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UNIQA-Chef: Lange Verfahrensdauern reduzieren grüne Anlagehäfen
28.11.2023, 15:45:00
Nur 10 Prozent des gesamten zu veranlagenden Vermögens derzeit nachhaltig grün - UNIQA könnte und will auch mehr investieren
--------------------------------------------------------------------- KORREKTUR-HINWEIS In APA0276 vom 28.11.2023 muss es im dritten Absatz im zweiten Satz heißen: Mit einem zu veranlagenden Vermögen von 11 Billionen Euro europaweit (nicht: weltweit) sei die Versicherungswirtschaft der mit Abstand größte Investor. ---------------------------------------------------------------------
Lange Verfahrensdauern bei Projekten für alternative Energien wie Wind, Solar und Wasserkraft schränken laut UNIQA-Chef Andreas Brandstetter die Möglichkeiten der Versicherer in Österreich ein, sich über Investitionen an der grünen Transformation zu beteiligen. "Es gibt zu wenig Anlagehäfen für uns, um unsere Assets zu investieren", sagte Brandstetter am Dienstag im Klub der Wirtschaftspublizisten.
Die UNIQA habe 21 Mrd. Euro an zu veranlagendem Vermögen, davon seien aber nur rund 10 Prozent wirklich nachhaltig grün, so Brandstetter. Die UNIQA wäre aber durchaus bereit und in der Lage, mehr zu investieren, könne aber nicht wegen der langen Verfahrensdauern.
Das Problem ziehe sich durch die gesamte Versicherungswirtschaft, so der UNIQA-Chef. Mit einem zu veranlagenden Vermögen von 11 Billionen Euro europaweit sei die Versicherungswirtschaft der mit Abstand größte Investor. Die grüne Transformation könne nur gelingen, wenn die Versicherungswirtschaft diese Gelder in die richtige Richtung lenken könne.
Die UNIQA selbst mache bereits seit 2019 kein Neugeschäft mehr im Kohlebereich (für Unternehmen, die mehr als 10 Prozent ihres Umsatzes mit Kohle erzielen). Der Ausstieg aus dem Neugeschäft mit Firmen, die mehr als 30 Prozent ihres Umsatzes aus Öl erzielen, erfolge mit Anfang 2024. Im Jahr darauf werde auch das Neugeschäft mit Gas eingestellt.
Auch auf der Investmentseite gebe es keine neuen Investments mehr in Kohle und Öl, ab 2026 soll es auch keine neuen Investments in Erdgas mehr geben. Bis 2030 sollen alle Investments in Unternehmen auslaufen, die mehr als 5 Prozent ihrer Einnahmen aus Aktivitäten mit Kohle oder Öl erzielen. Bei Erdgas sei die Deadline 2035.
Der Versicherer will seine bestehenden Kunden explizit bei der grünen Transformation unterstützen. Vor diesem Hintergrund will die UNIQA in diesem Bereich in das Beratungsgeschäft einsteigen. Es gebe unter den Versicherungskunden eine große Nachfrage nach Beratung bei der grünen Transformation. Dieser wolle man mit einem neuen Unternehmen, dass im kommenden Jahr gegründet werden soll, nachkommen. Das neue Unternehmen soll 50 Beschäftigte in Wien haben, wie es heißen soll, sei aber noch nicht fix.
bel/tpo/kre
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Quelle: APA, Meldungen der letzten 4 Wochen