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EVN mit schwächerem Halbjahresergebnis

29.05.2024, 12:00:00

Umsatzrückgang um knapp 18 Prozent - Konzernergebnis um rund 8 Prozent niedriger

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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Details zu WTE-Verkauf (7. Absatz)
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Der börsennotierte
niederösterreichische Versorger EVN hat im ersten Halbjahr des
Geschäftsjahres 2023/24 deutlich weniger umgesetzt und verdient als
im Jahr davor. Niedrigere Großhandelspreise für Strom und Erdgas in
den Kernmärkten, die schwächere Konjunktur, aber auch das warme
Wetter machten dem Versorger zu schaffen, geht aus einer Aussendung
der EVN hervor. Der Umsatz fiel um 17,7 Prozent auf 1,8 Mrd. Euro,
das Konzernergebnis um 8,3 Prozent auf 199,3 Mio. Euro.
Die milden Temperaturen führten dazu, dass in allen drei
Kernmärkten der EVN - Österreich, Bulgarien und Nordmazedonien -
deutlich weniger geheizt wurde als im Vorjahr sowie im langjährigen
Durchschnitt. Der März 2024 war in Österreich der wärmste März in
der Messgeschichte, merkte der Versorger an.
In Österreich, Nordmazedonien und Deutschland profitierte die EVN
von einem höheren Wasserangebot und damit von einem höheren
Erzeugungskoeffizienten bei der Stromproduktion. In Österreich
profitierten auch die Windkraftanlagen von der Wettersituation. Das
Winddargebot lag nicht nur über dem Vorjahr sondern auch deutlich
über dem langjährigen Durchschnitt, in Bulgarien hingegen unter dem
Niveau des Vorjahres.
Aktuell entfallen bei der EVN bereits 83 Prozent der
Strom-Eigenproduktion auf erneuerbare Energie. Um diesen Bereich
weiter zu stärken, investiert der Versorger zwischen 700 und 900
Mio. Euro. Etwa 450 Mio. Euro davon fließen in den für die
erneuerbare Energie notwendigen Netzausbau.
Die schwache Konjunktur machte der EVN jedoch zu schaffen. Denn
dadurch sanken die Preise für Primärenergie und für
Emissionszertifikate, aber auch die Marktpreise für Grundlast- und
Spitzenstrom. Hinzu kommt, dass sich die verstärkte Einspeisung von
erneuerbarer Energie negativ auf die Strompreise und die Preise für
CO2-Zertifikate auswirkt. Das Gaskraftwerk Theiß, das zur
Netzstabilisierung hochgefahren wird, wurde zudem seltener
abgerufen. Aber auch geringere Netztarife in Bulgarien drückten den
Umsatz. Positiv wirkten sich hingegen höhere Netzentgelte in
Niederösterreich aus.
Die Umsatzerlöse im internationalen Projektgeschäft fielen
ebenfalls geringer aus, da die Kläranlage in Kuwait weitgehend
fertiggestellt wurde. Neun weitere Projekte in den Bereichen
Abwasserentsorgung, Trinkwasseraufbereitung und thermische
Klärschlammverwertung sind jedoch in Planung bzw. Errichtung. Da das
Projekt in Kuwait abgeschlossen wurde, ging auch der Aufwand für
Fremdleistungen und sonstigen Materialaufwand um 20,8 Prozent auf
258,9 Mio. Euro zurück.
Aus dem Projektgeschäft will sich die EVN zurückziehen. Der im
Herbst 2023 gestartete Verkaufsprozess wurde aber heuer im April
erfolglos beendet, weil kein geeigneter Käufer gefunden wurde. Die
Tochter WTE soll nun nicht als Ganzes verkauft werden, man prüfe
andere Optionen, wie EVN-Chef Stefan Szyszkowitz am Mittwoch in
einer Pressekonferenz sagte.
Weiters sank auch der Aufwand für Fremdstrombezug sowie für
Energieträger. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fiel er um 24,1
Prozent auf 777,3 Mio. Euro.
Die Personalkosten stiegen um 16,8 Prozent auf 225,7 Mio. Euro.
Einerseits ist dies auf die kollektivvertraglichen Anpassungen
zurückzuführen, andererseits auf 311 zusätzliche Beschäftigte.
Deutlich verbessert hat sich das Ergebnis aus den
EVN-Beteiligungen: Die Energievertriebsgesellschaft EVN sorgte für
einen negativen Beitrag von minus 128,5 Mio. Euro - nach minus 223,1
Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Aber auch die Beteiligungen an der
Burgenland Energie und Verbund Innkraftwerke sorgten im
Periodenvergleich für eine Ergebnisverbesserung, während das
mehrheitlich der EVN gehörende Gasspeicherunternehmen RAG einen
Rückgang hinnehmen musste. Insgesamt verbesserte sich das Ergebnis
der Beteiligungen auf minus 42,9 Mio. Euro, nach minus 143,3 im
Vorjahreszeitraum.
Für das laufende Wirtschaftsjahr rechnet die EVN mit einem
Konzernergebnis zwischen 420 und 460 Mio. Euro - nach knapp 530 Mio.
Euro im Wirtschaftsjahr 2022/23. In der Prognose eingerechnet ist
die Verbund-Dividende in Höhe von 182 Mio. Euro, die im dritten
Quartal ausgeschüttet wird.
fel/pro/kre
 ISIN  AT0000741053
 WEB   http://www.evn.at


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Quelle: APA, Meldungen der letzten 4 Wochen