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Wienerberger schrieb im ersten Quartal Verluste

16.05.2024, 15:11:00

Unter dem Strich stand ein Minus von 37 Mio. Euro - EBITDA sank um 45 Prozent auf 115 Mio. Euro - Vorstandschef Heimo Scheuch sieht Wienerberger für die Zukunft dennoch gut aufgestellt

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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Nettoverlust ergänzt, Titel, Untertitel, 1. und 2. Absatz angepasst
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Der börsennotierte Baustoffkonzern Wienerberger hat
heuer zum Jahresstart rote Zahlen geschrieben. Der Gewinn vor
Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sank im ersten Quartal
gegenüber dem Vorjahr um 45 Prozent auf 115 Mio. Euro, unter dem
Strich stand ein Verlust von 36,6 Mio. Euro. Der Umsatz ging um 9
Prozent auf 953 Mio. Euro zurück. Im Gesamtjahr 2024 soll das EBITDA
zwischen 860 und 890 Mio. Euro liegen, teilte der weltgrößte
Ziegelhersteller am Donnerstag mit.
Im Vergleichsquartal des Vorjahres stand noch ein Gewinn von 101
Mio. Euro zu Buche. Das Marktumfeld habe sich heuer im ersten
Quartal gegenüber der zweiten Jahreshälfte 2023 zwar leicht
verbessert, liege aber immer noch deutlich unterhalb des ersten
Quartals 2023, erklärte Finanzvorstand Gerhard Hanke in einem
Conference Call am Donnerstag. Das Ergebnis im ersten Quartal 2023
sei "außergewöhnlich hoch" gewesen. Das deutlich schlechtere
Ergebnis zum heurigen Jahresstart sei demnach "keine Überraschung"
gewesen.
Die schlechteren Marktbedingungen hätten sich im ersten Quartal
mit einem Minus von 40 Mio. Euro auf das EBITDA ausgewirkt. Weiters
ausschlaggebend war eine umfangreiche Werksstilllegung, die mit
minus 50 Mio. auf das Ergebnis gewirkt habe: "Wir haben uns
entschieden, Lagerbestände abzubauen", sagte Hanke. Betroffen waren
Werke in Kontinentaleuropa. Weitere 20 Mio. Euro entfielen auf aus
dem Vorjahr nachgezogene Einmaleffekte bei der Bewertung von
Lagerbeständen. "All das sind keine Überraschungen, wir wussten das
bereits und haben kommuniziert, dass das erste Quartal deutlich
unter dem ersten Quartal 2023 liegen wird", so der Finanzvorstand.
Den Rückgang beim Umsatz führt Wienerberger vor allem auf das
schlechtere Marktumfeld zurück. Die operative EBITDA-Spanne lag im
ersten Quartal bei 12,1 Prozent, in der Vorjahresperiode lag der
Wert bei 19,8 Prozent. Das seit Jahren laufende Programm "Self Help"
zur Ertragssteigerung und Effizienzverbesserung habe 9 Mio. Euro zum
Ergebnis beigetragen, Kostenmanagement habe weitere 17 Mio. Euro
eingespart. Der frisch übernommene französische Dachanbieter Terreal
habe im ersten Quartal 6 Mio. Euro eingebracht, die Übernahme sei
Ende Februar abgeschlossen worden.
Wienerberger sieht eine Stabilisierung im Neubau in der Region
Westeuropa und erste Anzeichen einer Erholung in Osteuropa. Das
Geschäft in Großbritannien entwickle sich besser als erwartet. Auch
im Bereich Renovierung rechnet Wienerberger mit besseren Geschäften,
der Bereich Infrastruktur bewege sich auf einem soliden Niveau, die
Nachfrage habe sich stabilisiert. Die Region Nordamerika entwickle
sich ebenfalls stabil, wenn auch auf niedrigerem Niveau.
Für das Gesamtjahr 2024 rechnet Wienerberger weiterhin mit einem
EBITDA zwischen 860 und 890 Mio. Euro, im ersten Halbjahr soll das
Ergebnis bei etwa 400 Mio. Euro liegen. Die bisherige Performance
aus den Monaten April und Mai sei im Einklang mit der Prognose für
das Gesamtjahr, erklärte Vorstandschef Heimo Scheuch.
Längerfristig rechnet Scheuch mit besseren Geschäften, bis 2026
soll sich der Markt demnach weiter erholen und das
Wienerberger-EBITDA 1,2 Mrd. Euro erreichen. "Ich sehe das
Potenzial, vor allem Europa, aber auch Großbritannien und die USA,
brauchen Investitionen in neuen Wohnraum", so der Vorstandschef, der
Wienerberger für die Zukunft gut aufgestellt sieht.
cgh/tsk/fel
 ISIN  AT0000831706
 WEB   http://www.wienerberger.com


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Quelle: APA, Meldungen der letzten 4 Wochen