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Mayr-Melnhof verbuchte Gewinnrückgang im ersten Halbjahr
10.08.2023, 11:47:00
Unternehmen spürt Konsumzurückhaltung - Periodenüberschuss kräftig gesunken
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Das schwierige Marktumfeld drückt auf das Ergebnis des börsennotierten Kartonherstellers Mayr-Melnhof. Sein Periodenüberschuss brach in der ersten Jahreshälfte auf 63,3 Mio. Euro ein, nach 205,8 Mio. in der Vergleichsperiode des Vorjahres. "Die Entwicklung der MM Gruppe im 1. Halbjahr reflektiert die anhaltend schwache Nachfrage im Karton- und Papierbereich nach dem Rekordjahr 2022", kommentierte Mayr-Melnhof-CEO Peter Oswald die Zahlen am Donnerstag.
Als Gründe für den Gewinnrückgang führte das Unternehmen in einer Aussendung die inflationsbedingte Kaufzurückhaltung von Konsumentinnen und Konsumenten sowie den Abbau von Lagerbeständen bei Kunden an, der höher als erwartet ausgefallen sei. Darüber hinaus sei es zu bedeutenden investitionsbedingten Stillständen in den Kartonwerken Frohnleiten (Steiermark) und Neuss (Deutschland) gekommen, die das Ergebnis ebenso beeinflussten.
Erfreulich sei demgegenüber die Entwicklung in der Division MM Packaging, die nach Zukäufen im Vorjahr einen positiven Ergebnisbeitrag geleistet habe. Die gesamten Umsatzerlöse des Konzerns sanken dank eines preis- und akquisitionsbedingten Anstiegs in diesem Bereich nur geringfügig - von gut 2,2 Mrd. Euro im Vorjahr auf 2,18 Mrd. im ersten Halbjahr 2023.
Die schwierige Entwicklung im Bereich des Karton- und Papiergeschäfts schlug sich allerdings deutlich im operativen Geschäft nieder, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ging von 375,8 Mio. Euro auf 214,3 Mio. Euro zurück. Das betriebliche Ergebnis wiederum reduzierte sich von 285 Mio. Euro auf 104 Mio. Euro. Mit 77,2 Mio. Euro lag auch das Ergebnis vor Steuern unter dem Vorjahreswert, der sich auf 270,2 Mio. Euro belaufen hatte.
Für die nahe Zukunft gibt sich das Management vorsichtig. "Aufgrund der schwachen Gesamtwirtschaft und anhaltender Kaufzurückhaltung der Konsumenten ist für die kommenden Monate keine Erholung der Nachfrage auf unseren Endmärkten zu erwarten", schrieb das Unternehmen zum Ausblick. Davon bleibe vor allem der Karton- und Papierbereich betroffen. Bei MM Packaging sehe man im Lebensmittelbereich eine weiterhin beschränkte Kauftätigkeit. Der allgemein schwierigen Lage begegnet der Konzern unter anderem mit Kosteneinsparungen sowie einem Zurückfahren von Neuinvestitionen.
Wie schon zuletzt dürften auch demnächst Maschinenabstellungen zur Anpassung der Produktion an die Marktnachfrage notwendig werden. Das betreffe auch das Werk in Frohnleiten. "Wenn wir die derzeitige Situation sehen (...), dann müssen wir für das dritte Quartal davon ausgehen, dass temporäre Abstellungen notwendig sein werden", sagte Oswald dazu bei einer Analystenkonferenz nach der Zahlenvorlage. Stellenabbau sei an dem Standort aktuell aber keiner geplant.
Zur geplanten Reform der Verpackungsregelungen durch die Europäische Kommission gab sich Oswald skeptisch. In seiner jetzigen Form dürfte Entwurf aufgrund des angedachten, häufigeren Verbrauchs von Verpackungen streckenweise zu höheren Transportkosten führen, was wiederum mehr klimaschädliche Ausstöße nach sich ziehen könnte, schätzt der Mayr-Melnhof-Chef. Einen erheblichen negativen Effekt auf sein Unternehmen befürchte er aber nicht.
tpo/ivn
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Quelle: APA, Meldungen der letzten 4 Wochen