Verbund und Salzburg AG planen weiteres Laufkraftwerk an der Salzach
Pläne für 30-MW-Wasserkraftwerk in Golling der Öffentlichkeit vorgestellt
Am Pass Lueg durchbricht die Salzach in einer engen Schlucht jenen Bereich, wo Tennen- und Hagengebirge aufeinandertreffen. Über Tausende von Jahren hat sich das Wasser tief in den Fels gegraben und das heutige Naturdenkmal Salzachöfen geformt. Beim Bau des neuen Kraftwerks würde ein großer Teil des Wassers noch vor der Schlucht bei einer Wehranlage flussab der Tauernautobahnbrücke abgeleitet werden. Durch einen 1,7 Kilometer langen Druckstollen soll es dann zum geplanten Maschinenhaus im Gollinger Ortsteil Ofenau fließen und dort die Turbinen antreiben.
Sämtliche Projektteile befänden sich außerhalb des Natura-2000-Gebiets "Schluchtwald Stegenwald", betonte Projektleiter Hannes Badura am Montag in einer Aussendung. Durch die enge Schlucht und die starke Strömung solle es augenscheinlich kaum zu einer Änderung des Wasserstands kommen. "Als ein Richtwert in der Salzachklamm kann davon ausgegangenen werden, dass mindestens die derzeitige Winterwasserführung der Salzach gegeben ist. Während zwei Monaten im Jahr ist die Wasserführung auch höher." Bei Hoch- und Niedrigwasser ändere sich an den Verhältnissen im Vergleich zum Jetztzustand nichts, da der Kraftwerksbetrieb eingestellt werde.
Was Fragen der Wasserführung und der Ökologie in der Klamm betreffe, würde aber im Rahmen einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) behandelt werden, so Badura. Das geplante Salzachkraftwerk befinde sich derzeit in der Vorprüfungsphase. Die Einreichung zur UVP ist 2025 geplant, ein Baubeginn frühestens 2028 realistisch. Die Bauzeit soll dann inklusive Vorarbeiten bis zu vier Jahre betragen.
Verbund und Salzburg AG betreiben an der Mittleren Salzach zwischen St. Johann im Pongau und Werfen bereits fünf Gemeinschaftskraftwerke. Dazu wird gerade ein sechstes Kraftwerk in Stegenwald errichtet. Es befindet sich gut drei Kilometer flussaufwärts des nun präsentierten Projekts in Golling und soll Mitte 2025 ans Netz gehen. Das geplante neue Kraftwerk wäre mit Abstand das leistungsstärkste der Gruppe.
fn/bn/kre
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Quelle: APA, Meldungen der letzten 4 Wochen