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Niedrigere Zucker- und Stärkepreise - Agrana-Gewinn mehr als halbiert

11.07.2024, 12:31:00

Fruchtzubereitungsgeschäft als Gewinnbringer - Neue Konzernstrategie soll bis Anfang 2025 fixiert werden, alle Geschäftsbereiche werden evaluiert

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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Zitate Agrana-Chef Büttner (Absatz 3 bis 6)
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Der Gewinn des Frucht-, Stärke- und Zuckerkonzerns
Agrana hat sich im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2024/25 mehr
als halbiert. "Der deutliche Ergebnisrückgang war auf das sehr
herausfordernde Marktumfeld im Zucker- und Stärkesegment
zurückzuführen, wo die Verkaufspreise gesunken sind", kommentierte
Agrana-Chef Stephan Büttner die aktuellen Geschäftszahlen.
Erfreulich lief das Geschäft mit Fruchtzubereitungen. Bis Anfang
2025 soll die neue Konzernstrategie fixiert sein.
Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) sank im ersten Quartal
von 63,5 Mio. Euro im Vorjahresquartal auf 32,3 Mio. Euro, der
Konzerngewinn reduzierte sich von 38 Mio. Euro auf 16,1 Mio. Euro.
Auch der Umsatz verringerte sich leicht von 966,1 Mio. Euro auf
944,3 Mio. Euro, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte.
Im Zuckersegment belief sich das Ergebnis der Betriebstätigkeit
im ersten Quartal wegen "deutlich niedrigeren Zuckerverkaufspreisen"
auf minus 4,1 Mio. Euro. Viele Effekte hätten den
Zucker-Preisverfall erzeugt, vor allem die Zusatzmengen aus der
Ukraine, größere Zuckerrübenanbauflächen in Europa und gute Ernten,
sagte Büttner im APA-Gespräch. Das EBIT im Geschäftsbereich Stärke
belief sich auf 9,4 Mio. Euro und war damit "sehr deutlich" unter
dem Vorjahreswert. Die Agrana verzeichnete einen Margenrückgang im
Bereich der Stärke- und Verzuckerungsprodukte aufgrund deutlich
niedrigerer Verkaufspreise für Haupt- und Nebenprodukte. Einen
leichten EBIT-Anstieg von 24,4 auf 27 Mio. Euro gab es im
Frucht-Segment. Bei Fruchtzubereitungen lag das Ergebnis "deutlich
über dem Vorjahreswert", unter anderem aufgrund einer guten
Geschäftsentwicklung in Europa inklusive Ukraine und Mexiko.
Die börsennotierte Agrana ist bei Endkunden in Österreich vor
allem mit ihrer Marke "Wiener Zucker" bekannt. Der Konzern
beschäftigt rund 9.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an weltweit
55 Produktionsstandorten. Die von Raiffeisen-Holding NÖ-Wien,
Rübenproduzenten und dem deutschen Zuckerkonzern Südzucker
kontrollierte Agrana rechnet für das Geschäftsjahr 2024/25 mit
"einem deutlichen Rückgang" beim Ergebnis der Betriebstätigkeit
(EBIT) und mit "einem moderaten Rückgang" beim Umsatz. Beim
Zuckerpreis gebe es "aktuell eine Bodenbildung", erklärte der
Agrana-Chef. Er könne aber "nicht ausschließen", dass man auch im
Gesamtjahr im Zuckergeschäft einen Verlust ausweise. Für das
Stärke-Geschäft 2024/25 ist Büttner "verhalten optimistisch". Bei
der Absatzmenge gebe es eine "Trendwende", unter anderem verzeichne
man mehr Nachfrage aus der Papier- und Verpackungsindustrie.
Einen Ausblick auf die derzeit in Arbeit befindliche neue
Konzernstrategie hat der Agrana-Vorstand bei der kürzlich
stattgefundenen Hauptversammlung gegeben. Das Management will die
Portfolio- und Managementstrategie schärfen, Synergien zwischen den
Geschäftsbereichen stärker nutzen, die Basisprofitabilität erhöhen
und die Ergebnisvolatilität reduzieren. Alle Portfoliobereiche
würden evaluiert, etwa das Fruchtsaftkonzentrat-Geschäft, sagte
Büttner zur APA. Bei der Bilanzpressekonferenz Mitte Mai hatte der
Firmenchef einen Verkauf des Zuckergeschäfts ausgeschlossen: "Zucker
ist Bestandteil der DNA von Agrana."
Der russische Überfall auf die Ukraine seit Februar 2022 betrifft
den Agrarkonzern doppelt. Die Agrana betreibt in der Ukraine in
Vinnitsa - rund 300 Kilometer südwestlich von Kiew ein
Fruchtzubereitungs- und ein Fruchtsaftkonzentratwerk sowie in
Russland in Serpuchov - rund 100 Kilometer südlich von Moskau - ein
Fruchtzubereitungswerk. Vom Fruchtzubereitungswerk in Russland will
sich der Konzern vorerst nicht trennen, weil ein Ausstieg "nicht
sinnvoll darstellbar" sei. Das Werk stelle Grundnahrungsmittel her
und beliefere den russischen Markt, betonte der Agrana-Chef.
cri/hel
 ISIN  AT000AGRANA3  DE0007297004
 WEB   http://www.agrana.com
       http://www.suedzucker.de/de/Homepage/


Preisinformation

Agrana Beteiligungs-AG
SUEDZUCKER AG

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