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SBO im 1. Quartal mit Gewinn- und Auftragseinbruch

23.05.2024, 09:13:00

Nettogewinn sank von 21,3 auf 15,0 Mio. Euro - Auftragseingänge mit 118,6 Mio. Euro deutlich unter Vorjahr - CEO Mader: Auftragsüberhang wird jetzt abgearbeitet

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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Neufassung nach Gespräch mit CEO Mader.
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Der börsennotierte österreichische
Ölfeldausrüster Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG (SBO) hat
im 1. Quartal 2024 deutlich weniger Gewinn gemacht und weniger
Aufträge an Land gezogen. "Aber wir vergleichen uns mit einem sehr,
sehr starken Vorjahr", sagte Vorstandschef Klaus Mader am Donnerstag
zur APA. "Das Ergebnis des 1. Quartals ist ein gutes."
Der Nettogewinn ging im Vergleich zum Startquartal des Vorjahres
von 21,3 Mio. Euro auf 15,0 Mio. Euro zurück, der Auftragseingang
von 157,6 Mio. auf 118,6 Mio. Euro. Aber mit einer EBIT-Marge von 14
Prozent und einer Vorsteuermarge von 13 Prozent habe man "sicherlich
ein sehr gutes Ergebnis hingelegt", sagte Mader.
Der starke Rückgang der Auftragseingänge macht Mader keine
Sorgen. Es habe nach dem Ende der Pandemie in den Jahren 2021 und
insbesondere 2022 einen enormen Nachholbedarf gegeben. "Die Kunden
haben überproportional hohe Aufträge platziert, vor allem Ende 2022
und auch noch im ersten Quartal 2023. Das erste Quartal 2023 war
noch von sehr hohen Aufträgen von unseren Kunden geprägt, die sich
damit auch Kapazitäten bei uns reservieren wollten. Sie haben also
mehr bestellt, als sie unmittelbar benötigt haben." Jetzt arbeite
man diese Auftragseingänge ab, und nach dem ersten Quartal 2023
seien die Auftragseingänge sukzessive zurückgegangen. Nun gebe es
aber eine Trendumkehr mit einem Auftragsplus von 1,7 Prozent
gegenüber dem Schlussquartal 2023. "Ich erwarte mir, dass die
Auftragseingänge im zweiten Quartal über dem ersten Quartal liegen
werden."
Der Auftragsbestand betrage derzeit 195 Mio. Euro und komme
überwiegend aus dem Bereich AMS (Advanced Manufacturing & Services).
"Dort platziert der Kunde den Auftrag und die Lieferung erfolgt
innerhalb von ein zwei, drei, maximal vier Quartalen. Bestellungen,
die wir jetzt bekommen, sind teilweise für Ende des Jahres
beziehungsweise für Beginn des nächsten Jahres." In der Division
Oilfield Equipment seien die Auftragseingänge nahezu identisch mit
den Umsätzen, weil ein großer Teil davon Mietgeschäft sei.
In den vergangenen Jahren hätten sich die USA zum größten
Ölproduzenten entwickelt und damit auch die Abhängigkeit vom
Mittleren Osten reduziert, erklärte Mader. Gerade auch mit dem
Aufbau der LNG-Kapazitäten für Flüssiggas seien die USA von einem
Importeur zum Exporteur von Öl und Gas geworden. Andererseits habe
vor allem das OPEC-Kartell sehr erfolgreich versucht, den Ölpreis
auf einem nachhaltig höheren Niveau von 80 bis 90 Dollar pro Fass zu
halten. "Das reicht aus, damit in der Industrie investiert wird."
Was ihn für das Nordamerika-Geschäft in der Zukunft positiver
stimme, sei die Tatsache, dass Europa seine Abhängigkeit von
russischem Öl und Gas reduziere. Das habe Investitionen in anderen
Ländern angekurbelt. Zuletzt habe sich aber auf dem amerikanischen
Markt innerhalb eines Jahres die Bohr- und Komplettierungsaktivität
deutlich verringert. "Der Rig Count hat sich alleine im
Jahresvergleich um 17 Prozent reduziert. Und das ist auch im April
und im Mai weitergegangen. Wir hatten Anfang 2023 noch fast 800
Bohrtürme in den USA, jetzt momentan sind es gerade mal etwas mehr
als 600 - und das spürt man natürlich auch."
Geopolitisch könnte sich im Falle einer Eskalation des Konflikts
zwischen dem Iran und Israel der Ölpreis explosionsartig erhöhen,
sagte Mader, weil viel Öl durch die Straße von Hormus geliefert
werde. Derzeit erwarte er aber keine Eskalation dieses Konflikts.
Ins Schussfeld von Umweltschützern - wie etwa die Ölkonzerne
selbst - ist der Ölfeldausrüster SBO bisher nicht geraten. "Wir
versuchen uns in diesem sich wandelnden Energiemarkt so zu
positionieren, dass wir auf der einen Seite zur
Versorgungssicherheit beitragen und auf der anderen Seite auch die
Energiewende als Chance sehen." So würde etwa Richtbohrwerkzeuge von
Schoeller-Bleckmann in der Geothermie eingesetzt.
Der Umsatz der im Leitindex ATX der Wiener Börse notierten SBO
ging im Startquartal von 147,3 Mio. Euro im vergangenen Rekordjahr
auf nun 146,7 Mio. Euro zurück. Das EBITA (Ergebnis vor Zinsen,
Steuern und Abschreibungen) sank von 33,4 Mio. auf 28,8 Mio. Euro.
Das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) war von 26,7 Mio. auf
20,6 Mio. Euro rückläufig und vor Steuern blieb ein Gewinn von 19,2
Mio. Euro nach 27,0 Mio. Euro vor einem Jahr. Nach Steuern blieb
unterm Strich ein Nettogewinn von 15,0 Mio. Euro (nach 21,3 Mio.
Euro), was ein Ergebnis je Aktie von 0,95 Euro ergibt (Q1/2023: 1,35
Euro).
Mader gab sich zuversichtlich, dass das Kerngeschäft weiter
wachsen wird. "Die Fudamentaldaten der Industrie sind nach wie vor
gut und unsere Kunden blicken durchaus zuversichtlich in einen
mehrjährigen Aufschwung."
ivn/stf
 ISIN  AT0000946652
 WEB   http://www.sbo.co.at


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SCHOELLER-BLECKMANN AG

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