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Slowenische Großbank NLB legt Übernahmeangebot für Addiko Bank

07.06.2024, 13:09:00

Angebotspreis beträgt 20 Euro pro Aktie cum Dividende - Mindestannahmeschwelle bei 75 Prozent festgelegt - Angebot gilt bis 16. August

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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Weitere Details zu den serbischen Interessenten (5. und 6. Absatz)
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Die slowenische Bankengruppe NLB (Nova
Ljubljanska Banka) hat am Freitag ein Übernahmeangebot für die
Addiko Bank veröffentlicht. Der Angebotspreis beträgt 20 Euro pro
Aktie cum Dividende für das Geschäftsjahr 2024. Das Angebot ist bis
einschließlich 16. August gültig. Das Übernahmeangebot sei ein
Konkurrenzangebot zu dem von der Finanzholding Agri Europe Cyprus
gestellten Teiloffert, teilte die NLB auf der Internetseite der
Laibacher Börse mit.
In dem Übernahmeangebot, das auf der NLB-Seite und auch von der
österreichischen Übernahmekommission veröffentlicht wurde, legte die
NLB eine Mindestannahmeschwelle von 75 Prozent der Addiko-Aktien
fest. Der NLB-Vorstand plant für Montag eine Online-Präsentation des
Angebots.
Sloweniens größte Bankengruppe, die eine Angebotsabsicht für die
Addiko Bank am 15. Mai verkündete, konkurriert mit zwei serbischen
Rivalen, der Agri Europe Cyprus, die dem serbischen Geschäftsmann
Miodrag Kostić zugerechnet wird, und der serbischen Alta Pay um die
Bank mit Sitz in Wien. Die slowenische Wirtschaftszeitung "Finance"
schließt daher nicht aus, dass der jetzige Angebotspreis noch weiter
angehoben wird müssen. Bei dem jetzigen Preis von 20 Euro je Aktie
würde eine komplette Übernahme 390 Mio. Euro kosten.
Die Agri Europe Cyprus, die bereits rund 10 Prozent an der Addiko
hält, möchte mit einem Teilangebot noch ein Aktienpaket von bis zu
17 Prozent erwerben. Sie bietet 16,24 Euro je Aktie an, das Angebot
läuft am 25. Juli aus.
Bei der Alta Pay herrscht indessen Unklarheit über die genauen
Anteilsverhältnisse. Nach einer verspäteten Beteiligungsmeldung Ende
Mai wurde der Anteil inklusive aller Optionsverträge, die die Alta
Pay mit anderen Aktionären der Addiko Bank hat, auf über 30 Prozent
(insgesamt 36,46 Prozent) geschätzt. Kurz darauf wurde jedoch
bekannt, dass die Alta Pay einen Teil bereits wieder weitergereicht
habe - und zwar an die ebenfalls serbische Diplomat Pay D.O.O. - und
damit ihr Anteil wieder unter 30 Prozent fallen würde.
Bei einer Überschreitung der 30-Prozent-Marke des Aktienanteils
kann rechtlich die Pflicht zur Angebotslegung ausgelöst werden. Der
Abschluss der Optionsverträge alleine führt allerdings nicht
zwingend zu einer Angebotspflicht. Laut Übernahmekommission ist
dafür vor allem entscheidend, wer genau über die Stimmrechte verfügt
und diese ausübt. Bisher hat Alta Pay noch kein Übernahmeangebot für
die Addiko Bank gelegt.
Die NLB-Gruppe ist in Slowenien, Nordmazedonien, Bosnien und
Herzegowina, im Kosovo, in Montenegro und in Serbien tätig. Sie hat
2,9 Millionen Kunden, fast 8.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
sowie 408 Filialen. Ende März belief sich die Bilanzsumme der Gruppe
auf knapp über 26 Mrd. Euro.
Mit der Übernahme der Addiko Bank würde die NLB auf den
kroatischen Markt eintreten können. Kroatien ist das einzige Land in
der Region, in dem die NLB noch nicht vertreten ist, was auf der
slowenischen Seite einer politischen Blockade vonseiten Kroatiens
zugeschrieben wird. Die Großbank versucht seit vielen Jahren, in
diesen Markt einzutreten, konnte dies jedoch aufgrund der
Streitigkeiten zwischen Slowenien und Kroatien nach dem Zerfall
Jugoslawiens und der Schulden der kroatischen Niederlassung ihrer
Vorgängerin, der einstigen Ljubljanska Banka, bei kroatischen
Sparern nicht tun.
bel/nr/phs/kre
 ISIN  AT000ADDIKO0
 WEB   https://www.addiko.com/


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Quelle: APA, Meldungen der letzten 4 Wochen