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Flughafen Wien wieder auf "optimaler Reiseflughöhe"

18.01.2024, 13:02:00

2024 prognostiziert der Flughafen Wien Rekordwerte bei Umsatz und Nettogewinn - Entscheidung zu dritter Piste spätestens 2026

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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: CO2-Ausstoß (letzter Absatz)
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Der Flughafen Wien hat im Vorjahr 29,5
Millionen Passagiere abgefertigt, das ist ein Plus von 24,7 Prozent
und das zweitbeste Ergebnis in der Geschichte. Es sei 93 Prozent des
Vorkrisenniveaus aus dem Jahr 2019 erreicht worden. Für heuer werden
ebenfalls rund 30 Millionen erwartet. 2025 könnte dann der
Passagierrekord aus 2019 von 31,7 Millionen fallen, wie Vorstand
Julian Jäger am Donnerstag erklärte. Eine Entscheidung zur dritten
Piste soll bis 2026 fallen.
"Wir haben die optimale Reiseflughöhe erreicht", sagte Jäger in
der Pressekonferenz. Es zeige sich am Flughafen kein
"Long-Covid-Effekt". Laut dem Vorstandskollegen Günther Ofner habe
der Airport den Umsatzausfall von 1,5 Mrd. Euro durch die
Coronakrise gut verdaut.
Der Wiener Flughafen hat sich von der Pandemie schneller erholt
als die deutschen Drehkreuze des Lufthansa-Konzerns. In München
wurde 2023 das Vorkrisenniveau erst zu 80 Prozent erreicht und in
Frankfurt zu 84 Prozent. Zürich, der Heimatflughafen der
AUA-Schwester Swiss, hat die Passagierzahlen von 2019 zu 92 Prozent
erreicht.
Dass sich der Vorstand bei der Passagierprognose für heuer
vorsichtig zeigt und sich nur ein leichtes Wachstum zutraut, hängt
auch mit den geopolitischen Risiken zusammen. Sollte es im Nahen
Osten zu einer weiteren Eskalation kommen, könnte dies den Ölpreis
in die Höhe treiben und damit Kerosin und Fliegen teurer machen, was
die Nachfrage dämpfen würde. 2023 war die Nachfrage nach
Urlaubsreisen besonders hoch. Dieses Segment habe sich deutlich
stärker erholt als Geschäftsreisen, wo die Folgen der Pandemie nach
wie sichtbar seien.
Um weiter wachsen zu können, wird die Flughafen Wien AG heuer in
seine Terminals investieren. Im Februar erfolgt der Spatenstich für
die Süderweiterung des Terminal 3. Bei der geplanten dritten Start-
und Landebahn werden, so Jäger, heuer keine Entscheidungen fallen.
Es liefen aber Vorbereitungen, um 2025 oder 2026 entscheidungsfähig
zu sein. Der Vorstand geht von einer Bauzeit von 7 Jahren aus. Der
Flughafen hatte 2023 einen Aufschub beantragt und hat nun bis Mitte
2033 Zeit, den Bau der dritten Piste abzuschließen.
Die Top-Flugreiseziele des Vorjahres waren Antalya, Mallorca,
Barcelona, Bangkok, New York und Taipeh, bei den Ländern waren es
Deutschland, Spanien und Italien. Größte Airline am Flughafen Wien
ist die Lufthansa-Tochter AUA mit einem Marktanteil von 46,9
Prozent. Insgesamt kam die Lufthansa-Gruppe auf einen Marktanteil
von 51,4 Prozent. Die beiden größten Billigfluglinie sind Ryanair
und Wizz Air. Ryanair kam mit rund 6 Millionen Passagieren auf einen
Marktanteil von 20,2 Prozent, Wizz Air mit 2 Millionen Fluggästen
auf einen Marktanteil von 6,9 Prozent.
Für 2024 prognostiziert der Flughafen Wien Rekordwerte bei Umsatz
(rund 970 Mio. Euro) und Nettogewinn (mindestens 210 Mio. Euro).
"Mit der neuen Süderweiterung, die 2027 in Betrieb gehen wird,
werden wir hier international zu den Top-Airports aufschließen.
Passagierrekorde verzeichnen unsere internationalen Beteiligungen
Malta und Kosice, beide haben das Vorkrisenniveau von 2019 bereits
übertroffen. Für 2024 gehen wir von einer Normalisierung der
Wachstumsraten im Flugverkehr aus. Der in den vergangenen zwei
Jahren außerordentlich starke Aufholeffekt nach der Pandemie wird
2024 etwas nachlassen und wir erwarten ein Passagieraufkommen von
rund 30 Mio. Fluggästen im Gesamtjahr" so Vorstand Jäger in der Früh
in einer Aussendung.
Die internationalen Beteiligungen der Flughafen-Wien-Gruppe
hatten 2023 das Vorkrisenniveau sogar übertroffen. Der Flughafen
Malta verzeichnete demnach einen Passagieranstieg auf 7.803.042
Reisende, das entspreche einem Zuwachs von 6,7 Prozent im Vergleich
zum Vorkrisenniveau 2019. Der Flughafen Kosice erreichte ein
Passagierwachstum auf 622.012 Reisende und liege damit 12 Prozent
über dem Vorkrisenniveau 2019.
Der Reiseboom hat auch seine Schattenseiten. Allein bis Juli 2023
wurde hierzulande laut Mineralölstatistik mehr Kerosin getankt als
im gesamten Jahr 2021. Hochgerechnet auf das Gesamtjahr dürften es
über 800.000 Tonnen sein, das entspricht einem CO2-Fußabdruck von
2,5 Millionen Tonnen CO2. Die Luftfahrtbranche gehört damit neben
der voestalpine, der Wien Energie und der OMV zu den größten
Kohlendioxid-Emittenten Österreichs.
pro/stf/hel/cgh
 ISIN  AT00000VIE62
 WEB   http://www.viennaairport.com


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Quelle: APA, Meldungen der letzten 4 Wochen