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Greenpeace reicht bei OECD Beschwerde gegen OMV ein

23.05.2024, 07:37:00

Umweltorganisation kritisiert weiteren Ausbau des Gasgeschäfts

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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: 2. und 5. Absatz: Stellungnahme der OMV
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Noch vor der Hauptversammlung der OMV am 28. Mai
droht dem teilstaatlichen und börsennotierten Öl- und Gaskonzern
Ungemach seitens der Umweltorganisationen Greenpeace und "Fridays
for Future". Beide reichen bei der Organisation für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) eine Beschwerde gegen den
Konzern ein, zeigt eine Aussendung von Greenpeace am Donnerstag. Der
Vorwurf: Mit dem weiteren Ausbau des fossilen Gasgeschäftes fördere
die OMV die Klimakrise.
Nach Einlangen der Beschwerde hat die Nationale Kontaktstelle der
OECD, die in Österreich beim Wirtschaftsministerium angesiedelt ist,
drei Monate Zeit, die Zulässigkeit der Beschwerde zu prüfen.
Allerdings muss wohl damit gerechnet werden, dass sie auch bei der
Hauptversammlung thematisiert wird. Die OMV teilte dazu mit, "dass
Demonstrationen und Protestaktionen Ausdruck einer engagierten
Zivilgesellschaft sind. Die OMV respektiert das Recht auf freie
Meinungsäußerung und die sachliche, respektvolle
Auseinandersetzung".
Als Beispiel führt Greenpeace das Projekt Neptun Deep im
Schwarzen Meer an. Dabei verfolgen die OMV Petrom, an der die OMV 51
Prozent der Anteile hält, und die rumänische Romgaz ein
Offshore-Gasförderprojekt. Ab 2027 soll dort 20 Jahre lang Gas
gefördert werden. Laut Berechnungen in der
Umweltverträglichkeitsprüfung werde dies 276 Millionen Tonnen
Treibhausgase verursachen. Allerdings sei die umweltrechtliche
Genehmigung für das Gasprojekt noch ausständig.
"Jüngste UN-Berichte, als auch das Net-Zero Szenario der
internationalen Energieagentur sprechen eine klare Sprache: Es gibt
keinen Platz für die Erschließung neuer fossiler Brennstoffe",
teilte Greenpeace mit. Der österreichische Öl- und Gaskonzern habe
sich verpflichtet, das Geschäft an den OECD-Leitsätzen für
multinationale Unternehmen auszurichten. Mit dem Ausbau des
Gasgeschäftes widerspreche die OMV dem OECD-Leitsatz "so früh wie
möglich und proaktiv zu handeln, um negative Umweltauswirkungen zu
vermeiden".
Die OMV sieht die Angelegenheit naturgemäß anders: "Auf dem Weg
zu einem klimaneutralen Unternehmen werden wir unsere Öl- und
Gasproduktion zur energetischen Nutzung bis 2030 schrittweise von
rund 490.000 boe/d (Barrel Öl-Äquivalent/Tag) im Jahr 2021 auf
350.000 boe/d im Jahr 2030 senken und bis 2050 vollständig
einstellen", teilte der Öl- und Gaskonzern in einer Stellungnahme
mit. "Gas dient als Brückentechnologie und ist für die Energiewende
unverzichtbar. Daher streben wir einen Anteil von Gas in unserem
fossilen Portfolio von 60 Prozent bis 2030 an, bei einem
zeitgleichen Rückgang von Öl - dabei ist das im Jahr 2023 genehmigte
Gasprojekt Neptun-Deep bereits berücksichtigt."
Darüber hinaus ist die OMV kürzlich dem Oil & Gas Methane
Partnership (OGMP 2.0) des Umweltprogramms der Vereinten Nationen
(UNEP) beigetreten.
Die OMV merkte weiters in einer Information an, dass wesentliche
Umweltmaßnahmen vorgenommen werden: Dabei gehe es um die Optimierung
und Dekarbonisierung der Betriebsprozesse sowie zur Steigerung der
Energieeffizienz. So sollen das Begleitgas sowie die Methanemission
reduziert werden.
fel/tsk
 ISIN  ROSNPPACNOR9  AT0000743059
 WEB   http://www.omv.com


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Quelle: APA, Meldungen der letzten 4 Wochen