Im Juli stieg der Stoxx 600 um 3,7 % (Gesamtrendite, Euro-Basis), als sich die Märkte auf der ganzen Welt vom BREXIT-Schock erholten. Die Mehrheit der Aktienmärkte erholte sich wieder auf oder über die Niveaus vor dem BREXIT - mit Ausnahme der europäischen Banken. Diese litten unter den Sorgen über die italienischen Problemkredite und die Auswirkungen der Niedrigzinssituation auf die zukünftige Ertragskraft der Banken.

Ein großer Teil der Erholung kann jedoch auf die erneuten Hoffnungen der Zentralbankpolitik zurückgeführt werden. Im Falle der BoE und der EZB sind die Erwartungen für eine weitere Lockerung hoch, obwohl vorerst auf die Auswirkungen des BREXIT gewartet wird. Renditen von Staatsanleihen blieben im Juli historisch niedrig, während die Renditen von Staatsanleihen in den USA, Großbritannien sowie die deutschen 10-jährigen Renditen auf Rekordtiefstände gefallen sind.

In lokaler Währung wurde die monatliche Performance europäischer Aktien mehrheitlich durch den Euro-Block (5,1 %) bestimmt, der zwar die USA überholte (3,7 %), aber japanische Aktien (6,4 %) verfehlte. Diese wurden besonders von den Erwartungen an das „helicopter moneys“ sowie weiteren Konjunkturmaßnahmen beflügelt. Innerhalb Europas erwirtschafteten alle wichtigen Länder positive Renditen, mit Irland als einziger Ausnahme (-0,9 %). Britische Aktien stiegen um 3,7 %, getrieben von einer verbesserten globalen Risikobereitschaft und der Hoffnung, dass die kurzfristigen negativen Wachstumsauswirkungen auf Großbritannien begrenzt sein könnte. Die besten Länder im Monat Juli waren Österreich (7,5 %), Deutschland (6,8 %) und Griechenland (5,8 %).

Der österreichische Aktienmarkt profitierte von der zyklischen Erholung nach dem BREXIT. Die stärksten Performer waren Zumtobel (+ 24,66 %), FACC (+ 20,48 %), die Erste Group (+ 16,72 %), Lenzing (+ 12,94 %) und CA Immobilien (+ 11,9 %). Auf der negativen Seite, erlitt DO & CO den größten Rückgang von 10,57 % - aufgrund der Unsicherheit über die Auswirkungen des gescheiterten, politischen Umsturzversuches vom 15. Juli 2016 auf die türkische Wirtschaft und die Geschäftsentwicklung von DO&CO. Darüber hinaus war die OMV der zweitgrößte negative Performer im Juli, nach dem jüngsten Rückgang des Ölpreises.


Autor:
Mag. Andreas Wosol
Senior Portfolio Manager – Equities
European Equities & Country Strategies
Pioneer Investments Austria GmbH
Vorstandsmitglied ÖVFA
3. August 2016

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