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Neues CD-Labor untersucht Grenzflächenreaktionen auf atomarer Skala

27.09.2023, 09:00:00

Angewandte Grundlagenforschung soll Halbleiter- und Stahlindustrie helfen - Kooperation mit Infineon und Voestalpine

Bei vielen technischen Anwendungen spielen chemische Reaktionen an Grenzflächen eine wichtige Rolle. Allerdings sind viele solcher Reaktionen noch nicht vollständig verstanden und daher Verbesserungen industrieller Verfahren schwierig. Ein neues, am Mittwoch an der Technischen Universität (TU) Wien eröffnetes Christian Doppler(CD)-Labor will nun das Verhalten von Oberflächen auf atomarer Skala untersuchen, um Innovationen in der Halbleiter- und Stahlindustrie zu ermöglichen.

Reaktionen, die an Oberflächen verschiedener Substanzen passieren, sind in zahlreichen Industrieprozessen von entscheidender Bedeutung, etwa bei der Produktion von Mikrochips, der Entwicklung besserer Katalysatoren oder der Korrosion von Metallteilen. Oft greifen bei solchen Grenzflächenreaktionen unterschiedliche Effekte auf komplexe Weise ineinander. Zudem sind Oberflächen nie perfekt und können durch einzelne Atome verunreinigt sein. "Das kann einen großen Einfluss auf die Reaktivität der Oberfläche haben. Aber all diese Effekte exakt zu verstehen und vielleicht sogar gezielt zu nutzen, ist eine extrem schwierige Aufgabe", erklärte der Leiter des neuen "CD-Labors für Oberflächen und Grenzflächen Technologie", Markus Valtiner vom Institut für Angewandte Physik der TU Wien in einer Aussendung.

Gemeinsam mit den beiden Unternehmenspartnern des CD-Labors, Infineon Österreich und Voestalpine, streben die Wissenschafter Erkenntnisse an, die für unterschiedliche Industriebereiche wichtig sind: So wollen sie herausfinden, wie sich Halbleitermaterialien wie Siliziumcarbid oder Galliumnitrid beim Verarbeiten im Detail verhalten, um die Qualität mikroelektronischer Schaltungen verbessern zu können. Außerdem sollen Stahloberflächen auf atomarer Skala analysiert werden, um u.a. die noch offene Frage zu klären, warum verschiedene Zinkbeschichtungen zu einem unterschiedlichen Ausmaß an Versprödung führen.

In den von der Christian Doppler-Gesellschaft (CDG) für jeweils sieben Jahre genehmigten CD-Laboren kooperieren Wissenschafter mit Unternehmen im Bereich anwendungsorientierte Grundlagenforschung. Das Budget kommt dabei jeweils zur Hälfte über das Wirtschaftsministerium von der öffentlichen Hand und den Unternehmenspartnern, im konkreten Fall also Infineon Österreich und Voestalpine.

(S E R V I C E - Internet: https://www.cdg.ac.at/)

cm/ly/pro

 ISIN  AT0000937503
 WEB   http://www.infineon.com/austria
       http://www.voestalpine.com


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