag IT-Ausfälle, die jedoch gegen 13:30 Uhr behoben
waren. Geplante Operationen des Stadtspitals wurden verschoben,
Not-Operationen konnten weiter durchgeführt werden. Konkret waren 95
Prozent der 700 PC des Krankenhauses betroffen.
Am Krankenhaus Kufstein waren die lebenserhaltenden Geräte nicht
betroffen, allerdings sollten Patienten mit ambulanten Notfällen auf
andere Spitäler ausweichen.
In Tirol war aber die Leitstelle für Blaulichteinsätze betroffen.
Notrufe würden jedoch funktionieren, das Disponieren von
Alarmierungen sei möglich, hieß es etwa seitens der Leitstelle zur
"Tiroler Tageszeitung" und dem ORF Tirol. Die Einsatzvermittlung
laufe über Funk.
Im Burgenland gab es in der Landessicherheitszentrale "kleinere
Probleme", die inzwischen behoben sind. Nicht beeinträchtigt waren
die Notrufe, es sei lediglich im Krankentransportsystem zu
"minimalen Verzögerungen" gekommen, hieß es vom Landesmedienservice.
Inzwischen sei wieder alles in Ordnung.
Die Kliniken des Wiener Gesundheitsverbandes blieben von den
IT-Störungen hingegen verschont, hieß es auf APA-Anfrage. Die
Blaulichtorganisationen verzeichneten vorerst keinerlei technische
Schwierigkeiten. Die Wiener Berufsrettung versicherte etwa, "dass
sich niemand in Wien Sorgen darüber machen muss, dass die Rettung
nicht mehr fährt". Aber auch in den übrigen Bundesländern gab es im
Gesundheitswesen keine Probleme.
Bei den Energieversorgern war die Situation ähnlich: Der Verbund
meldete Probleme in einzelnen Bereichen. Wie das Unternehmen im
Gespräch mit der APA mitteilte, führte das IT-Problem zu Problemen
in einzelnen Bereichen. Die Homepage konnte nicht mehr geöffnet
werden. Aber sowohl beim Verbund als auch beim Netzbetreiber APG
waren Stromproduktion beziehungsweise Stromversorgung nie gefährdet.
Bei der EVN hieß es, man sei bereits in der Nacht von Microsoft
informiert worden und stehe in Kontakt mit dem Unternehmen. Bisher
gab es jedoch keine Probleme, teilte der niederösterreichische
Landesversorger mit. Aber auch die anderen Landesversorger
verzeichneten keine Störungen.
Entwarnung gab es seitens der Finanzmarktaufsicht (FMA) auch für
den Bankensektor: Dazu hieß es am Nachmittag, dass in Österreich von
den IT-Problemen "vereinzelte Banken" betroffen seien. Das Ausmaß
sei dabei "unterschiedlich und betrifft in der Regel allenfalls die
Verfügbarkeit gewisser Dienstleistungen". "Kundendaten und -gelder
sind nach derzeitigem Erkenntnisstand zu keinem Zeitpunkt gefährdet
gewesen." Probleme mit nur eingeschränkt möglichem Kundenkontakt gab
es indessen bei der Wiener Städtischen.
Ohne Probleme lief auch der heimische Bankverkehr. Sowohl die
Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) als auch die Westbahn sagten am
Freitag zur APA, dass sie von den Störungen bei Microsoft nicht
betroffen seien. Entwarnung kam auch von den Supermarktketten Spar
und Rewe ( Billa, Billa Plus, Penny, Adeg).
Grund für den Ausfall war ein Update von Cybersicherheitssoftware
der Firma Crowdstrike, das Windows-Anwendungen zum Absturz brachte.
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Quelle: APA, Meldungen der letzten 4 Wochen