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ams-Osram dampft MicroLED-Entwicklung ein - 500 Mitarbeiter betroffen

26.04.2024, 10:55:00

Ausstieg aus MicroLED-Technik kostet Unternehmen 700 Mio. Euro -Ausstiegskosten führten im ersten Quartal zu einem Nettoverlust von 710 Mio. Euro

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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Börsenentwicklung (letzter Absatz)
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Der steirische Chip- und
Sensorenhersteller ams-Osram dampft nach dem Verlust seines einzigen
Kunden für MicroLEDs die Entwicklung der neuartigen Technik fast
vollständig ein. Mehr als 500 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen seien
davon betroffen, teilte das Unternehmen am Freitag in Premstätten
bei Graz mit.
Ein Teil von ihnen könne aber an Projekten für den Einsatz der
pixelgroßen LED in der Autoindustrie eingesetzt werden, wo ams-Osram
noch die größten Chancen sieht. Die Investitionen in die Technik
würden um 120 Mio. Euro gekürzt. Von der Fabrik für
Acht-Zoll-Siliziumscheiben, die ams-Osram für eine Milliarde Dollar
(933 Mio. Euro) im malaysischen Kulim eigens für den erhofften
Auftrag hochgezogen hat, will sich der Vorstand um Aldo Kamper
trennen. Für den 400 Mio. Euro teuren Sale- und Lease-Back-Vertrag
soll ein neuer Mieter gesucht werden.
Insgesamt werde der Ausstieg aus der MicroLED-Technik das
Unternehmen 700 Mio. Euro kosten, erklärte ams-Osram. Im ersten
Quartal wurden rund 630 Millionen davon bereits verbucht. Im Februar
hatte der Vorstand von bis zu 900 Mio. Euro gesprochen. Bei dem
abgesprungenen Kunden, den das Unternehmen nicht nennt, handelt es
sich Insidern zufolge um Apple. Dort sollten die LED etwa in
Smartwatch-Displays eingesetzt werden. Die erhoffte Zusage blieb
aber aus. Den Bau der Fabrik in Malaysia hatte noch Kampers
Vorgänger als AMS-Chef, Alexander Everke, eingefädelt.
Die Ausstiegskosten führten im ersten Quartal zu einem
Nettoverlust von 710 (Vorjahr: minus 134) Mio. Euro. Der Umsatz ging
um 9 Prozent auf 847 Mio. Euro zurück, lag damit aber in der
prognostizierten Spanne von 800 bis 900 Mio. Euro. Das bereinigte
operative Ergebnis (EBITDA) schrumpfte auf 124 (151) Mio. Euro. Für
das laufende zweite Quartal stellt ams-Osram einen Umsatz von 770
bis 870 Mio. Euro in Aussicht, bei einer bereinigten operativen
Umsatzrendite von 14 bis 17 Prozent.
An der Schweizer Börse legten die ams-Osram-Aktien am Vormittag
um 1,5 Prozent auf 1,053 Franken (1,075 Euro) zu. Die von dem
Unternehmen gemeldeten Ergebnisse sind einen Tick besser als
erwartet ausgefallen, schrieben die Analysten der Erste Group in
einer ersten Reaktion. Der Ausblick signalisiere zwar Stagnation im
zweiten Quartal, für das dritte Quartal sei aber mit einer
deutlichen Verbesserung zu rechnen. Unterm Strich sehen die
Erste-Analysten die Zahlen neutral für den Aktienkurs. An der Börse
waren ams-Aktien am Freitag zum Handelsstart zeitweise über 1,10
Franken gestiegen, kamen dann aber wieder zurück. Seit Jahresbeginn
liegen die Titel weiter deutlich im Minus, noch zum Jahresstart
notierten ams-Aktien um die 2 Franken.
kan/mik/cs
 ISIN  AT0000A18XM4
 WEB   https://ams-osram.com/


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Quelle: APA, Meldungen der letzten 4 Wochen